Oliver Bierhoffs Ärger über „Tatort: Mord in der ersten Liga“

„Angriff auf die Familie der Nationalmannschaft“

Jutta Zniva – 25.03.2011

Oliver Bierhoffs Ärger über "Tatort: Mord in der ersten Liga" – "Angriff auf die Familie der Nationalmannschaft" – Bild: NDR/Marc Meyerbröker

„Mord in der ersten Liga“, der am 20. März im Ersten gezeigte NDR–„Tatort“ mit Maria Furtwängler, erntete fast durchwegs nur Kritiker-Lob für das Aufgreifen des Tabu-Themas „Homosexualität im Profifußball“. DFB-Manager Oliver Bierhoff allerdings teilte der „Bild“-Zeitung mit, er empfinde den im „Tatort“ gefallenen Satz „Wissen Sie, die halbe Nationalmannschaft ist angeblich schwul, einschließlich Trainerstab“ als „Angriff“ auf die deutsche Nationalmannschaft.

Bierhoff sagte der „Bild“, er finde es „schade und ärgerlich“, dass „die Prominenz der Nationalelf missbraucht wird, um irgendein Thema zu entwickeln oder einen Scherz zu machen“. Er sehe die Anspielung, dass die halbe Nationalmannschaft angeblich schwul sei, als „einen Angriff auf meine Familie – die Familie der Nationalmannschaft“.

Und weiter im Bierhoff-Text: Die deutsche Nationalmannschaft stehe „in einem engen Schulterschluss mit unserem Präsidenten und dem Präsidium“. Allerdings werde einem „die Freude, an diesen Aufgaben mitzuwirken“ genommen, wenn man sich „gegen haltlose Gerüchte“ und „falsche Unterstellungen aller Art“ wehren müsse. Die Nationalelf werde sich überlegen, wie sie mit solchen Dingen grundsätzlich „umgehe“.

DFB-Präsident Theo Zwanziger wiederum betonte „Bild“ gegenüber, dass es ihm völlig egal sei, welche sexuelle Orientierung die Nationalspieler oder Nationalspielerinnen hätten. Allerdings sollte man trotz den in Filmen üblichen Überzeichnung bei „schwierigen“ Thema „sensibel bleiben und nicht durch unwahre und unnötige Randbemerkungen von den eigentlichen Aufgaben ablenken“.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Also meine Meinung zu Oliver Bierhoff ist:

    "Lieber Olli. Hättest du geschwiegen, wärst du eine Philosoph geblieben"

    Na, zum Glück ist dieser eitle Gockel oder wie ihn Kalle Rummenigge
    genannt hat "Die ICH-AG vom Starnberger See" nicht DFB-Präsident
    sondern Dr. Theo Zwanziger.

    Und der hat eine tolle Einstellung und führt seinen Kampf gegen die Homophobie im Profifußball weiter.

    Und sogar viele Fußball-Fans finden das sich Bierhoff damit komplett lächerlich gemacht hat, auf SPORT1 kommen z.B. im Forum nur kopfschüttelnde Kommentare zu dieser kreuzdämlichen Bemerkung.

    Das gibt mir Hoffnung, das es im Kampf gegen die Homophobie im
    Profifußball aufwärts geht
    • am via tvforen.de

      Was passt nun zu Herrn Bierhoff? Man kann es sich aussuchen:

      - "Getroffener Hund bellt" *lol*

      - Er kann nicht lesen. In dem Zitat steht das Wort 'angeblich'. Dies sollte jemand ihm mal erklären. ,0)

      - Er ist homophob.

      - Er wollte mal wieder ne Schlagzeile.

      - ....


      Was man sich davon auch aussucht, was Positives kommt nicht dabei raus ,0)


      Und meine Meinung wurde mal wieder bestätigt: (Vorsicht! Ironie)
      Fußballer sollten sich nur zu Fußball äußern - das ist meist schon lustig genug - alles andere übersteigt ihrem IQ.
      [Aber auf ihren IQ kommt es ja nicht an. ,0) ]
      • am via tvforen.de

        Nun, Herr Bierhoff hat halt ein wenig Geltungssucht und sein Ego gebietet es, das er immer
        in den Medien präsent sein muss.

