Schmidt & Hildebrandt erstmals bei TV-Talk

Premiere bei Sandra Maischberger

Mario Müller – 22.02.2008

Dieter Hildebrandt als Kabarettisten zu bezeichnen, ist so ziemlich das Normalste der Welt. So normal und gerechtfertigt, dass der 80-Jährige fast schon als Synonym für diese Berufsbezeichnung durchgehen könnte. Bei Harald Schmidt dagegen ist das nicht mehr ganz so eindeutig. Klar, Schmidt ist auch Kabarettist, hatte große Erfolge mit seinen Soloprogrammen. Aber in erster Linie passt auf ihn wohl eher die Bezeichnung „Entertainer“, und er selbst sieht sich gerne als „Conferencier“.

Hildebrandt und Schmidt in einen Topf zu werfen, in die gleiche Schublade zu stecken oder auch nur in einem Satz zu nennen, kann schon mal gefährlich werden. Noch nie sind die beiden in einer Fernsehtalkshow aufeinander getroffen. Nächste Woche ist auch das Geschichte.

Wie die ARD mitteilte, werden die beiden am kommenden Dienstag ab 22:45 Uhr in „Menschen bei Maischberger“ sowohl über ihr Leben und ihre Karriere sprechen, als auch aktuelle politische Fragen diskutieren. Bisher unklar ist, ob noch ein dritter Gast hinzukommt. Nötig wäre es eigentlich nicht, die 75 Sendeminuten sollten auch so kurzweilig genug werden.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Das Interessanteste an der Sendung war die - meist zwischen den Zeilen versteckte - Kritik Hildebrandts an der ironischen Distanz, die Schmidts Mentalität auszeichnet: Bloß nichts zu ernst nehmen, bloß für nichts zu sehr engagieren oder sich gar mal empören. Eben die bis zur völligen Gleichgültigkeit mutierte Coolness-Attitüde, die der Psychologe Stephan Grünewald vor einiger Zeit so treffend beschrieben hat:

    http://www.stern.de/wirtschaft/arbeit-karriere/karriere/:Gesellschaft-Wir/555206.html

    "(...)

    Doch zugleich hat ein Mentalitätswandel stattgefunden. Zum ersten Mal sind wir Anfang der 90er Jahre bei einer Studie mit Jugendlichen darauf gestoßen. Plötzlich war der politische, kritische Geist der Vorgängergeneration verschwunden - die Kämpfe gegen Nachrüstung, gegen Autoritäten, gegen Umweltzerstörung. Die Kinder der 68er lächelten milde über diese Aufgeregtheit ihrer Eltern und Lehrer und begaben sich in eine coole, leidenschaftslose Beobachterposition. Diese gleichgültige Lebenshaltung hat die Art und Weise, wie wir heute uns und der Welt begegnen, in einem weitaus größeren Maße revolutioniert als die Jugendbewegung der 68er.

    Gibt es dafür Beispiele im Alltag?

    Zuhauf. Mir ist ein Fernsehinterview mit dem Comedian Wigald Boning in Erinnerung geblieben. Er wird gefragt, woran er in dieser Welt am meisten leidet. Und Boning antwortet: Ihn stimme es zutiefst traurig, wenn er am Wegesrand alte Autoreifen sähe, die, obwohl sie jahrelang treue Dienste geleistet hätten, dann achtlos weggeschmissen würden. Dieser Humor relativiert alles - Kriege, Hungersnöte, Aids. Nichts rückt uns wirklich zu Leibe, nichts geht uns nahe, alles ist gleichermaßen gültig und egal.

    Haben wir kein gesellschaftliches Leitbild mehr - Kinder, Karriere, Caritas?

    Doch, es lautet: Glückmaximierung bei Vollkaskoversicherung. Wir wollen schuld- und schmerzfrei durchs Leben kommen. Die Comedy im Fernsehen hilft uns dabei. Alles, was uns am Tag berührt, wird abends wieder relativiert oder durch den Kakao gezogen. Bevor uns die Unruhe packt, schalten wir lieber zu Stefan Raab, Harald Schmidt oder einem der sanften Nachttalker, die uns in den Zustand der Beliebigkeit zurückholen.

    (...)"
    • am via tvforen.de

      Wenn man auf der ARD Homepage nachschaut wird es bei 2 Gästen bleiben. Dürfte interessant werden.

      http://www.daserste.de/maischberger/sendung.asp?datum=26.02.2008&startseite=true
      • am via tvforen.de

        Mir fiel sein Name halt nicht mehr ein, aber jetzt habe ich ihn wiedergefunden:

        [url]http://www.tvforen.de/read.php?f=1&i=261248&t=261248[/url]

        Ersetzt also " einen Ossi-Kabarettisten" durch "Uwe Steimle"

        Oder hätte ich hier im Forum vom "Mitteldeutschen Kabarettisten" sprechen müssen?
        • am via tvforen.de

          Die Beiden in eine Wellenlänge aufzustellen passt nicht wirklich.
      • am via tvforen.de

        Ich kann es auch kaum erwarten. Und falls jemand von der Redaktion mitliest:

        "Nötig wäre es eigentlich nicht!"

        Nicht das ihr wieder irgendeinen Idioten einladet, dessen Schwachsinn zu interpretieren die ganze Sendezeit verplempert. Ich erinnere mich da an einen Ossi-Kabarettisten, der das vor einiger Zeit fertiggebracht hat.
        • am via tvforen.de

          "Ossi Kabarettist ! - Bravo da is ja einer wirklich in der deutschen einheit angekommen ,-)))))))))))))

          Gruß Sir Hilary
      • am via tvforen.de

        Danke für die Info !
        Hätte es sonst vielleicht verpasst. Wäre schade gewesen.

        weitere Meldungen