„Orange is the New Black“: Cast verabschiedet sich, Stiftung gegründet

Am Freitag hat Netflix die finale Staffel veröffentlicht

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 26.07.2019, 12:47 Uhr

So begann „Orange is the New Black“ – Bild: Lionsgate TV/Netflix
So begann „Orange is the New Black“

Am Freitag hat Netflix die siebte und letzte Staffel von „Orange is the New Black“ veröffentlicht. Dazu wurde einerseits ein Blick hinter die Kulissen veröffentlicht und andererseits eine Stiftung ins Leben gerufen: der The Poussey Washington Fund, der seinerseits vor allem Geld für existierende Organisationen rund um eine Reform des amerikanischen Strafvollzugssystems sammelt.



Während Netflix sich seinen ersten großen Hit, „House of Cards“, mit viel Geld für Starpower „eingekauft“ hatte, war „Orange is the New Black“ ein Erfolg aufgrund der einnehmenden Erzählweise und der faszinierenden Frauenfiguren, die aus unterschiedlichen Gründen im Strafvollzug und im Gefängnis von Litchfield gelandet waren. Netflix’ folgenden Serien blieb in der Regel die Außenwirkung dieser ersten beiden Serien verwehrt.

Der Streaminggigant hat nun basierend auf einer Figur aus „OITNB“ eine wohltätige Organisation ins Leben gerufen. Während es auf den ersten Blick geschmacklos erscheint, auf Basis und mit dem Namen einer fiktiven Figur Geld zu sammeln, so sollte angemerkt werden, dass das Serienschicksal der von Samira Wiley gespielten Poussey Washington von den realen Vorgängen um den in Polizeigewahrsam zu Tode gekommenen Eric Gardner inspiriert wurde.



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In der siebten Staffel von „Orange is the New Black“ ruft eine der Figuren die Wohltätigkeitsorganisation in Erinnerung an die verstorbene Mitinsassin ins Leben, die sogenannte Mikrokredite an Frauen vergibt, die frisch aus dem Gefängnis kommen. Mit Mikrokrediten werden in der Regel Personen aus Umfeldern bedacht, die aus unterschiedlichen Ursachen keine „regulären Kredite“ erhalten können – weil sie nicht kreditwürdig sind, sie sich normale Zinsen nicht leisten könnten oder sie aus Entwicklungsländern mit schwachen Finanzsystemen kommen. Ziel ist dabei, den Personen Mittel an die Hand zu geben, ihr Leben auf solide Beine zu stellen, um wirtschaftlich eigenständig zu werden. Das können in Entwicklungsländern die Anschaffung vorn fast banalen Dingen sein, mit denen man sich selbstständig machen kann (ein Kühlschrank zur Vorratshaltung, eine Nähmaschine, eine Schubkarre o.ä. zum Warentransport bis hin zum Geld zur Einrichtung eines Ladenlokals), oder in entwickelten Nationen eine Anschubfinanzierung („Kaution“ und Mietvorschuss vorstrecken, um regulär „zur Miete“ wohnen können statt überteuert in einem Motel; ein billiges Auto und Sprit, um bei Arbeitsangeboten von Beschränkungen des ÖPNV unabhängig zu sein).

In der Regel werden solche Mikrokredite wie hier auch über private Einlagen in Graswurzel-Methode finanziert: „Sparer“ legen ihr Geld an, das dann über Stiftungen – die auch versuchen, Betrüger unter den Antragstellern auszusortieren – als zinsloses Darlehen vergeben wird. Für die Anleger springen so keine Zinsen heraus und gelegentlich wird ein Darlehen auch nicht zurückgezahlt, aber durch die Streuung auf verschiedene Kreditnehmer kommt es so auch nur zu einem geringen finanziellen Risiko.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1974) am

    @Elyfe: Einerseits: Jährliche Gehaltssteigerungen sind in der TV-Branche nun einmal üblich, da gibt es geschriebene und ungeschriebene Regeln. Dafür, dass die Gehälter steigen, erwarten die Serienbesteller auch, dass die Hauptdarsteller nicht plötzlich aussteigen, daneben ist die Anwesenheit der Darsteller für Publicity-Events und Interviews-Auftritte im Fernsehen etc davon auch vom Wohlwollen der Darsteller abhängig.

    Daneben hat Netflix nun mal ein ganz eigenes Geschäftsmodell. Das hängt nicht an einzelnen erfolgreichen Serien, sondern am "Programmangebot", das möglichst viele Abonnenten bei der Stange halten soll. Im linearen TV erhält man für eine populäre Serie auch direkt gute Werbeeinnahmen. Bei Pay-TV-Anbietern ist das eben nicht der Fall.

    Daneben veröffentlicht Netflix ja keine Abrufzahlen, wie "massentauglich" OITNB - weltweit betrachtet - ist, ist also offen.
    • am

      Ich habe gelesen das es an den Verträgen liegt . Netflix muss für jede weitere Staffel immer mehr bezahlen . Deswegen haben die meisten Serien nicht mehr wie 3-4 Staffeln. Auch wenn sie sehr erfolgreich sind . Wieso Netflix das vertraglich so macht , verstehe ich nicht . Vor allem, weil man mit Stranger Things jetzt eigentlich nur noch eine Top Serie hat . Deswegen sind Abozahlen wohl auch rückläufig . Die meisten neuen Serien sind ja eher zum fremdschämen.
      • (geb. 1967) am

        Ich frage mich nach wie vor, warum Netflix seine erfolgreichste Serie überhaupt abgesetzt hat!???

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