RTL-Chefin sieht keine Chance auf Bundesliga

Autorenstreik, Reality-TV und Schuldnerberater Zwegat auf Englisch

Mario Müller
Mario Müller – 05.04.2008

„Natürlich hätten wir bei RTL in unseren kühnsten Träumen gern die Bundesliga“, beteuert RTL-Chefin Anke Schäferkordt in einem aktuellen Interview für die kommende Ausgabe des „SPIEGEL“. Aber sie glaubt, dass dieser Wunsch zumindest ab der Saison 2009/​2010 geradezu utopisch ist. Man könne die entsprechenden Gelder keinesfalls aufbringen.

Es geht bei einer solchen millionenschweren Entscheidung ja schließlich nicht nur um das Image eines Senders, sondern auch die Wirtschaftlichkeit. Und als Sat.1 vor einigen Jahren die Bundesliga-Rechte hatte und im Rahmen seiner Sendung „ran“ groß und breit vermarktete, hat der Sender damit nie Gewinne erzielen können. Dass RTL diesen Fehler nicht nachmachen will, ist sicher verständlich.

Über den Streik der amerikanischen Drehbuchautoren sagte Schäferkordt, dass man noch mal „mit einem blauen Auge davongekommen“ sei. Bei RTL gezeigte Serienhits wie „Dr. House“ oder „C.S.I.“ würden alle wie gewohnt weiterlaufen. Es würden lediglich ein paar Episoden weniger produziert.

Weiterhin stellte sie fest, dass es den US-Sendern gelungen sei, während des Streiks mit günstigen nicht-fiktionalen Programmen wie Reality-Shows und Doku-Soaps trotzdem erfolgreich zu sein. Darüber, ob das zu Konsequenzen auf dem deutschen Fernsehmarkt führt, darf spekuliert werden. Dass aber der Anteil nicht-fiktionaler Sendungen hierzulande in den vergangenen Jahren zugenommen hat, ist deutlich sichtbar.

Während Reality-TV in Europa laut Schäferkordt schon jetzt deutlich beliebter sei, würden sich die USA gerade erst in diese Richtung bewegen. Angeblich habe es sogar schon Anfragen gegeben, ob RTL-Schuldnerberater Peter Zwegat („Raus aus den Schulden“) auch Englisch spreche.

Vielleicht kommt es ja noch soweit, dass Zwegat bei einem Export der Sendung nach Übersee zum Retter der US-Immobilienkrise aufsteigt. Verschuldete Haushalte gibt es leider auch in Amerika zuhauf.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ich finde es eine gute Entscheidung der Schäferkordt, dass sie auf die Bundesligarechte nicht plädiert. Die "Sportschau" hat einen viel zu großen Wiedererkennungswert, dass wäre einfach kein gute Zug von RTL. Und wenn, wie bei SAT.1 das der Fall gewesen ist, kein Gewinn damit zu erzielen ist, würde ich die Finger vom Fußball lassen. Außerdem würde das Programm total durcheinander gewürfelt.
    • am via tvforen.de

      also noch mehr Reality-Shows und Doku-Soaps ...nein Danke kein Interesse!
      • am via tvforen.de

        Vielleicht kommt es ja noch soweit, dass Zwegat bei einem Export der Sendung nach Übersee zum Retter der US-Immobilienkrise aufsteigt. Verschuldete Haushalte gibt es leider auch in Amerika zuhauf.

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        Dann darf er aber nicht weiter zu Fuß in der Gegend rumschlendern sondern braucht endlich ein Auto, snst schafft er sein Internationales Pensum nicht. Soweit ich mich erinnere wurde er noch nie gesehen wie er in ein Auto ein- oder aussteigt. Er läuft meistens zu Fuß, der arme.
        • am via tvforen.de

          wunschliste.de schrieb:
          >
          >
          > Während Reality-TV in Europa laut Schäferkordt schon jetzt
          > deutlich beliebter sei,...

          Hoffentlich nicht mehr lange! Ich wünsche mir täglich, dass der Reality-Boom endlich zu Ende geht.
          Abgesehen davon ist das Reality-TV selbst ja total fern von Realität bzw. Authentizität, wenn man mal auf die die aufgesetzte Sprache der Laiendarsteller oder auch nicht-fiktionalen Darsteller achtet.
          • am via tvforen.de

            Lol also ich kenne keinen der das wirklich mag, die Dame sollte sich mal ihren Schrott Sender selber ansehen, wahrscheinlich hat die ein Premiere ABO *G*

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