Mario Barth wehrt sich gegen Kritiker

Comedy ist nun mal Geschmackssache

Mario Müller – 29.12.2007

Wenn ein Komiker innerhalb von drei Monaten 300.000 DVDs verkauft, mit einem Buch mit dem Titel „Deutsch-Frau, Frau-Deutsch“ 1,5 Millionen Leser erreicht, mit 20 Auftritten allein in Berlin während einer Tour 116.000 Menschen in die Hallen lockt und dann auch im kommenden Sommer als erster Stand-Up-Comedian weltweit auf einen Schlag 70.000 Leute unterhalten will (im Berliner Olympiastadion), dann ist es selbstverständlich, dass das Kritiker stutzig werden lässt.

Und das deutsche Feuilleton wird nicht nur stutzig, es wird sogar richtig böse. Mario Barth habe den „Humor eines betrunkenen Bundeswehrsoldaten“, er sei ein „grauenhaftes Phänomen“, „obszön“, „niveaulos“, ein „Großmaul“, „Dumpfkasper“ und sogar ein „Kollateralschaden der Demokratie“.

Aber der Erfolg gibt ihm Recht, und daher stört ihn Kritik im Grunde wenig. Im Interview mit der „Berliner Zeitung“ (Wochenendausgabe) sagt er, er „habe nichts dagegen, wenn ein Kritiker schreibt, dass er mein Programm sehr schlecht findet. Aber er sollte alle Fakten bringen: ‚War ausverkauft, das Publikum schmeißt sich weg, ich weiß nicht warum.‘ So fände ich das in Ordnung“, meint Barth.

Der 35-Jährige wünscht sich von den Kritikern ein wenig mehr Toleranz: „Ich finde zum Beispiel Volksmusik nicht toll. Aber ich sage nicht: Was machen diese alten schunkelnden Musiker? Warum singen sie immer die gleichen Lieder von einem Leben, das es nicht gibt? Von drei Ehen werden zwei geschieden. Aber ich weiß eben, dass Volksmusiker ihre Fans haben. Das ist ein Stück von deren Leben. Der eine sieht gerne, wie jemand mit dem Auto im Kreis fährt, und andere freuen sich abends auf den ‚Musikantenstadl‘.“

Es geht Barth ausschließlich darum, dass die Leute lachen. Politische Absichten sind nicht sein Ziel. „Ich will nur unterhalten“, sagt er. Und so lange ihm das mit diesem immensen Erfolg gelinge, werde er auch sein Programm nicht ändern und die oft derbe Sprache nicht reduzieren. „Gehen Sie doch mal zu AC/​DC, und sagen denen: So’n bisschen Jazz bei euch wäre nicht schlecht. Dann sagen die: Gehen Sie doch zum Jazzfestival! Wir machen das hier so!“, argumentiert der gelernte Kommunikationselektroniker.

Er wisse, dass er auch Akademiker im Publikum sitzen habe, die sich gut unterhalten fühlten. Bei ihm sitze „aber auch der Gas-Wasser-Installateur, der Kfz-Mechaniker, der Busfahrer, der Straßenbauer, die Krankenschwester, der ganz normale Mensch. [ …] Was ist denn so schlimm an der Masse?“, fragt sich Barth.

Seine Personality-Show „Mario Barth präsentiert“ läuft freitags auf RTL.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Am Freitag konnte man sich ja wieder von Mario Barths Defiziten überzeugen. Da kam er richtig ins Stocken, als er einen Gast ankündigen wollte: "Begrüßen Sie mit mir den bezaubersten... äh, bezauberSTEN, scheiße Alter, wie heißt det nochma'?... Begrüßen Sie mit mir den äh besten Koch...hähähä" Und das war sicher nicht gespielt. Und auch das Niveau war wiedermal unterirdisch. Er und sein Gipfeltreffen deutscher Prolos (Atze Schröder, Horst Lichter, Cindy aus Marzahn) amüsierten sich darüber, wie sie eine Tribüne am Nürburgring in die Luft sprengten. ("Alter, wir sprengen wirklich. Wir ziehen det jetzt durch. Wir sprengen jetzt! Ist dat geil! Ick gloob et nich! Hamma ne Slow-Mo?")

    Sicher, über Humor lässt sich streiten, aber das gestern war absolut unterirdisch.
    • am via tvforen.de

      Glenn schrieb:

      > Sicher, über Humor lässt sich streiten, aber das gestern war
      > absolut unterirdisch.

      Barths Abstieg hat schon begonnen. Mal sehen, wann das bei ihm im Oberstübchen ankommt!
    • am via tvforen.de

      noch eine größenwahnsinnige show im olympiastadion und dann hat selbst der doofste proll mario barths einzigen witz kapiert und sucht was neues. und tschüss...
      der nächste depp steht aber sicher in den startlöchern.
    • am via tvforen.de

      tristan schrieb:
      >
      > noch eine größenwahnsinnige show im olympiastadion und dann
      > hat selbst der doofste proll mario barths einzigen witz
      > kapiert und sucht was neues. und tschüss...
      > der nächste depp steht aber sicher in den startlöchern.

      Besser hätte ich es nicht ausdrücken können.

      Ein typisches Comedian-One-Hit-Wonder!
    • am via tvforen.de

      Ich bezweifle auch, dass es je ein "20 Jahre Mario Barth" geben wird. In 20 Jahren antwortet zum Namen "Mario Barth" höchstens Jeder mit "wer?".
    • am via tvforen.de

      Balmung schrieb:
      >
      > Ich bezweifle auch, dass es je ein "20 Jahre Mario Barth"
      > geben wird. In 20 Jahren antwortet zum Namen "Mario Barth"
      > höchstens Jeder mit "wer?".

      ... dieser nervige Zappelphilipp, der pro Minute mindestens an die 10-mal die gleichen Floskeln (Weeste, 'ne wahre Geschichte, meene Freundin) einstreut?
  • am via tvforen.de

    Hi, ich z.B. finde Mario Barth toll und kann mich da wegschmeissen. Aber in letzter Zeit ist er zuviel und zu oft im TV. Siehe Genial Daneben oder Mario Barth präsentiert. Da nutzt er sich langsam ab. Und was seinen Umgangajargon betrifft, wird doch in jeder Kneipe um 17 Uhr bei der Happy Hour ( 2 Bier zum Preis von einem ) schon arschiger gesprochen. Solange er Spaß verbreitet, soll er reden können wie er will.
    • am via tvforen.de

      hallo,ich finde mario barth gut.ich mag seinen humor.ich kann genauso über frauen witze lachen wie ich über männer witze machen kann.wenn ich diese sendungen nicht mag,dann brauche ich das programm ja nicht anzuschalten.ich habe bis jetzt nichts von ihm gehört,was unter die gürtellinie geht. gruß simone
    • am via tvforen.de

      Das sehe ich ganz wie Dr.Buntschuh, die "Argumentation" von Kid ist schon hanebüchen. Mit beiden seiner Klischee-Vorstellungen habe ich nichts zu tun, aber Klischees sind halt groß im Kommen. Ist ja auch einfacher als sich mit jedem Individuum einzeln auseinandersetzen zu müssen.
      • am via tvforen.de

        "Ich persönlich finde Mario Barth saukomisch und auch Mittermeier & Co. und würde mir sogar ne DVD von ihm kaufen.
        Und ich kenne auch viele andere, die das auch tun würden und die haben schon ihren "Qualitätsanspruch" und sind auch gebildete Leute, die über so was lachen können. (ja, so was gibt es auch noch in Deutschland...)
        Toleranz sieht anders für mich aus.

        Das viele hier nix damit anfangen können wundert mich nicht, leben ja auch meist noch in der Vergangenheit und "ach wie war früher alles toll", aber im gleichen Atemzug gucken diese Personen "Bauer sucht Frau" oder irgendeinen anderen Trash (meiner Meinung nach)."

