Quoten: Raab-Show geht enttäuschend zu Ende, „XY gelöst“ kehrt stark zurück

„Operation Zucker“ trotz Wiederholung erfolgreich, Bühnenprogramm von Atze Schröder kaum gefragt

Dennis Braun
Dennis Braun – 12.06.2025, 10:16 Uhr

„Du gewinnst hier nicht die Million“: (v. l.) „Die Bachelors“ Felix und Martin sowie Moderator Stefan Raab – Bild: RTL/Raab Entertainment/Julia Feldhagen
„Du gewinnst hier nicht die Million“: (v. l.) „Die Bachelors“ Felix und Martin sowie Moderator Stefan Raab

Am gestrigen Mittwochabend lief die letzte Folge von „Du gewinnst hier nicht die Million“ bei RTL – nach schwachen TV-Quoten zieht der Sender bekanntlich die Reißleine, um das wöchentliche Format mit Stefan Raab im September unter neuem Namen und mit verändertem Konzept zurückzubringen. Auch zum Schluss lief es alles andere als zufriedenstellend: Zwar lag der Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen angesichts 8,6 Prozent so hoch wie seit einem Monat nicht, die Reichweite blieb allerdings bei überschaubaren 310.000 hängen. Insgesamt saßen 720.000 vorm Bildschirm – nicht einmal halb so viele wie bei der linearen Premiere im Februar.

Sehr stark meldete sich indes das „Aktenzeichen XY“-Spin-off „XY gelöst“ im ZDF zurück: Die erste Folge der vierten Staffel sahen bereits 3,53 Millionen Gesamtzuschauer (17,6 Prozent), eine weitere Ausgabe steigerte sich danach noch auf 3,76 Millionen (18,0 Prozent). Auch bei den Jüngeren gab es kein Vorbeikommen an der Reihe mit Sven Voss, hier wurden stolze 13,2 und 15,1 Prozent gemessen. Gut im Rennen hielt sich aber auch Das Erste, wenn man bedenkt, dass dort nur die Wiederholung des Dramas „Operation Zucker. Jagdgesellschaft“ lief. Die brachte es mit 3,16 Millionen auf 15,4 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen musste man sich mit 6,5 Prozent begnügen.

Nur knapp hinter Raab kam derweil die ProSieben-Show „Wer isses?“ durchs Ziel, die 280.000 Werberelevante unterhielt und immerhin 8,0 Prozent verzeichnete. Die Gesamtreichweite fiel mit 640.000 Zuschauern jedoch auch hier ziemlich gering aus. „Most Wanted – Wer entkommt?“ fiel nachfolgend zudem auf maue 5,5 Prozent zurück. Den gleichen schwachen Marktanteil verbuchte Sat.1 bereits zur Primetime, obwohl es sich beim Bühnenprogramm „Echte Gefühle“ von Atze Schröder sogar um eine Erstausstrahlung handelte. Mehr als 770.000 Menschen ab drei Jahren hatten nicht eingeschaltet.

„Kampf der Realitystars“ startete bei RTL Zwei mit soliden 4,7 Prozent in der Zielgruppe in den Abend, für den zweiten Teil ging es ab 21:35 Uhr leicht auf 5,1 Prozent nach oben. Der „Bones“-Marathon bei VOX tat sich zunächst schwer, die erste Folge blieb bei 4,7 Prozent hängen. Nach kontinuierlicher Steigerung waren nach 22:00 Uhr sogar hervorragende 10,5 Prozent für die längst eingestellte Krimiserie drin. Ordentlich präsentierte sich auch Kabel Eins, wo „Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts“ bei 4,2 Prozent landete, ehe „Die Stallone-Story“ noch für 4,3 Prozent gut war.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Als Raab-Fan der ersten Stunde sozusagen, seit den guten alten "Vivasion"-Zeiten auf VIVA Anfang der 90er, hat es mich wirklich gewundert, in welche Richtung Stefan das Konzept dieser Show ab der zweiten Staffelhälfte hat abdriften lassen:

    *Ein riesiger, immer mehr anwachsender Clip- und Standup-Comedy-Teil am Anfang, der gefühlt fast schon die Hälfte der Sendezeit einnimmt

    *Danach ein zunehmend ausufernder und völlig fehl am Platz seiender Talkteil, wo er ewig und ewig mit irgendwelchen Gästen als Pseudo-Late Night-Host redet

    *Dazu kommen die ebenfalls viel zu langen und auf die Dauer schlicht stinklangweiligen "Spezial"-Filmchen, ob auf der Parkbank in der Fußgängerzone, wo er mit Leuten lächerliche Quizfragen spielt, oder ob er bei potentiellen Bewerbern seinen beiden Interview-Damen Texte per Mikrofon einsagt, was gefühlt fünf oder zehn Minuten lang geht

    *Und dabei warten eigentlich alle nur endlich auf die Spiele, für die am Ende oft fast keine Zeit mehr ist (in einer Folge hatte er sich, wenn ich mich recht erinnere, sogar so sehr verquatscht, dass gar keine Zeit mehr zum Spielen blieb - was ihm auch erst am Schluss auffiel!)

    Je mehr ich drüber nachdenke, desto geschockter bin ich eigentlich. Er hätte bei dem Konzept der ersten Staffelhälfte bleiben sollen, da hat die Mischung noch viel mehr gestimmt.

    Bin ja schon sehr gespannt auf die Änderungen im Herbst...
    • am via tvforen.de

      Naja, das Konzept der ersten Staffelhälfte ging offensichtlich in die Hose, sonst hätten sie ja nichts Neues ausprobieren müssen.
      Es überrascht wenig dass sie dann mehr TV Total ausprobiert haben, wollte aber wohl auch keiner sehen.

      Keine Ahnung was sie noch ändern wollen, aber die Wahrheit ist wohl schlichtweg dass "Raab" kein Selbstläufer mehr ist, und nur weil er etwas hostet heißt das nicht (mehr) dass die Leute auch einschalten.

      Seinem Vermächtnis hat sein Comeback wohl eher geschadet, aber seinem Geldbeutel nicht.
    • am via tvforen.de

      Ich fand schon "TV total" mit Raab eher schwach: Irgendjemand hat sich versprochen, Raab hält sich daran dann zwei, drei Minuten lang fest und ist derjenige, der über seine dünnen Witzchen am meisten lacht.

      Habe jetzt in die De-facto-Neuauflage hin und wieder mal rein gesehen - das Ergebnis (wie überraschend): Es ist eher noch schlimmer geworden. Aber vielleicht erschien mir das so auch nur im Vergleich zu "TV total" mit Pufpaff (wo, anders als seinerzeit bei Raab, die zweite Sendungshälfte auch nicht damit gefüllt wird, dass noch irgendein ganz wichtiger, ganz angesagter, mir in der Regel weitgehend unbekannter Gast kommt, der für irgendetwas Reklame machen will. wozu mit ihm ein weitgehend inhaltsleeres und entsprechend interessantes "Gespräch" geführt wird - es wird im deutschen Fernsehen ja zu wenig geplaudert, insbesondere mit C- bis F- Promis.)

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