Programmdirektor Herres stellt Höhepunkte des ARD-Programms vor

Projekte mit Olli Dittrich, Mario Adorf und zum Ersten Weltkrieg

Jens Dehn – 12.08.2013, 08:12 Uhr

Volker Herres – Bild: WDR/Herby Sachs
Volker Herres

Volker Herres, Programmdirektor des Ersten, hat in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus einen Ausblick auf das Programm des kommenden Jahres gegeben. Demzufolge will der Sender künftig wieder mehr auf Spielfilme und Comedy setzen, aber auch Experimente wagen.

„Wir bieten das anspruchsvollere und gehaltvollere Programm und setzen nicht ausschließlich auf Quote“, kündigt Herres an. Zum Anspruchsvollen gehören die Themenabende, von deren Mix aus Spielfilmen und journalistischen Formaten der 56-jährige überzeugt ist. Dieser Weg soll bereits im November weiter gegangen werden, wenn die ARD zum 75. Geburtstag von Christiane Hörbiger den Film „Stiller Abschied“ ausstrahlt und im Anschluss bei „Hart aber fair“ eine begleitende Diskussion zum Thema Demenz veranstaltet.

Weiterhin gibt es an vier von fünf Wochentagen Talkshows. Lediglich donnerstags setzt das Erste nach dem Abschied von „Beckmann“ (fernsehserien.de berichtete) künftig auf Comedy und Satire. Olli Dittrich habe „eine ganze Reihe von Ideen“, mit ihm sei man „verlobt“, so Herres.

Ein Höhepunkt des kommenden Programmjahres soll die Aufarbeitung des Ersten Weltkriegs werden, dessen Ausbruch sich 2014 zum hundertsten Mal jährt. „14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ heißt ein vierteiliges Dokudrama, das die Ereignisse aus der Perspektive von Hausfrauen, Soldaten, Fabrikarbeiterinnen und Krankenschwestern erzählt. Zudem wird Katharina Schüttler in einem Spielfilm Clara Immerwahr portraitieren, deren Ehemann das im Ersten Weltkrieg eingesetzte Giftgas erfunden hat.

„Alpenglühen“ ist der Arbeitstitel eines experimentellen Projekts, bei dem sich renommierte Schauspieler wie Mario Adorf, Senta Berger, Michael Gwisdeck und Matthias Habich auf eine Produktion ohne Drehbuch einlassen.

Kritische Worte hat Herres für die Konkurrenz übrig. „Das ZDF achtet derzeit stark auf maximale Einschaltquoten“, bemängelt er die starke Präsenz vor allem von Krimis im Zweiten. Und an RTL passt dem Programmdirektor des Ersten nicht, dass der Privatsender die Öffentlich-Rechtlichen beim Poker um die Qualifikationsspiele für die Fußball-Weltmeisterschaft überboten hat (fernsehserien.de berichtete). Das sei „schade, für die Fans“, meint Herres zum Focus, wobei in diesem Punkt wohl eher die verletzte Eitelkeit aus dem ARD-Oberen spricht.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Alles gut und schön, wo aber bitte bleiben die Musikshows, bzw. Unterhaltungssendungen, die werden von Jahr zu Jahr immer weniger, bitte unbedingt ändern
    • am via tvforen.de

      wunschliste.de schrieb:
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      > "Wir bieten das anspruchsvollere und gehaltvollere
      > Programm und setzen nicht ausschließlich auf
      > Quote",

      Weil man es ja nicht braucht und in der glücklichen Lage ist dass das Gebührengeld auch so in die Kasse kommt, egal wie gut oder schlecht das Programm ist. Sich damit auch noch zu brüsten ist nicht sehr klug.
      • am via tvforen.de

        Ob es klug ist sich damit zu brüsten ist doch egal. Wie du ja schon selber erwähnst kommt das Gebührengeld doch in jedem Fall. Das nennt man Narrenfreiheit.
    • am via tvforen.de

      Wenn das die Höhepunkte sein sollen sage ich "Gute Nacht"!
      • am via tvforen.de

        Ich suche immer noch die Höhepunkte.....
        • am via tvforen.de

          Beverly Boyer schrieb:
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          > Ich suche immer noch die Höhepunkte.....

          Der soll in der Themenwoche Demenz als Nachfolge der Themenwoche Tod vom letzten Jahr liegen. Herres hat halt ganz eigene Vorstellungen zum Höhepunkt.
        • am via tvforen.de

          Nichts gegen Frau Hörbiger,

          aber warum dreht man noch eine Filmproduktion dazu? War nicht schon "Die Auslöschung" mit Klaus-Maria Brandauer und Martina Gedeck nicht schon eindrucksvoll?

          Gruß,
          Wicket
        • am via tvforen.de

          Adorf, Berger , Gwisdeck und Habich , ob mit oder ohne Drehbuch , den vieren schaue ich auf jedenfall zu ! ! ! Gleiches gilt ) wie immer ) für die Hörbiger....


          Gruß Sir Hilary
        • am via tvforen.de

          Beverly Boyer schrieb:
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          > Ich suche immer noch die Höhepunkte.....

          Es ist halt "Business as usual." Man macht weiter wie immer und bewegt sich daher kein Stück.
      • am via tvforen.de

        Was mir bei den fürs Fernsehen produzierten Spielfilmen der ARD vor allem auffällt ist, dass man in den Hauptrollen fast nur Schauspieler über 60 sieht. Sicher sollte es auch Rollen für ältere Schauspieler geben, aber eben auch für die Jüngeren.
        • am via tvforen.de

          DHahne schrieb:
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          > Was mir bei den fürs Fernsehen produzierten
          > Spielfilmen der ARD vor allem auffällt ist, dass
          > man in den Hauptrollen fast nur Schauspieler über
          > 60 sieht.

          Das musst du erstmal beweisen. ;)

          Richtig ist, dass man - im Gegensatz zu den Privaten - auch Menschen über 50 nicht verschweigt. Und dass man aber auch rein junge Filme bestenfalls in den "Debüt-Reihen" weit, weit abseits der guten Sendeplätze findet.
          Aber "fast nur über 60" ist definitiv nicht richtig.

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