        Den ersten Absatz könnte ich noch nachvollziehen, den zweiten ganz sicher nicht.
        Ich konnte über Mittermeier, Appelt und Konsorten schon damals nicht lachen, dann lebe ich wohl nicht in der Vergangenheit oder doch ? Ich schaue auch nicht "Bauer oder Frau", halte mir allerdings auch nicht den Bauch beim kompletten Programm von Nuhr, Pirol oder sonst wen und sehe da schon einen Niveauunterschied, zumal sie nicht auf geschlechtsspezifische Klischees beschränken. Wer sich allerdings über die ständig aufgewärmten Klischees anmüsiert, der muss bestimmt nicht mit der Vergangenheit argumentieren, denn das was Barth bietet, wurde schon zig mal geboten oder man sollte sich einfach doch mal etwas mehr mit der Vergangenheit vertraut machen und muss einem nicht Phrasen von wegen "früher war alles besser" vorhalten. Die selben Witze waren auch früher schon nicht besser, aber unterhalten einige wenige wenigstens im neuen Aufguss.
        • am via tvforen.de

          Willst du ernsthaft behaupten Dieter Nuhr arbeitet nicht auch mit Klischees? Ich erinnere mich da noch an einen Sketch, in dem er über seine Mutter geredet hat.

          Darauf kommt es aber eigentlich auch gar nicht an. Wenn ich mir einen Comedian mit seinem Programm anschaue, dann will ich lachen. Da ist es mir doch egal, wo das "Niveau" der Witze liegt, oder ob mit Klischees gearbeitet wird.

          Ich kann über Mario Barth genauso lachen wie über Dieter Nuhr. Ich find Witze über Türken ebenso lustig wie Witze über Deutsche. Frauen- und Männerwitze finde ich auch gleichermaßen lustig.

          Dennoch gibt es auch viele Dinge, über die ich nicht lachen kann, auch wenn sie von Comedians stammen und eigentlich lustig sein sollen. Also wo liegt das Problem, wenn ich über etwas lache, was andere total unlustig finden? Solange dabei niemand Schaden nimmt ist das doch in der Tat harmlos.
        • am via tvforen.de

          Wo das Problem liegt ? In der Behauptung, dass viele noch in der Vergangenheit leben würde und deshalb nicht über solche Leute lachen könnten. Mehr nicht und darauf bezog ich mich. Der persönliche Geschmack ist überhaupt nicht das Thema, sonst hätte vorher ich im zitierten Beitrag wohl nicht dem ersten Absatz zugestimmt.
        • am via tvforen.de

          Dr.Buntschuh schrieb:
          >
          > >
          > Das viele hier nix damit anfangen können wundert mich nicht,
          > leben ja auch meist noch in der Vergangenheit und "ach wie
          > war früher alles toll", aber im gleichen Atemzug gucken diese
          > Personen "Bauer sucht Frau" oder irgendeinen anderen Trash
          > (meiner Meinung nach)."
          >
          > Den ersten Absatz könnte ich noch nachvollziehen, den zweiten
          > ganz sicher nicht.
          > Ich konnte über Mittermeier, Appelt und Konsorten schon
          > damals nicht lachen, dann lebe ich wohl nicht in der
          > Vergangenheit oder doch ? Ich schaue auch nicht "Bauer oder
          > Frau", halte mir allerdings auch nicht den Bauch beim
          > kompletten Programm von Nuhr, Pirol oder sonst wen und sehe
          > da schon einen Niveauunterschied, zumal sie nicht auf
          > geschlechtsspezifische Klischees beschränken. Wer sich
          > allerdings über die ständig aufgewärmten Klischees anmüsiert,
          > der muss bestimmt nicht mit der Vergangenheit argumentieren,
          > denn das was Barth bietet, wurde schon zig mal geboten oder
          > man sollte sich einfach doch mal etwas mehr mit der
          > Vergangenheit vertraut machen und muss einem nicht Phrasen
          > von wegen "früher war alles besser" vorhalten. Die selben
          > Witze waren auch früher schon nicht besser, aber unterhalten
          > einige wenige wenigstens im neuen Aufguss.

          Hallo Dr. Buntschuh, der zweite Absatz kam wohl im Eifer des Gefechts falsch rüber.
          Is leider auch viel zu viel hin und her, daher wünsche ich viel Spaß im neuen Jahr, muss leider weiter.

          Gruß
        • am via tvforen.de

          Dr.Buntschuh schrieb:
          >
          > Wer sich
          > allerdings ueber die staendig aufgewaermten Klischees anmuesiert,
          > der muss bestimmt nicht mit der Vergangenheit argumentieren,
          > denn das was Barth bietet, wurde schon zig mal geboten...

          Geboten wurde es schon oft, und dass in der Vergangenheit viele Klischees ueber den Unterschied von Mann und Frau existierten, stimmt auch. Aber von diesen Klischees wollte sich die Gesellschaft im Rahmen der Emanzipation ja befreien.
          Stattdessen gibt es jetzt Shows wie "Typisch Mann, typisch Frau", "Typisch Deutsch", "Partnerschafts-Test" usw., in denen solche Klischees wieder aufgewaermt werden. Dabei sind die Ergebnisse, die dort ermittelt werden, nur Momentaufnahmen und vermutlich nichtmal repraesentativ. Aber offenbar koennen Menschen ohne Klischees und Vorurteile nicht leben.

          Ich bin also niemand, der sagt "Frueher war alles besser", sondern eher "Frueher war einiges besser und einiges schlechter als heute". In den letzten Jahren hat unsere Gesellschaft Fortschrtte gemacht, aber auch Rueckschritte.
        • am via tvforen.de

          Tut mir leid, dann hab ich dich falsch verstanden.

          Guten Rutsch. :-)
      • am via tvforen.de

        mario barth hat mit seinen "verteidigenden" aussagen durchaus recht.
        ich persönlich kann ihm bzw seinem programm auch nichts abgewinnen, aber er unterhält offenbar einen großteil der leute mit harmlosem humor, was soll daran verwerflich sein.
        glückwunsch zur marktlücke und den millionen; hätte ja jeder drauf kommen können.
        • am via tvforen.de

          > ich persoenlich kann ihm bzw seinem programm auch nichts
          > abgewinnen, aber er unterhaelt offenbar einen grossteil der
          > leute mit harmlosem humor, was soll daran verwerflich sein.

          Ich empfehle Dir, Dich ueber die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts mal umfassend zu informieren.

          Ich finde es alles andere als harmlos, wenn "ausschließlich" Klischees fuer Witze missbraucht werden. Am Ende glauben die Zuschauer wirklich, dass ein Mann sich so und eine Frau sich so verhaelt. Dass im Grunde alle Menschen Individuen sind, bleibt hierbei ein bisschen auf der Strecke.

          Ich schiebe hierbei aber weder Mario Barth noch seinem Fan-Club irgendeine Schuld zu.
        • am via tvforen.de

          Mario Barths volle Hallen mit Hitler und seinen Anhängern zu vergleichen grenzt echt schon an Wahnsinn.


          Geschmäcker sind nun mal verschieden und man kann es sich leicht machen, indem man sagt, jeder der einen bestimmten Comedian bevorzugt, den ich rein zufällig nicht mag, was mein Urteil aber gar nicht verfärbt, hat eher ein schlichtes Gemüt bzw. ist nicht besonders intelligent.
          Wenn die Welt nur so einfach gestrickt wäre...

          Nehmen wir den Film "Life of Brian". Der Film gewinnt bestimmt keinen Blumentopf für Intelligenz, aber er hat eine riesige Anhängerschar und ich persönlich finde ihn auch genial.
          Trotzdem glaube ich, dass ich selbstständig denken kann und sich mein IQ nicht über die Sendungen, die ich sehe oder meinen Humor definiert.
        • am via tvforen.de

          Kate schrieb:
          >
          > Mario Barths volle Hallen mit Hitler und seinen Anhaengern zu
          > vergleichen grenzt echt schon an Wahnsinn.


          An keiner Stelle habe ich Mario Barth mit Hitler verglichen!
        • am via tvforen.de

          Kate schrieb:
          >

          > Geschmaecker sind nun mal verschieden und man kann es sich
          > leicht machen, indem man sagt, jeder der einen bestimmten
          > Comedian bevorzugt, den ich rein zufaellig nicht mag, was mein
          > Urteil aber gar nicht verfaerbt, hat eher ein schlichtes Gemuet
          > bzw. ist nicht besonders intelligent.

