US-Network NBC hat sich mit dem Produktionsstudio 20th Century FOX TV auf die Fortsetzung der Sitcom „The Carmichael Show“ geeinigt. Für die dritte Staffel wurden nach zähen Verhandlungen 13 neue Folgen bestellt, wie THR berichtet. Gerade der Umfang der Staffel-Bestellung war wohl zwischen Sender und Studio umstritten.
In „The Carmichael Show“ spielt Jerrod Carmichael den Stand-up-Comedian Jerrod. Der sieht sich in seinem Privatleben stets mit zahlreichen unterschiedlichen Argumenten zu verschiedenen Themen konfrontiert. Jerrod selbst schießt gerne mit seinen Meinungen aus der Hüfte und ist sich bewusst in einer Welt zu leben, in der die Menschen oft ihren Instinkten oder dem eigenen Vorteil folgen. Seine Lebensgefährtin, Gesprächtherapeutin Maxine (Amber Stevens West, „Greek“) ist eine moderne Frau, die häufig höheren Idealen nachstrebt. Zudem kommt sie aus einer wohlhabenderen Familie und die Carmichaels unterstellen ihr häufiger, dass sie die Probleme „der Schwarze“ nicht verstehen kann, weil sie einen weißen Elternteil hat.
Vater Joe (David Alan Grier) verdient sein Geld als Busfahrer und ist in seinen Ansichten eher konservativ, so sieht er sich etwa als den Patriarchen der Familie. Dazu passt, dass Mutter Cynthia (Loretta Devine) ein ähnliches Weltbild hat.
Jerrods Bruder Joe (Lil Rel Howery) hängt seinen verrückten Träumen nach und denkt fast immer nur an sich, während seine Ex-Frau, die der Familie weiterhin verbundene Nekeisha (Tiffany Haddish), aus ärmlichen Verhältnissen kommt und immer für eine haarsträubende Geschichte gut ist und ansonsten pragmatisch-unorthodox lebt.
In der Tradition guter sozialkritischer Sitcoms stellen in den Folgen die Charaktere ihre Weltsicht bezüglich unterschiedlicher Themen dar, wobei in der Regel niemand wirklich Recht behält, sondern deutlich wird, dass viele Probleme sehr komplex sind und die Menschen meist selber abwägen müssen. Eine beeindruckende Episode etwa setzte sich damit auseinander, dass Joe seinen Vater zu Grabe tragen musste, der seine Mutter und ihn verlassen und auch ansonsten sehr schlecht behandelt hatte. Muss man solch einem Verstorbenen „die letzte Ehre“ erweisen, über Verfehlungen schweigen? Beziehungsweise überhaupt zur Beerdigung gehen/diese Ausrichten?
Zwischen NBC und 20th Fox TV ging es darum, wieviele Folgen die Sitcom in der dritten Staffel haben sollte. Staffel eins hatte als Testballon nur sechs Folgen, Staffel zwei brachte es auf 13 Folgen zur Midseason. NBC wollte nach einem früheren Bericht nur zehn Folgen für Staffel drei haben. Für das Studio verhindert das aber eine Wirtschaftlichkeit. Hier wollte man eine volle Staffel mit 22 Episoden verkaufen und ließ sich nicht unter 13 herunterhandeln. So war bei der Verkündung des Sendeschemas die Verlängerung noch nicht ausgehandelt.
Es hat den Anschein, als würde NBC die Serie wieder für die zweite Season-Hälfte bereithalten, wenn nach dem Ende der Football-Season und „Sunday Night Football“ am Sonntag wieder mehrere Programmplätze zu füllen sind.
