Der US-Sender CBS setzt sehr häufig auf Cross-Promotion seiner Serienuniversen und setzt dazu übergreifende Handlungen über Folgen mehrerer Serien an. Nun wurde solch ein Crossover für „Navy CIS“ und sein Prequel „Navy CIS: Origins“ angekündigt. Wie genau das Crossover umgesetzt wird, ist unklar, da beide Serien in unterschiedlichen Zeitperioden spielen. Das Crossover ist für den November angesetzt, ein genaues Datum gibt es noch nicht.
Klar ist, dass bei CBS dann um 20 Uhr „Navy CIS: Origins“ laufen wird. Das Team um den jungen Gibbs (Austin Stowell) muss einen Mordfall bezüglich eines Marine-Offiziers untersuchen, der in den 1990ern in einer Kleinstadt ums Leben kam. Ab 21:00 Uhr läuft dann „Navy CIS“, wo das Team in der Gegenwart einen weiteren Blick auf den Fall werfen wird. In der Regel kommt es bei Crossovern auch zum Überwechseln von Darstellern, was hier wegen der Zeitdifferenz auf ungewöhnliche Weise erfolgen dürfte.
„Navy CIS: Origins“ und „Navy CIS“ kehren beide mit ihren neuen Staffeln am 16. Oktober ins Programm von CBS zurück. Während das nun angekündigte Crossover das erste seiner Art zwischen den beiden ist, hatte CBS im vergangenen Jahr parallel zum Start des Prequels „Origins“, das sich um die kalifornische Basis Camp Pendleton dreht, auch Charaktere der Mutterserie – halt in der Gegenwart – dort agieren lassen.
November? – Die Sweeps
Die Wahl des Termins „im November“ lässt eine alte „Tradition“ des linearen Fernsehens aufleben, die im Streaming-Zeitalter weitgehend vergessen scheint: eine „Sweeps“-Episode.
In der Einschaltquotenmessung des US-Fernsehens werden (wie durchgehend in Deutschland) zwei Monate lang die Quoten aus einem feststehenden Zuschauer-Panel hochgerechnet – und alle drei Monate (was es hierzulande nicht gibt) die Einschaltquoten zudem genauer gemessen; konkret im November, Februar und Mai (in geringerem Maße im Sommer(-programm-)monat August). Diese Monate werden als Sweeps-Monate bezeichnet oder die Sweeps. Zusätzlich zum Panel gibt es auch (für die Teilnehmer) umfangreiche schriftliche Befragungen. Die können dann natürlich nicht tagesaktuell ausgewertet werden, ihre Daten helfen aber dabei, die Hochrechnungen aus der täglichen Panel-Stichprobe zu verfeinern. Im Streaming-Zeitalter ist es natürlich einfacher, an Zuschauerdaten zu kommen.
Langer Rede, kurzer Sinn: „Früher“ haben die linearen US-Sender reihenweise in den Sweeps-Monaten die „Highlight-Episoden“ ihrer Staffeln platziert, eben um ihre Einschaltquoten nach oben zu bringen und somit dafür zu sorgen, dass auch die Hochrechnungen der kommenden Monate günstiger ausfielen. Für solche Highlight-Episoden wurde immer etwas mehr vom Budget für besondere Gaststars zurückgehalten und die Episodenhandlungen lieferten in der Staffel besondere Spannung – was man in den Promos zu den Folgen groß ankündigte. Das korrespondierte auch damit, dass sich im November viele Serien mit einem Cliffhanger in ihre Feiertagspause (Thanksgiving, Weihnachten, Jahreswechsel) verabschiedet haben; der Mai lieferte sowieso die Staffelfinals.