          Auch das habe ich nicht geschrieben. Ich habe lediglich darueber nachgedacht, welche Konsequenzen sich aus dem Zuspruch, den Mario Barths Comedy hat, theoretisch ergeben koennen.
          Was Du aber betreibst, ist Polemik! Du unterstellst mir einfach, ich wuerde Barths Comedy nicht moegen und haette lediglich die Absicht, hier Stimmung gegen ihn zu machen. Dabei habe ich selbst zu Anfang geschrieben, dass ich nichts gegen seine Comedy habe und auch nichts dagegen, dass es Menschen gibt, die seine Comedy gut finden.
          Ich habe lediglich nach einer Ursache fuer seinen Erfolg gesucht und auf moegliche Konsequenzen hingewiesen. Die Aussage "Geschmaecker sind nun mal verschieden" ist diesbezueglich ein hanebuechenes Argument, das nicht greift.
        • am via tvforen.de

          xy schrieb:
          >
          > Kate schrieb:
          > >
          > > Mario Barths volle Hallen mit Hitler und seinen Anhaengern zu
          > > vergleichen grenzt echt schon an Wahnsinn.
          >
          >
          > An keiner Stelle habe ich Mario Barth mit Hitler verglichen!

          Habe ich dir auch nicht unterstellt, wenn du meinen Beitrag liest. Ich spreche nur an, dass man die vollen Hallen eines Mario Barth nicht mit den vielen Anhängern von Hitler vergleichen kann, nicht, dass Mario Barth mit Hitler vergleichbar ist. Das war lediglic meine Antwort auf das hier:

          Xy schrieb
          > ich persoenlich kann ihm bzw seinem programm auch nichts
          > abgewinnen, aber er unterhaelt offenbar einen grossteil der
          > leute mit harmlosem humor, was soll daran verwerflich sein.

          Ich empfehle Dir, Dich ueber die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts mal umfassend zu informieren.
        • am via tvforen.de

          Es ging mir bei dem Hinweis auf die deutsche Geschichte nicht um den Vergleich von Personen, sondern um den Vergleich von "Situationen".
          Hitler wusste, was er tat und seine Politik war kalkuliert. Darum kann man ihn unmoeglich mit einem Comedian vergleichen. Da gebe ich Dir vollkommen Recht.

          Mario Barth moechte ja im Grunde nur die Menschen mit seiner Comedy unterhalten und damit Geld verdienen, was auch voellig legitim ist. Aber er ist sich meiner Meinung nach nicht im Klaren darueber, wie seine Witze bei seinen Zuschauern ankommen, und dass es auch Leute gibt, die die von ihm parodierten Klischees fuer bare Muenze nehmen. Das ist der Haken an der Sache.
        • am via tvforen.de

          xy schrieb:
          >
          > Auch das habe ich nicht geschrieben. Ich habe lediglich
          > darueber nachgedacht, welche Konsequenzen sich aus dem
          > Zuspruch, den Mario Barths Comedy hat, theoretisch ergeben
          > koennen.Was Du aber betreibst, ist Polemik!

          Was du da betreibst, ist nur schwer in normale Worte zu fassen. Wer kommt denn beitte auf den Gedanken bei einer Massenveranstaltung eines Comedians über einen möglichen Aufstieg eines neuen Diktators nachzudenken, nur weil die Masse besagten Comedian toll findet. Muss ich mich jetzt vor Tokoio Hotel fürchten (Mal abgesehen von der Musik)?

          > Du unterstellst mir
          > einfach, ich wuerde Barths Comedy nicht moegen und haette
          > lediglich die Absicht, hier Stimmung gegen ihn zu machen.
          > Dabei habe ich selbst zu Anfang geschrieben, dass ich nichts
          > gegen seine Comedy habe und auch nichts dagegen, dass es
          > Menschen gibt, die seine Comedy gut finden.

          Nein, das unterstell ich nicht dir gar nichts, sondern ich führ lediglich ein Argument an, dass viele einen Mario Barth nicht mögen und dann gleich zu der Schlußfolgerung springen, dass jeder Zuschauer seines Programms dumm ist. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass eine subjektive Einstellung, eine objektive Beurteilung verfärbt.

          > Ich habe lediglich nach einer Ursache fuer seinen Erfolg
          > gesucht und auf moegliche Konsequenzen hingewiesen. Die
          > Aussage "Geschmaecker sind nun mal verschieden" ist
          > diesbezueglich ein hanebuechenes Argument, das nicht greift.

          Wieso greift denn das Argument nicht? Entweder mag ich etwas oder ich mag es nicht, aber unnötig Geld auszugeben, um mir etwas anzuschauen, dass ich nicht mag, würde ich nicht tun.
        • am via tvforen.de

          xy schrieb:
          >
          > Mario Barth moechte ja im Grunde nur die Menschen mit seiner
          > Comedy unterhalten und damit Geld verdienen, was auch voellig
          > legitim ist. Aber er ist sich meiner Meinung nach nicht im
          > Klaren darueber, wie seine Witze bei seinen Zuschauern
          > ankommen, und dass es auch Leute gibt, die die von ihm
          > parodierten Klischees fuer bare Muenze nehmen. Das ist der
          > Haken an der Sache.

          Aber dann sprichst du dem Publikum doch wieder die Intelligenz ab.
          Ich hab Mario Barth bereits live gehört und einige Sachen, die er da sagt, treffen auf mich und meinen Freund durchaus zu. Also sind einige dieser "Klischees" für mich zutreffend.
          Selbst wenn dem nicht so wäre, dann gehen die Leute doch nicht in seine Show mit der Einstellung "Endlich werde ich über Männer und Frauen aufgeklärt", sondern mit der Hoffnung auf Unterhaltung und viel zu Lachen. Das ist doch keine Lebensberatung.
          Ein Komiker arbeitet nun mal auch mit Klischees. Oft sind es doch gerade diese Übertreibungen, die einem zum Lachen bringen.
          Natürlich finden sich einige Menschen wie mein Freund und ich in solchen Klischees wieder, aber wo ist das Problem? Deswegen sind wir nicht dümmer als andere Menschen und wir sind auch keine Mitläufer oder dergleichen.
        • am via tvforen.de

          Kate schrieb:
          >

          > Was du da betreibst, ist nur schwer in normale Worte zu
          > fassen. Wer kommt denn beitte auf den Gedanken bei einer
          > Massenveranstaltung eines Comedians ueber einen moeglichen
          > Aufstieg eines neuen Diktators nachzudenken,...

          Ich komm auf diesen Gedanken jedenfalls nicht. Aber ich komme auf den Gedanken, dass Menschen fragwuerdige Klischees von Mann und Frau wieder uebernehmen. Das ist alles. Von Diktatur war gar keine Rede.


          > Nein, das unterstell ich nicht dir gar nichts, sondern ich
          > fuehr lediglich ein Argument an, dass viele einen Mario Barth
          > nicht moegen und dann gleich zu der Schlussfolgerung springen,
          > dass jeder Zuschauer seines Programms dumm ist.

          Mag sein, dass viele das so machen. Ich gehe so aber nicht vor. Ich toleriere die Witze, die er macht und ich toleriere, dass andere Zuschauer die Witze gut finden. Was ich aber nicht tolerieren kann, ist die Wiederbelebung von ueberholten Klischees in unserer Gesellschaft. Von Mario Barth ist das keinesfalls beabsichtigt. Er unterstuetzt dies aber unwissentlich, weil er denkt, dass alle Mitglieder seine Publikum die von ihm parodierten Klischees auch als solche erkennen.


          > Wieso greift denn das Argument nicht? Entweder mag ich etwas
          > oder ich mag es nicht, aber unnoetig Geld auszugeben, um mir
          > etwas anzuschauen, dass ich nicht mag, wuerde ich nicht tun.

          Prinzipiell greift das Argument schon, aber es entkraeftet nicht die von mir oben angefuehrten Argumente. Schließlich habe ich ja bereits deutlich gemacht, dass ich die unterschiedlichen Geschmaecker toleriere, aber das ist eben gar nicht der Punkt, um den es mir hier geht.
        • am via tvforen.de

          Kate schrieb:
          >

          >
          > Aber dann sprichst du dem Publikum doch wieder die
          > Intelligenz ab.


          Wertvorstellungen von der Gesellschaft haben nichts mit Intelligenz, sondern mit Bildung bzw. kultureller Lebensweise zu tun. Dass auch Akademiker im Publikum sitzen, heißt ja noch lange nicht, dass diese frei von Klischees sind. Es gibt immer solche und solche.

          > Ich hab Mario Barth bereits live gehoert und einige Sachen,
          > die er da sagt, treffen auf mich und meinen Freund durchaus
          > zu. Also sind einige dieser "Klischees" fuer mich zutreffend.


