Literarisches Comeback für Ehrlicher & Kain

Eigentlich hätte ihnen ein „Tatort“-Spin-Off wie „Schimanski“ gebührt. Denn die beiden fehlen. Aber wer weiß, vielleicht kommt ja doch noch jemand auf die Idee, denn die Stories gäbe es praktischerweise schon: Ehrlicher & Kain, das kongeniale Ermittler-Duo aus dem Leipziger „Tatort“, das im November vergangenen Jahres seinen finalen Fernseh-Fall gelöst hat (siehe Abschieds-Foto), ermittelt ab sofort zwischen zwei Buchdeckeln.

Auf Initiative der Saxonia-Media, die den MDR-„Tatort“ mit Peter Sodann und Bernd Michael Lade produzierte, und des Verlags „Das Neue Berlin“ hat der Leipziger Autor Henner Kotte eben einen Krimi veröffentlicht, der direkt an den letzten „Tatort“ mit Ehrlicher und Kain anschließt. Zwei neue Fälle pro Jahr sind für die Zukunft geplant.

„Doppelherztod“ heißt der erste Roman, der Kommissar Ehrlicher aus seinem Rentnerdasein erlöst. Während der pensionierte Kommissar in einem Seniorenheim ermittelt, wird sein Ex-Kollege Kain (der übrigens nun in Friederikes „Waschsalon“ als Kellner jobbt) auf eine junge Frau aufmerksam, deren Baby verschwunden ist. Zwischen den beiden Verbrechen gibt es Verbindungen …

Henner Kotte hat auf Wunsch Peter Sodanns übrigens die Rohfassung seines Buches geändert: Statt in einem Plattenbau, wie ursprünglich geplant, lebt Ehrlicher nun in einem Häuschen. Es sei ihm gegönnt!

Und statt Kreuzworträtsel zu lösen, wird er im zweiten Krimi mit den Nachbarskindern Spielzeug basteln. Aber vermutlich nicht allzu lange, denn Friederike und Kain werden in den Kosovo entführt.

Klingt irgendwie fernsehfilmreif.