Roland Emmerich („Independence Day“) startet Franchise „Space Nation“

Ehrgeiziges Sci-Fi-Projekt um Online-Rollenspiel und Fernsehserie mit geteiltem Hintergrund

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 29.06.2023, 16:30 Uhr

Promografik zu „Space Nation“ – Bild: Space Nation
Promografik zu „Space Nation“

Roland Emmerich ist die jüngste Medienperson, die versucht, ein Franchise sprichwörtlich aus dem Boden zu stampfen. Der Erfolgsproduzent von „Independence Day“ und „Stargate“ ist die Galionsfigur für „Space Nation“: Mit einer Finanzierung von zunächst 50 Millionen US-Dollar soll ein Franchise aus Online-Game, Fernsehserie und animierten Kurzfilmen entstehen, die sich einen gemeinsamen Hintergrund teilen.

Mit an Bord bei „Space Nation“ sind frühere Mitarbeiter der Online-Spiele World of Warcraft und Warframe. Der Auftakt zum Franchise soll der Alpha-Test eines zugehörigen MMORPG (massively multiplayer online role-playing game) im August werden. Die Spieler schlüpfen in dieser Space Opera in die Rolle von Raumschiffkapitänen, die das Gebiet des (fiktiven) Telikos-Cluster durchstreifen – um Abenteuer zu erleben und nach und nach dessen Geheimnisse zu lüften. Das Raumgebiet wird laut Ankündigung von drei unterschiedlichen Alienspezies bewohnt, die unterschiedliche Ideologien repräsentieren und Ziele haben.

Der offizielle Start des MMORPG soll 2024 erfolgen. Wie es zeitlich danach mit dem Franchise weitergehen soll, ist noch nicht bestätigt. Auch eine Sendeheimat für die angekündigte Serie ist noch nicht verkündet worden.

Der schwierige Traum vom eigenen Franchise

In den Zeiten von Streaming und vernetzten Medieninhalten ist die Kontrolle über ein Franchise das Ziel aller Medienschaffenden: In der Regel können sich die unterschiedlichen Inhalte einander befruchten und im Gespräch halten, zudem kann man Merchandise verkaufen.

Sogenannte Legacy-Firmen wie Disney können etwa auf Star Wars und Marvel zurückgreifen, Warner hat sich DC gesichert und jüngst eine neue „Harry Potter“-Serie angekündigt.

Andere Anbieter – New Media wie die meisten Streamer – müssen versuchen, Instant-Franchises zu schaffen, also etwas, das aus dem Stand und ohne lange Vorgeschichte gleich zum Franchise wird. Amazon hat zum Beispiel sehr teuer in Rechte zum Werk von Tolkien investiert, was zum Serienfranchise werden soll. Darüber hinaus hat der Dienst die Serie „Citadel“ direkt mit Ablegern zum Franchise gemacht und noch vor dem Serienstart Spin-Offs produziert – nachdem die Mutterserie recht verhalten aufgenommen wurde, sieht das nach einem großen finanziellen Risiko aus. Netflix hingegen geht meist vorsichtiger vor: Etwa erst nach dem Erfolg von „Bridgerton“ trat man aufs Gas und beschleunigte die Produktion des „Franchises“ durch ein erstes Spin-Off, „Queen Charlotte“.

Das Problem beim Start eines Franchises ist natürlich: Die Konsumenten müssen die neue Idee dann halt auch annehmen. Wenn ein Franchise schon in seinen Grundzügen der Erfolg fehlt – hier also beim MMORPG – erweist sich das ganze Projekt schnell als kompletter finanzieller Reinfall, frühzeitige Investitionen in die Ableger als rausgeschmissenes Geld.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Gute SciFi Serien sind echt Mangelware
    • (geb. 1992) am

      Es gibt ja auch noch viel zu wenig Serien und Spiele im Weltraum...


      Also dass klingt doch jetzt schon nach einem Rohrkrepierer.
      • am

        "Es gibt ja auch noch viel zu wenig Serien und Spiele im Weltraum..."
        Ääääh ja! :p
      • (geb. 1958) am

        Es gibt zuwenig GUTE Scifi Serien im Fernsehen !!!

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