          Siehst Du, und genauso duerfte es anderen seiner Zuhoerer gehen. Diese finden dann vieles von dem, was er parodiert, bei sich selbst wieder und denken "Ja, der hat auch eigentlich Recht." Und ganz unbewusst suchen sie dann nach aehnlichen Situationen auch bei ihren Mitmenschen und finden so Bestaetigung dieser Klischees. So werden Bilder auf die Mitmenschen uebertragen. Davor sind auch Akademiker nicht sicher.

          > Selbst wenn dem nicht so w�re, dann gehen die Leute doch
          > nicht in seine Show mit der Einstellung "Endlich werde ich
          > �ber M�nner und Frauen aufgekl�rt", sondern mit der Hoffnung
          > auf Unterhaltung und viel zu Lachen. Das ist doch keine
          > Lebensberatung.

          Das ist ja gerade die Gefahr dabei. Die Leute wollen lediglich unterhalten werden und setzen sich nicht kritisch mit dem Humor auseinander. Wenn also Klischees uebernommen werden, so geschieht das ganz unbewusst.


          > Ein Komiker arbeitet nun mal auch mit Klischees. Oft sind es
          > doch gerade diese Uebertreibungen, die einem zum Lachen bringen.
          > Natuerlich finden sich einige Menschen wie mein Freund und ich
          > in solchen Klischees wieder, aber wo ist das Problem?

          Dass sich Menschen in diesen Klischees wiederfinden und diese wiederum unbewusst auf ihre Mitmenschen uebertragen, ist gerade das Problem.


          > Deswegen sind wir nicht duemmer als andere Menschen und wir
          > sind auch keine Mitlaeufer oder dergleichen.

          Es hat nichts mit Dummheit zu tun. Es hat etwas mit Kritikfaehigkeit zu tun.
        • am via tvforen.de

          xy schrieb:

          > Ich empfehle Dir, Dich ueber die deutsche Geschichte des 20.
          > Jahrhunderts mal umfassend zu informieren.

          danke für den tollen hinweis. viel eher müsste ich mich jedoch offenbar umfassender über mario barth informieren. meine aussagen bzgl harmloser humor zielte lediglich auf seine ewigen mann-frau-jokes ab; mehr kenne ich von ihm nicht. also halblang.
        • am via tvforen.de

          mae schrieb:
          >

          > meine aussagen bzgl harmloser humor zielte lediglich auf
          > seine ewigen mann-frau-jokes ab

          Humor ist manchmal alles andere als harmlos. Humor beeinflusst nunmal auch und das sogar manchmal mehr als eine serioese Diskussion. Bei Humor moechte man lediglich unterhalten werden und hat nicht die Absicht zu kritisieren.
        • am via tvforen.de

          xy schrieb:
          >
          >
          > Das ist ja gerade die Gefahr dabei. Die Leute wollen
          > lediglich unterhalten werden und setzen sich nicht kritisch
          > mit dem Humor auseinander. Wenn also Klischees uebernommen
          > werden, so geschieht das ganz unbewusst.

          Da muss man schon sehr leicht verleitbar sein, wenn man ein Klischee einfach so übernimmt (ich bin ein Mann, also verhalte ich mich jetzt so, dass es passt).

          Selbst wenn man Klischees bei sich oder dem Partner wiederentdeckt ist das nichts Schlimmes. So lange man sich im Klaren darüber ist, dass es nicht zwangsweise überall so ist, gibt es kein Problem.

          Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es wirklich viele Menschen gibt (wenn überhaupt), die das nach so einem Auftritt einfach so übernehmen.
        • am via tvforen.de

          Reggae-Gandalf schrieb:
          >

          >
          > Da muss man schon sehr leicht verleitbar sein, wenn man ein
          > Klischee einfach so uebernimmt (ich bin ein Mann, also
          > verhalte ich mich jetzt so, dass es passt).


          Das finde ich gar nicht unbedingt. Wir alle sind doch irgendwie verleitbar. Du redest sicher mit Deiner Frau anders als mit Deinen Arbeitskollegen, weil diese unterschiedliche Erwartungen und an Deine Person haben. Bestimmte Macken, die man hat und die Familienmitglieder kennen, versucht man, in der Oeffentlichkeit zu vermeiden, weil man sich ungern zum Gespoett machen moechte.
          Auch Mario Barth tut auf der Buehne das, was das Publikum von ihm erwartet. Wie er im wirklich Leben ist, wissen nur die Leute, die ihn persoenlich kennen.



          > Selbst wenn man Klischees bei sich oder dem Partner
          > wiederentdeckt ist das nichts Schlimmes. So lange man sich
          > Klaren darueber ist, dass es nicht zwangsweise ueberall so ist,
          > gibt es kein Problem.


          Und das ist eben etwas, das man nicht ueberpruefen kann, weil wir nicht in die Koepfe der anderen hineinsehen koennen.
        • am via tvforen.de

          xy schrieb:
          >
          > Und das ist eben etwas, das man nicht ueberpruefen kann, weil
          > wir nicht in die Koepfe der anderen hineinsehen koennen.

          Das ist wahr. Deswegen würde ich aber nicht vom theoretisch schlimmsten Fall ausgehen, der eintreten könnte. Da würden mir andere Sachen wesentlich mehr Sorgen machen.
        • am via tvforen.de

          > Das ist wahr. Deswegen wuerde ich aber nicht vom theoretisch
          > schlimmsten Fall ausgehen, der eintreten koennte. Da wuerden
          > mir andere Sachen wesentlich mehr Sorgen machen.

          Von dem Eintreten des schlimmsten Falles gehe ich auch nicht aus, aber ich moechte wenigstens darauf hinweisen, denn was die Zukunft bringt, weiß man ja doch nie...
          Und es ist ja durchaus schon vorgekommen, dass die Wurzel vieler Probleme gerade da zu finden ist, wo man sie am wenigsten vermutet.
          Hier hilft eben nur abwarten...
        • am via tvforen.de

          Belassen wir es dabei. Ich würde gerne noch ein bisschen diskutieren, aber ich muss los.

          Guten Rutsch. :-)
        • am via tvforen.de

          Danke, ebenso! Alles Gute fuer 2008! :-)
        • am via tvforen.de

          Kate schrieb:

          > Xy schrieb
          > > ich persoenlich kann ihm bzw seinem programm auch nichts
          > > abgewinnen, aber er unterhaelt offenbar einen grossteil der
          > > leute mit harmlosem humor, was soll daran verwerflich sein.
          >
          > Ich empfehle Dir, Dich ueber die deutsche Geschichte des 20.
          > Jahrhunderts mal umfassend zu informieren.

          Barth zieht mehr oder weniger mies über Frauen her.

          Er erfasst zwar die eine oder andere Facette, die soweit stimmig ist, aber insgesamt ist es grobe, prollige und vorurteilsbehaftete Holzhammer-Rethorik!
        • am via tvforen.de

          Jeder sieht in Barth genau das was er sehen will und legt es so aus wie es ihm passt. Ich glaube ja das es eine Form von Neid in unserer Zeit ist das jeamand der erfolgreich ist einfach nicht gut sein darf.
        • am via tvforen.de

          > Jeder sieht in Barth genau das was er sehen will und legt es
          > so aus wie es ihm passt. Ich glaube ja das es eine Form von
          > Neid in unserer Zeit ist das jeamand der erfolgreich ist
          > einfach nicht gut sein darf.

          Mit dem Neid-Argument koennte man jede ernstgemeinte konstruktive Kritik an etwas, das erfolgreich ist, niedermachen. Mit dieser Diskussion sollte man also lieber nicht anfangen, sonst werden kritische Stimmen bald gar nicht mehr gehoert.
        • am via tvforen.de

          Als ernsthafte konstruktive Kritik kommt das aber nicht rüber. Ich glaube da geht es zuerst darum das man den Typen Barth nicht mag und dann natürlich auch etwas findet um ihn zu kritisieren. Und weil man sich jetzt auch noch damit auseinander setzen muß das dieser ekelhafte Proll Erfolg hat und grosse Hallen füllt muß man auch noch die Leute die in seine Shows gehen und über diese billigen Gags lachen in die entsprechende Schubblade stecken. Für einige ist das schon Schwerstarbeit. Fakt ist das er Erfolg hat und niemanden braucht der ein Schild hochhält wo draufsteht "Bitte jetzt lachen".

