Serienpreview: „10 Things I Hate About You“ – Review
Eine alte Geschichte neu erzählt
Rezension von Anastasia Korablev – 13.10.2009

„10 Things I Hate About You“ ist gewiss eine Comedy-Serie, die sich an die jüngeren Zuschauer richtet. Nichtsdestotrotz kann man sie auch als Endzwanziger noch sehr lustig finden, nicht nur weil man an die längst vergangenen Dramen und Tragödien des Schulalltags und Pubertät erinnert wird, sondern weil man die Sprache und den Witz noch versteht. Wenn ich mich heute bei den Teen Awards umsehe, begegnen mir überwiegend Namen, die mir entweder nichts sagen oder mich nicht interessieren: „Twilight“, Jonas Brothers, Miley Cyrus. Bei „10 Things I Hate About You“ ist es – den Autoren sei dank – noch anders. Da wird noch auf Clooney, Pitt und Shakespeare verwiesen, Kim Jong-il, Jurassic Park, Anderson Cooper, sowie andere Klassiker und natürlich Darth Vader – da fühlt man sich doch gleich heimisch!
Keine zweite Chance für den guten ersten Eindruck
Kann sich noch jemand an die Silhouette einer nackten Frau auf dem Truck erinnern, den Thelma & Louise in die Luft gejagt haben? So ein Pin-Up Girl schmückt auch das Auto von Kat, allerdings liest ihre nackte Frau ein Buch. Als Kat und Bianca in Kats liebenswerter Schrottkarre morgens zu der neuen Schule fahren, informiert ihr Vater sie telefonisch noch darüber welche Geschlechtskrankheiten zu den populärsten unter den Teenagern zählen, während er nebenbei noch einer Frau bei der Entbindung hilft. Väter! So weit so gut.
Gemäß den Regeln der Geschichte, werden von einer Widerspenstigen gewisse Dinge erwartet, also legt sich Kat mit der Chefin der Cheerleaderteams und dem populärsten Mädchen der Schule an, in dem sie ihren Mini Cooper rammt und ihr den Parkplatz wegnimmt. Dies wird der Beginn einer wunderbaren Feindschaft, doch vorher fährt sie noch ihren zukünftigen Freund Patrick Verona (Ethan Peck) beinahe über den Haufen. Schulparkplätze sind ein gefährliches Pflaster. Apropos der Zukünftige: Das Ritual des gegenseitigen Umwerbens der beiden ist von der ersten Szene an richtig witzig und ausdrucksstark, da sprühen sichtlich die Funken. Patrick macht die coole Kat mit seinem Schweigen hysterisch, und mit seiner tiefen Stimme schon fast wehrlos. Der Schauspieler Ethan Peck, der Patrick spielt, ist Charisma in Person, liegt im wohl im Blut, genauso wie die Schauspielerei, denn er ist der Enkel der Hollywood-Legende Gregory Peck. Aber keine Sorge, sein Charme rettet ihn nicht wirklich, Kat macht ihm schon noch das Leben schwer.
Eine heimliche Party, eine Erpressung und unzählige intelligent-witzige, mit Situationskomik gespickte Minidialoge später, hat die Pilotfolge es geschafft einen zu unterhalten und zum Lachen zu bringen. Sie hinterlässt dabei nur ein negatives Gefühl: das Bedauern, dass es viel zu schnell vorbei ist. Die Familie schließt man, samt dem schrägen Humor, direkt ins Herz. Es ist eben die Art von Serie, in der noch jede Krise der Welt innerhalb von 20 Minuten gelöst werden kann. Die Show versucht nichts anderes zu sein, als gute, solide und stimmige Familienunterhaltung für Zwischendurch. Der visuelle Stil sitzt, die Besetzung ist stimmig und gut auf einander eingespielt, den jungen Schauspielern mangelt es nicht an komödiantischem Talent oder Ausstrahlung. Was will man mehr? ABC Family, der Sender auf dem die Show zu Hause ist, zeigt sich mit den Quoten, die von Anfang an gut waren, sehr zufrieden. Man darf also auf mehr hoffen.