        Deswegen wohl die völlig unnötigen Äußerungen.

        Kalle Rummenigge hat das mal so schön formuliert, in dem er treffend Bierhoff
        als "Die ICH-AG vom Starnberger See" bezeichnete.
        • am via tvforen.de

          Jedenfalls würde ich anzweifeln, dass Bierhoffs Äußerung die ungeouteten Spieler dazu motiviert hat, zu ihrer Sexualität zu stehen.
          • am via tvforen.de

            Man sollte Herrn Bierhoff noch einmal den Deutsch-Lehrstoff, zirka sechste Klasse, zugänglich machen: Du darfst Äußerungen von Figuren in Werken der Fiktion nicht mit verläßlichen Feststellungen über die Realität verwechseln. Du darfst nicht einmal das, was ein Autor eine Figur sagen läßt, mit dem verwechseln, was der Autor persönlich meint.

            Oder wollte Klein-Olli nur einfach mal wieder in die Medien?
            • am via tvforen.de

              Lächerliche Reaktion von Bierhoff!

              Ständig wird auch vom DFB propagiert, dass Homosexualität im Fußball, also auch in der Nationalmannschaft kein Problem ist und man offen damit umgehen soll. Nun wird in einer fiktiven Geschichte eine Aussage in die Richtung getätigt und Bierhoff sieht sich genötigt, das zu kritisieren. Ja, was denn nun? Offener Umgang oder selbst bei erfundenen Geschichten jeden schwulen Verdacht von sich schieben?
              • am via tvforen.de

                SCVe-andy schrieb:
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                > Lächerliche Reaktion von Bierhoff!
                >
                > Ständig wird auch vom DFB propagiert, dass
                > Homosexualität im Fußball, also auch in der
                > Nationalmannschaft kein Problem ist und man offen
                > damit umgehen soll. Nun wird in einer fiktiven
                > Geschichte eine Aussage in die Richtung getätigt
                > und Bierhoff sieht sich genötigt, das zu
                > kritisieren. Ja, was denn nun? Offener Umgang oder
                > selbst bei erfundenen Geschichten jeden schwulen
                > Verdacht von sich schieben?

                Bierhoff hat die Übertreibung daß 50% Schwule in Der Nationalmannschaft sind in dieser Aussage kritisiert. Man muß nicht jeden Blödsinn stillschweigend hinnehmen nur um nicht als homophob zu gelten. Der Drehbuchschreiber wollte sich mit dieser Aussage doch nur wichtig machen.
              • am via tvforen.de

                Knurpsel schrieb:
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                > Bierhoff hat die Übertreibung daß 50% Schwule in
                > Der Nationalmannschaft sind in dieser Aussage
                > kritisiert. Man muß nicht jeden Blödsinn
                > stillschweigend hinnehmen nur um nicht als
                > homophob zu gelten. Der Drehbuchschreiber wollte
                > sich mit dieser Aussage doch nur wichtig machen.

                In welchem Zusammenhang kam denn diese Aussage vor?
                Kommt immer drauf an, welche Figur es in welchem Zusammenhang sagt.
              • am via tvforen.de

                http://blog.rhein-zeitung.de/?p=14348
              • am via tvforen.de

                Vio99 schrieb:
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                > http://blog.rhein-zeitung.de/?p=14348

                Sehr interessant. Danke.

                Besonders das gefiel mir:

                > Im Verlauf der Handlung blaffte der Spieler:
                > „Wissen Sie, die halbe Nationalmannschaft ist angeblich schwul,
                > einschließlich Trainerstab. Das ist doch schon so eine Art Volkssport,
                > das zu verbreiten.“ In seiner Rolle meinte er das erkennbar ironisch.
                > Diese Ironie scheint Oliver Bierhoff, Manager der DFB-Elitemannschaft
                > und früheres Schampoo-Model, entgangen zu sein.

                Und wie es scheint, so manchem hier auch. Offenbar wird alles, was so in einem Film gesagt wird
                von einigen als Meinung der Produzenten/des Autoren angesehen. Wie sonst soll man manche
                Kommentare hier verstehen?