          Ich muß zugeben das ich noch nicht in seiner Show war, hab nur das gesehen was es im TV gab. Aber da konnte ich nichts Frauenfeindliches feststellen. So wie er Frauen darstellt so stellt er auch sich selbst da. Nämlich als jemanden mit vielen Macken und Fehlern. Was daran nun so schlimm sein soll kann ich nicht erkennen.
        • am via tvforen.de

          ichweissauchwas schrieb:
          >
          > Als ernsthafte konstruktive Kritik kommt das aber nicht
          > rueber.

          Ich wuerde sagen: Es kommt vermutlich bei jedem anders an, je nachdem, auf wessen Seite man ist.

          Ich kann nur betonen, dass meine Kritik konstruktiv gemeint ist und ich so auch gerne verstanden werden moechte. Wenn ich irgendwas geschrieben habe, was direkt darauf schließen koennte, dass ich auf Barth neidisch waere, dann entschuldige ich mich dafuer, wuerde aber gerne dann auch darauf hingewiesen werden. Denn genau solche Missverstaendnisse moechte ich ja gerade vermeiden.
      • am via tvforen.de

        Mario Barths "Erfolg" hat mir exemplarisch gezeigt, wie viele Menschen ohne jeden Qualitätsanspruch es doch in unserem Land gibt!

        Hier und da mal was von dem gucken, okay, aber losrennen und die CDs/DVDs kaufen? Wer macht so was bloß?
        • am via tvforen.de

          Werderaner schrieb:
          >
          > Mario Barths "Erfolg" hat mir exemplarisch gezeigt, wie viele
          > Menschen ohne jeden Qualitätsanspruch es doch in unserem Land
          > gibt!
          >
          > Hier und da mal was von dem gucken, okay, aber losrennen und
          > die CDs/DVDs kaufen? Wer macht so was bloß?

          Hallo Werderaner, ich wollte ja eigentlich nix dazu schreiben, aber da muss ich dir doch widersprechen.
          Ich persönlich finde Mario Barth saukomisch und auch Mittermeier & Co. und würde mir sogar ne DVD von ihm kaufen.
          Und ich kenne auch viele andere, die das auch tun würden und die haben schon ihren "Qualitätsanspruch" und sind auch gebildete Leute, die über so was lachen können. (ja, so was gibt es auch noch in Deutschland...)
          Toleranz sieht anders für mich aus.

          Das viele hier nix damit anfangen können wundert mich nicht, leben ja auch meist noch in der Vergangenheit und "ach wie war früher alles toll", aber im gleichen Atemzug gucken diese Personen "Bauer sucht Frau" oder irgendeinen anderen Trash (meiner Meinung nach).

          Ich glaube auch, wenn viele hier aus dem Forum geschlossen zu Mario Barth hingehen würden, würden die auch mitlachen.

          Eine großartige Diskussion über Qualität und wer ist hier wie gebildet ist will ich hier aber auch nicht anzetteln, wäre müßig.

          In diesem Sinne einen guten Rutsch, gute neue Serien 2008, die uns begeistern werden, ohne nach einer Folge zu sagen "Och, das war doch alles schon da", "Die Synchro is aber ..., habe ich doch schon alles im Original gesehen", blablabla, usw....

          Gruß
        • am via tvforen.de

          "Weeste, weeste, weeste, ne wahre geschichte, ne wahre geschichte, ne wahre geschichte, meine Freundindin jetzt wa. Is wörklösch passiert, wa!"
      • am via tvforen.de

        Er kann sich glücklich schätzen das die Presse auf ihn aufmerksam geworden ist. Das ist doch wunderbare Werbung für ihn. Schlimm wäre es wenn keiner Notitz von ihm nimmt. Dann hat er was falsch gemacht.
        Und dieses Jahr lief es doch gut für ihn. Er hat seine Zeit so wie z.B. Mittermeier vor Jahren seine Zeit hatte. Und in 2-3 Jahren ist es ein anderer der Erfolgreich ist, die Hallen füllt und DVD's verkauft wie geschnitten Brot.
        • am via tvforen.de

          Da stimme ich dir zu, xy.
          • am via tvforen.de

            In der Tat ist es Geschmackssache: Ich mag ihn überhaupt nicht.
            • am via tvforen.de

              Das ist von euch dann nicht minder intolerant, denn nach meiner festen Überzeugung gibt es ab einem bestimmten Maße keinen subjektiven, relativen Geschmack mehr, sondern einen objektiven guten oder schlechten Geschmack.

              Man kann den Gehalt von Mario Barth und seinen "Witzen" sowie den Vortrag dieser objektiv bewerten. Nach Inhalt, Kreativität, Variabilität, Anspruch... Man wird zu keiner hohen Bewertung kommen, egal wie verzweifelt man es versucht. Dass es dann dennoch viele anspricht hängt mit dem Zusammenhang zwischen Erkennenden und Erkannten zusammen.

              Weiterhin verbitte ich mir das dämliche "Argument", dass viele Menschen nicht irren können. Das sollten gerade die deutschen Bürger besser wissen.
              • am via tvforen.de

                USA schrieb:
                >

                > Weiterhin verbitte ich mir das daemliche "Argument", dass
                > viele Menschen nicht irren koennen. Das sollten gerade die
                > deutschen Buerger besser wissen.

                Das Schlimme ist, es gibt Leute, die das nicht wissen. Wir braeuchten vielleicht mal wieder ein neues Zeitalter der Aufklaerung (hier nicht im sexuellen Sinne gemeint).

                [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitalter_der_Aufkl%C3%A4rung[/url]
            • am via tvforen.de

              Naja, aber wirklich weh tut es auch niemandem, dass der Typ so viel Erfolg hat. Ich kann damit leben, auch wenn ich vielleicht ein bischen angefressen wäre, wenn ich ein wirklich witziger Komiker wäre, der stundenlang an seinem Programm arbeitet und trotzdem total unbekannt bleibe, während so ein Vogel mit billigsten Witzen über Männer - Frauen - Klischees (wie überaus kreativ) die ganzen Lacher erntet.

              Es stimmt schon, es ist ein bischen so, wie bei Scooter oder auch DJ Ötzi. Dass solche Leute Millionen verdienen, wenn sie in ein Megaphon blöken, wieviel wohl der Fisch kostet oder darüber singen, wo sie am liebsten zu Mittag essen, ist im Prinzip ein Schlag ins Gesicht für jeden seriösen Musiker, der versucht Kunst zu erschaffen, aber so ist das Leben - böse und gemein! ;)
              • am via tvforen.de

                > Es stimmt schon, es ist ein bischen so, wie bei Scooter oder
                > auch DJ Oetzi.

                Ich denke, dass solche Kuenstler Erfolg haben, liegt auch daran, dass die Jugend sich eben zu einem großen Teil an dem orientiert, was gerade "in" ist, um nicht selbst out zu sein. Es gibt Untersuchungen zur Gruppendruck-Problematik, die belegen, dass es sowas ganz klar geben kann. Und irgendwann finden die jungen Leute es dann auch wirklich gut (bzw. glauben, dass sie es gut funden) und verlieren ihre Kritikfaehigkeit (so aehnlich wie bei der Psychosomatik).
                Ich wurde in meiner Schulzeit total gemobbt, weil ich mich nicht fuer aktuelle Musik interessiert habe. Soviel zum Thema "Toleranz von Geschmaeckern".
              • am via tvforen.de

                Da ist schon was dran. Vor allem werden einem die Sachen, die gerade "in" zu sein haben ja auch überall um die Ohren gehauen, ob das nun auf den Musiksendern, im Radio, im Fernsehn, durch Jugendzeitschriften oder sogar durch die dämliche Klingeltonwerbung der Fall ist, während man nach Alternativen richtig suchen muss, wobei viele Jugendliche sicher nicht einmal wissen, dass es solche Alternativen jenseits des Mainstreams überhaupt gibt.

                Mit Mario Barth ist es da nicht viel anders. Ich bin sicher, dass ein Großteil seines Erfolges mit dem Hype zusammenhängt, der um ihn veranstaltet wird und dieses Gruppenphänomen gibt es nicht ausschließlich bei Kindern und Jugendlichen. Als Erwachsener ist man gegen solche Einflüsse auch nicht völlig resistent, ob man es will oder nicht.

