Peter Sodann kandidiert als Bundespräsident

Die Linke stellt Ex-„Tatort“-Kommissar zur Wahl

Michael Brandes – 14.10.2008

„Als Kommissar Ehrlicher schlurfte er mit abgeschabter Aktentasche durch Leipzig, kämpfte sächselnd und brummelnd gegen das Verbrechen und stemmte sich stur gegen das Tempo der neuen Zeit“, schreibt die „Süddeutsche“ über den Schauspieler Peter Sodann. Inzwischen wurde sein „Tatort“-Kommissar in Rente geschickt, aber Sodann bleibt auch mit seiner neuen Aufgabe so etwas wie ein Quergänger: Als Kandidat der Linken kandidiert er für das Amt des Bundespräsidenten.

Damit bestätigte Die Linke heute offiziell die Gerüchte, die bereits seit Ende September kursieren (fernsehserien.de berichtete). Sodann tritt somit am 23. Mai kommenden Jahres gegen Amtsinhaber Horst Köhler und die SPD-Kandidatin Gesine Schwan an. Der Schauspieler wollte bereits 2005 zur Bundestagswahl für die PDS kandidieren, zog die Kandidatur jedoch zurück, weil „der MDR damals drohte, ihn im Fall des Einzugs in das Parlament nicht weiter als ‚Tatort‘-Kommissar zu beschäftigen“, so der „Spiegel“.

„Mein Herz hat immer links geschlagen“, erklärte Sodann während seiner heutigen Präsentation und bezeichnet sich als „utopischen Sozialisten“. Ihm sei es stets um die Idee gegangen, auch wenn diese in der DDR missbraucht worden sei. Sodann selbst saß einst neun Monate in Haft, weil er sich in einem Studentenkabarett kritisch zum Mauerbau geäußert hatte. Seine Kandidatur ist kaum mehr als ein symbolischer Akt, denn gegen die Mitbewerber ist er aufgrund der Stimmenverhältnisse in der Bundesversammlung chancenlos.

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