Am morgigen Dienstag hätte sie ihren 80. Geburtstag gefeiert. Loni Anderson wurde als schlagfertige Empfangsdame im Sitcom-Erfolg „WKRP in Cincinnati“ Ende der 1970er Jahre vor allem in den USA bekannt. Deutschen Serienfans dürften sie aber vor allem durch den „Golden Girls“-Ableger „Hallo Schwester“ und den Soap-Hit „Melrose Place“ ein Begriff sein. Nun ist Anderson im Alter von 79 Jahren in Los Angeles verstorben. Laut einer Sprecherin erlag sie einer langen, akuten Erkrankung.
Loni Anderson stammte aus Saint Paul, Minnesota, und startete ihre Karriere in Theaterproduktionen, bevor sie Mitte der 1970er Jahre nach Los Angeles zog. 1978 erhielt sie die Rolle der Jennifer Marlowe in „WKRP in Cincinnati“, einer CBS-Sitcom über einen Radiosender im Umbruch. Anderson bestand darauf, ihre Figur als selbstbewusste, intelligente Frau zu spielen – weit entfernt vom damals gängigen „dummen Blondchen“-Klischee. Für ihre Darstellung erhielt sie zwei Emmy-Nominierungen und drei Nominierungen für den Golden Globe. In Deutschland wurde die Serie, die es auf immerhin vier Staffeln und 90 Episoden brachte, bis heute nie ausgestrahlt.
1980 spielte Loni Anderson in der biografischen „Jayne Mansfield Story“ an der Seite eines damals noch unbekannten Arnold Schwarzenegger. Weitere Serien-Hauptrollen hatte sie dann als Detektei-Inhaberin in „Caulfields Witwen“ und in der Sitcom „Dieses süße Leben“. 1993 versuchten die Macher des „Golden Girls“-Ablegers „Hallo, Schwester!“ die strauchelnde Serie dann mit Anderson als neue Hauptdarstellerin zu retten, was aber nicht gelang. Nach der dritten Staffel wurde das Format eingestellt. In der vierten Staffel von „Melrose Place“ tauchte Loni Anderson dann in mehreren Folgen als rachsüchtige Mutter Teri Carson auf.
Privat sorgte vor allem Andersons Ehe mit Hollywood-Star Burt Reynolds für Schlagzeilen. Das Paar heiratete 1988 und adoptierte Sohn Quinton. Die Verbindung endete 1994 in einem öffentlich geführten und jahrelangen Rechtsstreit, der von den Boulevardmedien intensiv begleitet wurde. Später sagte Anderson, sie habe dennoch den Kontakt zu Reynolds gehalten und sogar bei seiner Beerdigung gesprochen. Seit 2008 war sie mit dem Musiker Bob Flick verheiratet, den sie schon in jungen Jahren kennengelernt hatte.
Loni Anderson hinterlässt neben ihrem Ehemann ihre Tochter Deidra, Schwiegersohn Charlie Hoffan, ihren Sohn Quinton Anderson Reynolds sowie mehrere Enkel- und Stiefkinder. Ihre Familie erklärte in einer Mitteilung, man sei zutiefst bestürzt über den Verlust der geliebten Ehefrau, Mutter und Großmutter.