                Barth hat sich ein Thema ausgesucht bei dem sich die Meisten in irgend einer Weise wieder finden und ist zudem permanent im Fernsehn vertreten. Er erzählt in irgendeiner Chartshow , dass er irgend ein Lied auch schon mal gehört hat, sein Comedy - Programm wird ausgestrahlt, er hat eine eigene Fernsehshow und in diversen Talkshows hält er auch noch sein Gesicht in die Kamera. Der Mann ist sozusagen Omnipräsent. Seine CDs und DVDs werden auch ordentlich beworben. Es ist schon nicht gerade leicht, an dem Kerl vorbei zu kommen.

                Ich würde sogar wetten, dass jeder Dritte Mario Barth genau deshalb lustig findet, weil die meisten Leute, die er kennt, ihn auch lustig finden und das Fernsehn ständig zeigt, wie viele Leute noch über seine Witze lachen.

                Um nochmal einen Musikvergleich zu bringen - in den 90ern waren die Charts übervoll mit hirnlosen, billig produzierten Eurodance - Liedchen und genau die selben Leute, die diesen Hype damals mitgemacht und den ganzen Bockmist gekauft und toll gefunden haben, sitzen heute in diversen Musikshows und sagen:" Uhhh, Eurodance, das war ja ganz furchtbar.", weil dieser Mist heute glücklicherweise wieder "out" ist.

                Vielleicht wird man sich in 20 Jahren in der ultimativen 2000er - Show fragen, wie man jemals über so saublöde Witze lachen konnte, wie die, die Mario Barth heute so großen Erfolg bescheren. Wer weiß das schon? ;)=)
              • am via tvforen.de

                Logan5 schrieb:
                >
                >
                > im Prinzip ein Schlag ins Gesicht für jeden seriösen Musiker,
                > der versucht Kunst zu erschaffen, aber so ist das Leben -
                > böse und gemein! ;)


                So gesehen: Picasso hat auch so einiges gemalt, was für mein Verständnis nicht viel mit Kunst zu tun hat. Trotzdem ist es Kunst und er war/bleibt einer der besten Maler der Welt.
            • am via tvforen.de

              Also nachdem ja gerade erst wieder alle bisherigen Live - Programme von Mittermeier und eine spezielle Jubiläumssendung gelaufen sind, würde ich nicht gerade davon sprechen, dass sein Humor aus der Mode gekommen ist. Die einzige Stelle, an der ich je etwas negatives über diesen Ausnahmekomiker gelesen habe, ist hier.

              Ich kann da natürlich nicht für alle sprechen, aber mir persönlich gefällt der Humor von Michael Mittermeier nach wie vor sehr gut und zwar gerade weil er sich nicht ständig wiederholt.

              Natürlich hat er, wie alle anderen auch, seine typischen Erkennungsmerkmale. Bei Rüdiger Hoffmann ist es das "Ja, Hallo erstmal", bei Otto Waalkes ist "Jaaaaaahhhh" und "Hollldahittiiiiieee" und bei Michl eben "Ole Ole". Ansonsten geht es aber immer um etwas anderes.

              In "Zapped" ging es vorwiegend um alte Fernsehserien, in "Back to Live" nicht. "Paranoid" war sogar zu großen Teilen politisch und das neue Programm "Safari" wird wieder ein anderes Thema haben. Ich habe da noch keinen Abnutzungseffekt bemerkt.

              In meinen Augen kann sich so mancher Möchtegern - Komiker noch lange hinter ihm verstecken. Ich finde ihn immer noch um Längen besser als einen Hennes Bender, Ingo Oschmann, Atze Schröder, Mattin Schneider oder gar diese unsäglich unkomische Gaby Köster.

              Abgesehen davon füllt ja selbst Otto heute noch große Hallen, obwohl er ständig die selben Witze bringt, die er vor 20 Jahren schon erzählt hat.

              Wie lange Mario Barth noch auf der großen Bühne steht bleibt abzuwarten. Möglich ist alles ;) .
              • am via tvforen.de

                Mario Barth und sein hyperaktives Gehampel wird ja inzwischen schon von mehreren anderen Comedians verarscht ;-) Momentan haben wir eben einen richtigen Hype um den Typen und er bekommt alle möglichen TV-Sendungen. Aber das legt sich sicher wieder. Mario Barth steht momentan da, wo Michael Mittermeier noch vor ein paar Jahren stand. Aber Mittermeiers große Zeit ist inzwischen leider auch schon vorbei, da seine spezielle Art ("Bist du deppert?" "Olé Olé!") halt irgendwann auch langweilig wird. Und genauso wird es bei Mario Barth auch laufen, und ich vermute, bei ihm geht das noch schneller als bei Mittermeier.
                • am via tvforen.de

                  Dafür kommt dann in 18 Jahren "20 Jahre Barth" ...
                • am via tvforen.de

                  Mittermeiers Zeit ist noch lange nicht vorbei. Ich hab zu Weihnachte Karten für sein neues Programm bekommen und meine Mum konnte sie mir nur noch für die Zusatzvorstellung in Augsburg besorgen, weil alles andere seit Monaten ausverkauft war.
                  Bestimmt hat die dumme Masse das wohl hier auch nicht kapiert.

                  Ich finde es immer wieder erbärmlich, wie einzelne versuchen den Geschmack, bzw. Humor einzelner Menschen schlecht machen, in dem sie hier ihre persönliche Einstellung zum besten geben und den Comedian durch haltlose Beleidigungen in den Dreck ziehen, wie der Eingangsartikel zeigt.

                  Nicht alles von Marion Barth gefällt mir, trotzdem finde ich ihn lustig. Dagegen kann ich nur wegschalten, wenn ich Johann Köig, Atze Schröder oder gar einen Martin Schneider sehe.

                  Und es hat definitiv nichts mit Intelligenz zu tun, welchen Comedian ich bevorzuge. Man kann noch so oft ins Kabarett gehen oder sich anspruchsvolle humoristische Sendungen anschauen, am Ende bleibt man doch so intelligent oder dumm wie man vorher war.

                  Geschmäcker sind zum Glück verschieden. Schon allein, wenn ich mir vorstelle, was für einen Mist manche hier ansehen und glauben, sie wären die geistigen Überflieger.
                • am via tvforen.de

                  "Und es hat definitiv nichts mit Intelligenz zu tun, welchen Comedian ich bevorzuge. Man kann noch so oft ins Kabarett gehen oder sich anspruchsvolle humoristische Sendungen anschauen, am Ende bleibt man doch so intelligent oder dumm wie man vorher war."

                  Es hat etwas mit Kultur und Bildung zu tun und mit Intelligenz weniger. Wer z.B. in der Schule gelernt hat, Sachargumente von Polemik zu unterscheiden, der wird auch erkennen, dass dieser Artikel im Grunde eine reine Satire ist, da er sich selbst widerspricht. (siehe dazu mein Beitrag: "Artikel widerspruechlich")
              • am via tvforen.de

                "Kennter? Kennter?"

                Das Argument "Der Erfolg gibt mir Recht" lass ich nicht gelten. Die Bildzeitung wird auch millionenfach gekauft und hat trotzdem nichts mit Journalistik zu tun.
                • am via tvforen.de

                  Wie björnbln schon richtig schrieb, sich plattester Klischees in ein und dem selben belanglosen Thema zu bedienen und dies vorzutragen wie der letzte Neo-Prolet ist niveaulos, scheint aber viele anzusprechen, was mich keineswegs verwundert.

                  Ich habe nichts gegen derbe Witze und eine angemessene Sprache sie vorzutragen, wenn sie gut sind. Das ist hier aber bei weitem nicht der Fall.
                  • am via tvforen.de

                    Vielleicht muß man zuerst begreifen das es Menschen wie Roger Willemsen gibt und Leute wie Barth. Und warum muß ein Barth sich verstellen und versuchen so zu reden wie Willemsen, und andersrum? Was für ein Glück das Menschen verschieden sind auch wenn einige aus dem Rahmen fallen.
                • am via tvforen.de

                  Ach komm, niveauloser Humor kann unter Umständen absolut lustig und unterhaltsam sein. Ich könnte mir z.B. noch 100 mal die "Austin Powers" - Filme von Mike Meyers ansehen und immer wieder regelrechte Lachkrämpfe über diesen herrlichen Unsinn bekommen. Ich habe überhaupt nichts gegen Humor, der nichts weiteres im Sinn hat, als jemanden zum Lachen zu bringen.

