Marvel enthüllt kompletten „Daredevil“-Cast

Im Hintergrund der Serie „Daredevil“ halten zwei ausgemachte Geheimniskrämer die Zügel in der Hand, Marvel und Netflix. Kein Wunder also, dass die Dreharbeiten zur Serie angelaufen sind, ohne dass der komplette Cast der Öffentlichkeit bekannt geworden ist. Bei einem Auftritt auf der New York Comic-Con am Wochenende wurde das nun nachgeholt, wie The Hollywood Reporter berichtet. Auch die ersten Bewegtbilder wurden in Gestalt von vier Clips gezeigt – online veröffentlicht wurden diese allerdings noch nicht.

Bereits bekannt waren die Aushängeschilder von „Daredevil“: Charlie Cox („Boardwalk Empire“) spielt den Titelhelden, den blinden Anwalt Matt Murdock. Den großen Gegenspieler Wilson Fisk aka The Kingpin porträtiert Vincent D’Onofrio. Rosario Dawsons Charakter wurde als Night Nurse aka Claire Temple enthüllt, Deborah Ann Woll („True Blood“) spielt Karen Page, Toby Leonard Moore hat die Rolle des Wesley, Bob Gunton wird als Leland Owlsley zu sehen sein, Vondie Curtis-Hall („Chicago Hope“) wurde als Ben Urich engagiert, Ayelet Zurer wird als Vanessa Marianna auftreten und Elden Henson als Foggy Nelson.

Für die Nicht-Comic-Kenner: Matt Murdock ist ein blinder Rechtsanwalt, der im Rahmen seiner Erblindung jedoch andere, übermenschliche Fähigkeiten erworben hat. Tagsüber steht er vor Gericht und kämpft dort für Gerechtigkeit, nachts nimmt er das „Recht“ selbst in die Hand. Sein Gegenspieler ist Kingpin, ein krimineller Geschäftsmann, der die Zügel in New Yorks Stadtteil Hell’s Kitchen in der Hand hält – ein Stadtteil voller Ungerechtigkeit, in dem Matt Murdocks Vater ermordet worden war.

An Matts Seite stehen tagsüber sein Anwaltskollege und Kanzleipartner Foggy Nelson sowie die nach Gerechtigkeit strebende Karen Page. Ben Urich ist ein investigativer Journalist für das New York Bulletin; Wesley ist die rechte Hand des Kingpins, während die Kunstgalerie-Angestellte Vanessa das love interest des Gangsters ist; Leland Owlsley ist als „Owl“ ein ehemaliger Investmentbanker, der nach seinem Fall wegen Betrugs zum Gangsterboss wurde. Die Night Nurse kümmert sich nächstens diskret um verletzte Superhelden und ist wohl trotz des selbstgewählten „Künstlernamens“ vom Hintergrund her Ärztin und keine Krankenschwester.

Bei der Veranstaltung berichtete Marvels Jeph Loeb, dass es in der Serie keine „Helden und Bösewichter“ gebe, sondern lediglich „Menschen, die unterschiedliche Entscheidungen treffen“: So sei die Hauptfigur nur „einen schlechten Tag“ davon entfernt, zum deutlich rabiater vorgehenden Marvel-Kollegen „Punisher“ zu werden. Und auch die Ziele des Kingpins sollen sich als nachvollziehbar herausstellen – nur eben seine Vorgehensweise als irregeleitet.

„Daredevil“ ist eine Serie aus einem fünfteiligen Paket, das Marvel an Netflix verkaufen konnte. Neben den drei weiteren Serien über die Figuren „Marvel’s Jessica Jones“, „Luke Cage“ und „Iron Fist“ wird es auch noch eine Miniserie über das Quartett als „The Defenders“ geben. Loeb verneinte bei dem Auftritt ausdrücklich, dass außer für „Daredevil“ schon jemand aus diesen Serien verpflichtet worden wäre.