ProSieben sucht neuen Besteck-Verbieger

Uri Geller gibt den Löffel ab

Mario Müller – 25.06.2007

Es war kein Geringerer als Quizshow-Legende Wim Thoelke, der den israelischen Bühnenmagier Uri Geller in Deutschland über Nacht zum Star machte.

In Thoelkes ZDF-Sendung „Drei mal Neun“, dem Vorgänger vom „Großen Preis“, verblüffte Geller am 17. Januar 1974 die deutsche Fernsehnation, indem er mit seinen angeblichen magischen Kräften stehengebliebene Uhren via TV wieder gangbar machte und handelsübliche Kaffeelöffel durch die Kraft seiner Gedanken verbog.

Die Deutschen bogen zuhause kräftig mit und viele kamen endlich wieder pünktlich zur Arbeit, aber die Skepsis gegenüber magischen Fähigkeiten wuchs im Laufe der Jahre immer weiter an, sodass sich Geller in den 80er Jahren von seinen Vorführungen zurückzog.

Nachdem Günther Jauch Uri Geller im November 2004 mit einem Live-Special auf RTL zu einem erfolgreichen kurzzeitigen Comeback verhelfen konnte, bittet nun ProSieben zum fröhlichen Besteckverbiegen. Der Münchner Sender sucht in 11 Folgen der neuen Show „The next Uri Geller“ den legitimen Nachfolger des mittlerweile 60-jährigen Magiers. Die Sendung wird im kommenden Jahr zu sehen sein und live ausgestrahlt.

Laut ProSieben werden „11 vielversprechende Talente“ ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen, und am Ende jeder Show entscheiden die Zuschauer per TED, wer weiterkommt und wer aus der Show rausfliegt. Auch Geller selbst wird mitentscheiden, wer sein „Successor“, also sein Nachfolger, werden soll.

Die Sendung lief zu Beginn dieses Jahres bereits in Gellers Heimatland Israel und erreichte dort einen unglaublichen Marktanteil von durchschnittlich 50 Prozent. Uri Geller ist überzeugt, dass es auch in Deutschland klappt: „Die Show wird faszinierend, verblüffend und unterhaltsam und ich werde sehr stolz sein, wenn ich den neuen deutschen Uri Geller finde“.

Noch ein guter Rat zur Vorbereitung auf die Show: Hauen Sie schon mal Ihre Uhren kaputt und suchen Sie das Tafelsilber – aber lassen Sie sich durch das Fernsehen nicht verbiegen!

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Was ein Quatsch - ich bin immer wieder erschrocken darüber, an was viele von uns so fest "glauben". Das fängt bei obskuren Verschwörungstheorien an, geht weiter bei angeblichen technischen Möglichkeiten des Geheimdienstes und anderer Institutionen, dem Sehen und selbst operiert werden von Außerirdischen bis hin zum Glauben an Magie (z.B. Heilen durch Handauflegen usw.). Zu letzterem großen Themenkomplex zähle ich Uri Geller, wenngleich dieser wenigstens nicht mit dem Leben von Menschen spielt sondern lediglich Unterhaltung bietet - und das zugegebener Maßen durchaus kurzweilig. Bedenklich wird es erst wenn man an übernatürliche Fähigkeiten des Fernsehmagiers glaubt, frei nach dem Motto: David Copperfield verwendet schließlich auch keine Tricks.
    • am via tvforen.de

      Solange er nicht behauptet, seine Tricks wären "echte Magie" o.ä., soll's mir recht sein (was noch nicht heißt, dass ich mir eine Zauberer-Casting-Show ansehen werde...)

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