                  Davon gleich auf die Intelligenz des Publikums zu schließen halte ich doch für etwas vorschnell.

                  Man kann auch nicht verlangen, dass jeder Komiker sich, wie z.B. Woody Allen, vorwiegend an Intellektuelle wendet oder bei Scheibenwischer politisches Kabarett bietet.
                  • am via tvforen.de

                    Ob niveaulos oder nicht. Wenn jemand immer wieder ueber die gleichen Themen Witze macht, dann wird mir das jedenfalls irgendwann langweilig. Ich habe wirklich nichts dagegen, offen ueber Sexualitaet zu sprechen, aber wer nur ueber dieses eine Thema lachen kann, tut mir ehrlich gesagt schon Leid. (Selbstverstaendlich toleriere ich diese Menschen aber.)
                • am via tvforen.de

                  Dass er niveaulos ist, wird man kaum bestreiten können und da er so viele Fans zu scheinen hat, muss man annehmen, was man ohnehin weiß.

                  Bevor man also ihn kritisiert, der nur ausnutzt, was er vorfindet, sollte man seine Konsumenten kritisieren.
                  • am via tvforen.de

                    Wirklich verstanden habe ich es auch nie, was dermaßen viele Leute an Mario Barth so lustig finden. Mir persönlich geht der einfach nur auf die Nerven.

                    Ich mag sein hyperaktives Rumgehampel nicht und seinen Stammtischhumor finde ich auch dann nicht witzig, wenn er mir durch entsprechende Gesten, dieses typische, penetrante Dauergrinsen oder sein ewiges "Weeessste? weeeeste?" zu signalisieren versucht, wann ich lachen soll. Sein Erfolg ist für mich ein echtes Phänomen!

                    Andererseits ist Humor eben immer eine sehr, sehr subjektive Sache und was der eine zum Brüllen komisch findet, ist dem anderen kein müdes Schmunzeln wert.

                    Meine Frau liegt bei Mario Barth regelmäßig vor Lachen fast unterm Sofa, während er bei mir solche Aggressionen auslöst, dass ich am liebsten pausenlos meinen Kopf vor die Wand schlagen möchte, bis dieser Suppenkasper endlich aufhört zu reden und hin und her zu rennen.

                    Wenn ich dagegen bei "Scrubs" oder "Little Britain" Tränen lache und mich noch Stunden später über bestimmte Gags wegschmeißen könnte, sitzt sie nur mit einem müden Gähnen daneben ohne ein einziges mal auch nur zu grinsen.

                    So ist das eben.

                    Wie gesagt, wirklich verstehen kann ich diesen immensen Erfolg von Mario Barth auch nicht, aber ich halte es auch für etwas anmaßend und vor allen Dingen überflüssig, wenn sich dann Leute wie Henryk Broder im Spiegel darüber echauffieren müssen, wie tief wir angesichts dessen gesunken wären.

                    Solange auf der anderen Seite auch der etwas subtilere Humor von Leuten wie Michael Mittermeier oder auch Dieter Nuhr große Hallen füllen kann, mache ich mir da jedenfalls noch keine Sorgen.
                    • am via tvforen.de

                      Mario Barth ist in meinen Augen völlig unlustig. Sein Geplärre und dieses Herumgehopse gehen mir nur auf den Geist, die Gags sind keine.

                      Daher ist mir sein Erfolg völlig unerklärlich.

                      Alles eben eine Frage des Geschmacks.


                      .
                  • am via tvforen.de

                    Das was diese angeblichen Kritiker von sich geben verbuch ich unter Neid. Diese Leute sind so Talentfrei das sie selber nichts fertig bekommen würden was erfolgreich wäre. So bleibt denen nur über andere Kritiken zu schreiben. Barth mag nicht jeden Humornerv treffen, aber er macht nicht Humor auf Kosten anderer. Ein Ingo Appelt macht da einen ganz anderen Humor der sicher viel primitiver ist.
                    • am via tvforen.de

                      ichweissauchwas schrieb:
                      >
                      > Das was diese angeblichen Kritiker von sich geben verbuch ich
                      > unter Neid. Diese Leute sind so Talentfrei das sie selber
                      > nichts fertig bekommen wuerden was erfolgreich waere.

                      Es koennte auch Besorgnis sein, allerdings gebe ich Dir in dem Punkt Recht, dass solche polemischem Ausdruecke wie "grauenhaftes Phaenomen", "obszoen", "niveaulos", ein "Grossmaul", "Dumpfkasper" und sogar ein "Kollateralschaden der Demokratie" vor allem die Emotionen bei beiden Seiten hochkochen lassen. Dabei sollte man so etwas "sachlich" angehen. Alles andere bringt nur Aerger.
                    • am via tvforen.de

                      Humor ist wie Musik, nämlich Geschmackssache. Und mir ist ein Saal mit 10.000 Leuten lieber wo einer es schafft die Masse zum lachen zu bringen als eine Karnevalssitzung wo ich mich ständig frage worüber die Leute eigentlich lachen.
                    • am via tvforen.de

                      ichweissauchwas schrieb:
                      >
                      > Humor ist wie Musik, naemlich Geschmackssache.

                      Dagegen habe ich gar nichts gesagt/geschrieben. Ich wollte lediglich darauf aufmerksam machen, dass man die Aussagen der Kritiker unterschiedlich auffassen kann und welche Konsequenzen sich daraus ergeben.
                    • am via tvforen.de

                      Mir drängt sich folgender Eindruck auf:

                      Mario Barth hat nur ein Thema: Wie wenig Männer und Frauen zueinander passen. Dies scheint aber so viele Menschen so heftig umzutreiben, daß er mit dem ewigen Melken dieses einen Themas und der Strapazierung plattester Klischees, alles in einem krawalligen Tonfall, überdurchschnittlich erfolgreich ist - zumindest für den Moment.

                      Einige andere versuchen übrigens auf der gleichen Welle zu reiten. Und nochmals übrigens: Gibt es eigentlich irgendeinen schwulen "Comedian" oder eine lesbische "Comedienne" (oder wie immer der korrekte neudeutsche Ausdruck dafür lauten mag), der/die praktisch seine ganze Karriere auf Genöle über seine/n Partner/in aufgebaut hat? Mit endlosem Lamentieren darüber, wie sehr der/die Lebensabschnittsbegleiter/in (und alle potentiellen Lebensabschnittsbegleiter/innen ebenso) nervt? Das Argument "Es gibt eben weniger Homo- als Heterosexuelle" zieht nicht, bspw. ein Ralf König ist ja auch erfolgreich, und zwar nicht nur bei anderen Schwulen.
                    • am via tvforen.de

                      Wollte Deine Assage auch nicht kritisieren. Ausserdem werden uns oben ja nur ein paar Worte um die Ohren gehauen die sicher aus einen Text rausgerissen wurden. Also muß man auch damit vorsichtig sein.


                      Ich bin ausserdem der Meinung das auch Doktoren und Professoren über ganz platte Witze lachen können.
                    • am via tvforen.de

                      ichweissauchwas schrieb:
                      >
                      > Ausserdem werden
                      > uns oben ja nur ein paar Worte um die Ohren gehauen die
                      > sicher aus einen Text rausgerissen wurden.

                      Das stimmt. Man haette besser vollstaendige Saetze zitiert. Im Grunde ist der Artikel nicht ernst zu nehmen. Er kritisiert die Polemik der Kritiker, ist gleichzeitig aber selbst polemisch, indem er mit dem Argument "Der Erfolg gibt ihm Recht" arbeitet. Nur weil eine Mehrheit/Masse etwas gut findet, heißt das noch lange nicht, dass diese im "Recht" ist. Und wie der Artikel selbst schreibt, ist es ja gar keine Frage von "Rechthaben", sondern eine Frage des Geschmacks.
                      Der Verfasser des Artikels hat sich somit selbst widersprochen.
                    • am via tvforen.de

                      Meine Sache sind die Zoten von M.B. auch nicht, aber wie sagt man: Wer Erfolg hat, hat Recht. Mir drängt sich immer der Vergleich mit Scooter auf, die Jungs machen auch alles andere als anspruchsvolle Musik, aber den Kritikern können sie dennoch lächelnd mit dem Kontoauszug zuwinken.
                    • am via tvforen.de

                      Curaitis schrieb:
                      >
                      > Meine Sache sind die Zoten von M.B. auch nicht, aber wie sagt
                      > man: Wer Erfolg hat, hat Recht.