                Oder, glaubt hier jemand wirklich ernsthaft, dass Wolfgang Menge die selben Ansichten teilte,
                wie seine Figur Alfred Tetzlaff, nur weil er ihr rassistische und hetzerische Aussagen in den Mund
                legte?

                Manche sollten endlich lernen, Fiktion und Realität auseinander zu halten. Tse.
              • am via tvforen.de

                andreas_n schrieb:
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                > > Im Verlauf der Handlung blaffte der Spieler:
                > > „Wissen Sie, die halbe Nationalmannschaft ist
                > angeblich schwul,
                > > einschließlich Trainerstab. Das ist doch schon
                > so eine Art Volkssport,
                > > das zu verbreiten.“ In seiner Rolle meinte er
                > das erkennbar ironisch.
                > > Diese Ironie scheint Oliver Bierhoff, Manager
                > der DFB-Elitemannschaft
                > > und früheres Schampoo-Model, entgangen zu sein.


                Dann war es ja doch nicht so schlimm wie ich gedacht hatte.
              • am via tvforen.de

                Knurpsel schrieb:
                -------------------------------------------------------
                > andreas_n schrieb:
                > --------------------------------------------------
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                >
                > > > Im Verlauf der Handlung blaffte der Spieler:
                > > > „Wissen Sie, die halbe Nationalmannschaft
                > ist
                > > angeblich schwul,
                > > > einschließlich Trainerstab. Das ist doch
                > schon
                > > so eine Art Volkssport,
                > > > das zu verbreiten.“ In seiner Rolle meinte
                > er
                > > das erkennbar ironisch.
                > > > Diese Ironie scheint Oliver Bierhoff, Manager
                > > der DFB-Elitemannschaft
                > > > und früheres Schampoo-Model, entgangen zu
                > sein.
                >
                >
                > Dann war es ja doch nicht so schlimm wie ich
                > gedacht hatte.


                Tja, erst informieren und dann... ;)
            • am via tvforen.de

              Sinnlose Pseudodebatte und schöne PR für den Film. Sonntag um 2145 ist das Thema wieder vergessen.
              • am via tvforen.de

                Ähh - der Film lief doch schon letzten Sonntag. Warum baucht der jetzt noch PR ?
            • am via tvforen.de

              Habe den Tatort nicht gesehen, weil ich Tatorte generell als schlecht geschriebene und überaus künstlich konstruierte Dämlichkeiten ansehe. Dennoch fand ich das Thema diesmal interessant, allerdings: Alles, was ich bisher über diesen Film gehört habe, klingt nach miesem, klischeebeladenen Schwachsinn; dabei ist es doch ein interessantes, wenn auch eigentlich vollkommen unwichtiges Thema.
              Dass Bierhoff sich über diesen einen Satz aufregt, kann ich allerdings auch gut verstehen - SO eine platte, erfundene und auch einfach mit Sicherheit vollkommen aus der Luft gegriffene Aussage muss wirklich nicht sein und schadet wesentlich mehr als es nützt. Da wollte so ein Tatortschreiberling wohl mal wieder ganz besonders gesellschaftskritisch und provokativ sein ...
              • am via tvforen.de

                Ist doch total aus dem Kontext gerissen und war ironisch gemeint. Und Herr Bierhoff scheint es nicht verstanden zu haben. Es fragt sich auch was denn so schlimm daran wäre, wenn es Schwule in der Nationalmannschaft gäbe. Zwanziger war doch selber involviert und hat das Thema im Tatort überhaupt erst angeregt.

                Darüberhinaus geht das zurück auf eine Äußerung von Bierhoffs Intimfeind Dr. Becker, der u.a. der Spielerberater von Ballack ist.
              • am via tvforen.de

                n atürlich war dieser satz dramatorgisch weit übertrieben, aber diese nervosität bei dem thema scheint doch immer noch vorhanden, sonst hätte ein Bierhoff es doch nicht nötig sich zu äußern ..

                ich glaube nicht das die halbe nationalelf schwul ist -aber das alle profi kicker 100% hetero sind ,daran glaubt ja wohl im jahr 2011 keiner mehr,-)


