Schluss mit Schimmi: Götz George kündigt Ruhestand an

Schauspieler will keine weiteren Folgen drehen

Marcus Kirzynowski
Marcus Kirzynowski – 17.10.2014, 11:17 Uhr

Hängt die berühmte Jacke endgültig in den Schrank: Götz George als Schimanski – Bild: WDR/Uwe Stratmann
Hängt die berühmte Jacke endgültig in den Schrank: Götz George als Schimanski

Vor Kurzem hat Götz George für seine langjährigen Verdienste ums deutsche Film- und Fernsehschaffen das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen, nun denkt der 76-Jährige ernsthaft übers Aufhören nach. „Ich möchte Feierabend machen“, sagte der Schauspieler in einem Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen (WAZ). Sein letzter Auftritt als legendärer Ruhrpott-Bulle Schimanski sei ein würdiger Abschied für die Figur gewesen, die er mehr als drei Jahrzehnte lang für den WDR verkörpert hat.

„65 arbeitsreiche Jahre, habe ich mir gedacht, sollten genug sein in einem so schwierigen Beruf“, erklärte George. „Die Zeiten sind härter, egoistischer und unkünstlerischer geworden. So empfinde ich es zumindest.“ Der Stress sei ihm im Laufe der vergangenen zwei Jahre zu viel geworden, man baue im Alter eben auch körperlich ab. „Auf der Bühne, wie es bei Schauspielern immer heißt, will ich sicher nicht sterben.“

Ganz ruhig soll der wohlverdiente Ruhestand dann aber offenbar auch nicht werden. Er könne sich durchaus vorstellen, ab und zu noch mal „auf die Piste“ zu gehen.

In der Rolle, die ihn berühmt gemacht hat und mit der er trotz vieler anderer hochgelobter Filme immer noch am meisten assoziiert wird, wird das TV-Publikum ihn aber offenbar künftig nicht mehr sehen können. Einen weiteren Auftritt als Horst Schimanski plane er nicht. „Ich habe immer gesagt, ‚Schimanski‘ tritt leise ab. Was wäre ein würdiges Ende für eine solch überbordende Figur? Ein ‚Coitus interruptus‘ in der Kneipentoilette?“, fragt George gegenüber der WAZ rhetorisch. „In meinem letzten ’Schimanski‚ [dem im vergangenen November ausgestrahlten „Loverboy“] schreibe ich auf eine feine, neue, weiße Couch mit schwarzem Filzstift ‚Ich liebe Dich‘. Eine schöne, doppeldeutige Erklärung. Kann sich auch auf die Figur beziehen. Dieser Typ tritt so leise ab, wie er laut angefangen hat.“

Die Rolle des ruppigen, aber gerechtigkeitsliebenden Duisburger Hauptkommissars hatte George zum ersten Mal 1981 im „Tatort“ „Duisburg Ruhrort“ gespielt. Trotz negativer Presse eroberte er schnell die Herzen der Zuschauer. Nach zehn Jahren hatte er 1991 zum ersten Mal seinen Rückzug von der Rolle angekündigt, war aber 1996 in seiner eigenen Reihe „Schimanski“ wieder auf den Sonntagabend-Sendeplatz im Ersten zurückgekehrt. Diese kam auf insgesamt 17 Folgen in ebenso vielen Jahren. Am 1. November wird George im Ersten in dem neuen TV-Drama „Besondere Schwere der Schuld“ zu sehen sein.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Thanner also Eberhard Feik wird für mich immer unvergesslich bleiben
    • am

      Eine Abschiedsfolge könnte es doch noch geben, er war einer der Besten und für Spannung war in jedem Schimanski garantiert.
      • (geb. 1969) am

        Richtig so. Bevor es lächerlich wird sollte besser Schluss sein. Ex Bond Connery hat sich seinen verdienten und würdigen Ruhestand auch mit 75 gegönnt. Goodbye Götz!
        • am via tvforen.de

          .

          Eine weise Entscheidung.

          Auch wenn ich Schimi-Fan der ersten Stunde bin, halte ich diesen Schritt trotzdem schon länger für überfällig.
          • am via tvforen.de

            Ich kann seine Entscheidung verstehen ! Und ich finde es Klasse , das der nun wohl letzte Schimanski uns George in einer immer noch körperlich Top fitten Darstellung gezeigt hat.

            Die liebenswerten Nebenfiguren haben auch ihre Würdigung erhalten : Liebeserklärung an die Frau, Ritterschlag für Hänschen !


            Danke Götz , und Danke auch an Schimi .......! ! !



            Gruß


            Sir Hilary
            • (geb. 1967) am

              Schade, sehr Schade, ich habe echt gedacht, dass er nochmal einen "Schmii" drehen wird, aber falsch gedacht...es sei ihm seine Rente in der Realität und auch als "Schmmi" gegönnt....

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