                      Ja, schade, dass unsere Gesellschaft das mittlerweile so sieht. Die Geschichte hat uns doch hoffentlich gelehrt, dass Erfolg und Rechthaben zwei voellig verschiedene Dinge sind.
                  • am via tvforen.de

                    Um es vorweg zu nehmen -ich mag ihn auch nicht und schau es deshalb auch nicht mehr.

                    Seine Aussage im Publikum sitzen Akademiker aber auch Busfahrer,Krankenschwestern u.s.w. lassen mich ins grübeln kommen.Heißt das jetzt das dieser Personenkreis für anspruchsvollere Sachen eh zu blöd ist und daher nur die Sprache von Barth versteht ?

                    Denker
                    • am via tvforen.de

                      Denker schrieb:
                      > Heisst das jetzt das dieser Personenkreis fuer
                      > anspruchsvollere Sachen eh zu bloed ist und daher nur die
                      > Sprache von Barth versteht ?


                      Tja, kommt drauf an, was man unter "bloed" versteht. (Bildung, Intellekt oder Intelligenz)
                      Bedenklich finde ich nur, dass sich auf diese Weise die Menschen immer mehr voneinander abgrenzen und es aufgrund der unterschiedlichen Sprache zu Missverstaendnissen kommt bzw. dass man, um diese zu vermeiden, schließlich gar nicht mehr miteinander spricht. Wenn man das mal konsequent weiterdenkt, kann das eine Gesellschaft bis ins Extremste spalten. Ich hoffe nur, dass noch soviel Verstand in unser aller Köpfe ist, dass uns einer Steigerung dessen erspart bleibt.
                    • am via tvforen.de

                      > "Aber der Erfolg gibt ihm recht"

                      Klar, dieses Kriterium schlägt alles. Wir wissen ja nicht, wie das mit den Millionen Fliegen ist, welche sich doch unmöglich irren können.
                    • am via tvforen.de

                      björnbln schrieb:
                      >
                      > > "Aber der Erfolg gibt ihm recht"
                      >
                      > Klar, dieses Kriterium schlägt alles. Wir wissen ja nicht,
                      > wie das mit den Millionen Fliegen ist, welche sich doch
                      > unmöglich irren können.

                      Wobei die Analogie imho fehlerhaft ist, da die Hinterlassenschaften anderer Lebewesen durchaus einiges an wertvollen Nährstoffen
                      für die Fliegen enthalten. Insofern tut man den Fliegen unrecht, denn mit ihrer Wahl liegen die Fliegen durchaus richtig, auch wenn die Kernaussage, daß Erfolg ein eher unzuverlässiger Gradmesser für Qualität ist, nicht unwahr ist.

                      Ich finde Barth allerdings auch nicht wirklich witzig. Liegt weniger daran, daß er anspruchlos ist, (Ich finde das ein oder andere witzig, gegen das Barth wie feinstes und subtilstes politisches Kabarett wirkt), sondern mehr daran daß ich Geschlechterhumor über Klischeefrauen und Klischeemänner mit Klischeekomunikationsproblemen noch nie sonderlich witzig fand.



                      mfg
                      Brooklyn
                  • am via tvforen.de

                    Ja ja. Im Land der Dichter und Demnker muß alles schön krampfhaft anspruchsvoll sein. Aber da passiert es auch schon mal daß einem das große Goethe oder Schiller Buch aus der Hand fällt, direkt auf die Fernbedienung des Fernsehers und dann wird der Fernseher ohne daß man es will auf Mario Barth usw. eingeschaltet. Und weil man nicht weiß wie man den Fernseher ausschaltet, weil man wegen des ganzen hochanspruchsvollen sich bildens vergessen hat die Gebrauchsanweisung zu lesen ist man dem Comedygrauen wehrlos ausgeliefert.
                    • am via tvforen.de

                      Was Mario Barth macht, finde ich im Grunde nicht schlimm. Aber der Haken an der Sache ist, dass die Leute, die sich das ansehen, diese "derbe" Sprache offenbar auch im Arbeitsalltag verwenden. Sie wollen dann einen Witz mit Ironie machen, der dann aber beim Gegenueber, das solche Comedy-Sendungen nicht sieht, manchmal ganz anders ankommt.

                      Mein Bruder wurde z.B. auf der Arbeit, als er auf dem Stuhl sitzend die Beine uebereinandergeschlagen hatte, von einer Angestellten gefragt: "Klemmen Sie sich da nicht was ein?" Mein Bruder konnte das mit Humor nehmen, war aber ganz schoen verbluefft, dass sie sich diese Rede-Freiheit genommen hatte. Andere Arbeitgeber haetten dafuer vermutlich kein Verstaendnis.
                      • am via tvforen.de

                        Und an diesem lockeren Reden im Altag sind nur Mario Barth und seine Kollegen schuld. ;-)

                        Ehrlich gesagt, Mario Barths Art ist auch nicht mein Ding. Ich mag mehr Atze Schwöder. Aber Mario Barth hat Recht, mit der Einstellung wie er auf übertriebende Kritik reagiert: Jedem das Seine b.z.w. Leben und leben lassen.

                        Wer da noch behauptet, Milionen Fliegen können auch nicht irren, wenn sie um die Scheiße kreisen, sollte mal lernen ein wenig Toleranz zu üben. Denn mit solchen Sprüchen stellt man sich auf eine Stufe mit diesem ach so niveaulosen Comedian, wenn man die breite Masse beleidigt.
                      • am via tvforen.de

                        RicoBase schrieb:
                        >
                        > Und an diesem lockeren Reden im Altag sind nur Mario Barth
                        > und seine Kollegen schuld. ;-)

                        Nein, ich habe doch geschrieben, dass ich das, was Mario Barth macht, im Grunde nicht schlimm finde, sondern die Konsequenzen, die sich daraus ergeben (gesellschaftliche Spaltung). Die Schuldfrage habe ich ueberhaupt nicht gestellt.

                        Aber wenn Du sie schon stellst, dann wuerde ich die Schuld am ehesten noch unserem Bildungssystem suchen. Aus den Generationen unter mir treffe ich auf immer weniger Menschen, die dazu in der Lage sind, Dinge kritisch zu hinterfragen. Da wird einfach lapidar gesagt "Das ist richtig und das ist falsch" und die Argumente, die angefuehrt werden, sind "polemisch". Und das Schlimme ist, dass die Leute, die so argumentieren, gar nicht merken, dass sie sich quasi fuer ihre Idole prostituieren.

                        Wer z.B. sagt: "Ich waehle die Person als Bundeskanzler, weil sie so sympathisch ist und ich ihr in die Arme sinken koennte," ist doch sprichwoertlich blind. Unsere Politiker geben sich doch in der Regel gar nicht so wie sie wirklich sind. Sie lassen sich noch managen und spielen eine Rolle. Da nach Sympathie zu suchen, ist doch ein unaufgeklaertes Verhalten.

                        Allerdings sich dieser Trend langsam umzukehren. "Angela Merkel" hat sicherlich auch deswegen so gute Umfragewerte, weil sie eben vermutlich (Sicher kann man nie sein!) so ist wie ist, auch wenn sie damit nicht sonderlich sympathisch wirkt. Dafuer wirkt sie aber wenigstens authentisch und echt.
                      • am via tvforen.de

                        Letztendlich ist das ganze Lamento doch überflüssig. Den Ansichten von Mario Barth ist nichts hinzuzufügen. Es ist bekanntermaßen eine typisch deutsche Unsitte alles niederzumachen, was nicht auf dem eigenen Mist gewachsen ist. Es gibt weitaus wichtigere Themen in unserem Land, die Kritikwürdiger sind.
                      • am via tvforen.de

                        ich verstehe den ganzen streß um mario barth nicht,egal was geschrieben wird,er ist für mich gut.jeder hat seinen humor,nicht alle lachen über meine witze oder finden mich gut,na ja ich stehe ja nicht in der öffentlichkeit.kann man den es nicht in unseren heutigen zeit als humor sehen?ich denke mal wenn manch einer nicht über die witze nachdenken würde,könnte er darüber auch lachen.es gibt doch so viel elend,da kann man doch seine überschüssige energie lassen und sich darüum gedanken machen was zu tun ist.

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