                Gruß Sir Hilary
              • am via tvforen.de

                Bierhoff äußert sich doch nun wirklich zu allem ...
              • am via tvforen.de

                Was heißt er äußert sich zu allem ? Als Teammanager der Nationalmannschaft darf er ja wohl reagieren, wenn die Nationalmannschaft öffentlich zur Sprache gebracht wird. Es wird ständig erwartet, daß jemand überzeugt für irgendwas eintritt - auch öffentlich- und wenn das dann aber mal jemand tut, wie jetzt Bierhoff, heißt es sofort, er solle nicht so kleinlich sein. Bierhoff stellt sich vor sein Team - das ist doch völlig okay.
              • am via tvforen.de

                Er macht aber ein größeres Drama draus, als es letztendlich ist.

                An mir wäre das zum Beispiel vorbeigegangen, dank Bierhoff selbst nun doch nicht.
              • am via tvforen.de

                jumin schrieb:
                -------------------------------------------------------

                > Dass Bierhoff sich über diesen einen Satz
                > aufregt, kann ich allerdings auch gut verstehen -
                > SO eine platte, erfundene und auch einfach mit
                > Sicherheit vollkommen aus der Luft gegriffene
                > Aussage muss wirklich nicht sein und schadet
                > wesentlich mehr als es nützt. Da wollte so ein
                > Tatortschreiberling wohl mal wieder ganz besonders
                > gesellschaftskritisch und provokativ sein ...

                Und jedem der die Aussage kritisiert kann man schön einfach den Homophobie-Stempel aufdrücken.
                Nach dem Motto: Stimmst du mir nicht zu dann bist du ein verklemmter Spießer.
              • am via tvforen.de

                Ob man daraus ein Drama machen muss sei dahingestellt. Manche hier kritisieren aber, daß er sich dazu überhaupt geäußert hat. Und ich denke, daß ist sein gutes Recht.
              • am via tvforen.de

                McChicken schrieb:
                -------------------------------------------------------
                > Ob man daraus ein Drama machen muss sei
                > dahingestellt. Manche hier kritisieren aber, daß
                > er sich dazu überhaupt geäußert hat. Und ich
                > denke, daß ist sein gutes Recht.

                Hier geht es wohl eher nicht darum, ob er sein Recht wahrnehmen darf oder nicht,
                sondern ob das besonders intelligent von ihm war. Also, glaubt er wirklich, dass
                seine Kritik am Ende den gewünschten und nicht den gegenteiligen Effekt erzielen wird?

                Wenn die Möglichkeit eines gegenteiligen nicht auszuschließen ist, sollte man sich sowas generell gründlicher überlegen, vor allem, wenn man nicht nur für sich, sondern auch für andere sprechen muss.
              • am via tvforen.de

                McChicken schrieb:
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                > Ob man daraus ein Drama machen muss sei
                > dahingestellt. Manche hier kritisieren aber, daß
                > er sich dazu überhaupt geäußert hat. Und ich
                > denke, daß ist sein gutes Recht.


                Es ist sein Recht und ich bin doch recht froh, daß er es getan hat.

                Wer dermaßen herumkreischt wegen einer kaum ernstzunehmenden Äußerung einer Figur in einem Spielfilm, offenbart damit, wieviel Unbehagen ihm das fragliche Thema in Wahrheit bereitet - allen schönen Lippenbekenntnissen zum Trotz.

                Wenn eine Figur in einer Fernsehproduktion fiktiven Charakters erklärt: "Die meisten Frauen stinken!" sollten auch Berufsfeministinnen dazu bestenfalls erklären: "Falsch! Alle Frauen tun dies!" - aber eigentlich braucht man auf solch absurde Aussagen nicht mal mit Ironie zu reagieren, sondern nur darüber zu lächeln, vielleicht den Kopf zu schütteln und sie ansonsten zu ignorieren.
              • am via tvforen.de

                offensichtlich hat bierhoff den tatort genauso wenig gesehen wie du oder er hat die dialoge nicht gerafft. wenn er das als missbrauch der nationalmannschaft auffasst, muss ich mich grad mal kaputt lachen.

                wie der mitschreiber hier schon sagte: total aus dem kontext gerissen.

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