Kritik am ‚Kormorankrieg‘-’Tatort’

Fischer als ‚brutale Trottel‘ dargestellt

Jutta Zniva – 07.01.2008

Kritik am 'Kormorankrieg'-'Tatort' – Fischer als 'brutale Trottel' dargestellt

Wer sich in der vergangenen Woche zum letzten „Tatort“, gestern gesendet im Ersten, ein wenig schlau machen wollte, landete unweigerlich in Fliegenfischer- und Anglerforen, wo das Thema bereits vorab heftig diskutiert wurde: Es ging u.a. um den geschützten aber fischräubernden Kormoran, der – nicht nur im „Tatort“ – ein Streitpunkt zwischen Naturschützern und Fischern am Bodensee ist. Nun meldete sich Ingo Kramer, Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes Baden, mit Kritik zu Wort: Er empfindet die im ARD-Krimi „Der Kormorankrieg“ dargestellten Interessensgruppen offenbar als nicht gerade glücklich getroffen.

„Die Berufsfischer am Bodensee werden als brutale Trottel dargestellt, und auch die Naturschützer bekommen ihr Fett weg“, kritisiert Kramer den „Kormorankrieg“. Zwar seien sich die beiden Gruppen in der Kormoran-Frage in Wirklichkeit tatsächlich nicht sonderlich grün, Inhalt und Handlungsablauf seien jedoch an den Haaren herbeigezogen und der Konflikt zwischen Fischern und Umweltschützern „völlig überspitzt“ dargestellt worden. Weiters sei die im „Tatort“ dargestellte Methode, mittels aufgelöstem Phosphatdünger den Nährstoffgehalt im Bodensee und damit die Fischerträge anzuheben, „völliger Humbug“.

Das Motiv für die Ermordung des Biologen und Naturschützers Conrad Kettler im „Tatort“ hatte übrigens nichts mit dem „Kormorankrieg“ zwischen Fischern und Umwelschützern zu tun, sondern letztlich „nur“ mit Eifersucht.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ich warte nur bis die nächste Mörderin eine Sekretärin ist, aber dann.... :-)

    huschi, ab ins Büro
    • am via tvforen.de

      Bin mal gespannt, wo nun wieviele Fischfänger demonstrieren werden. Denn nun müssen auch Demos folgen, sonst bringt das ja nix.
      • am via tvforen.de

        Heißt es nicht "der Mörder ist immer der Gärtner"?

        Da müsste jetzt schon mal nachträglich und vorsorglich ein ganzer Berufsstand auf die Barrikaden gehen.

        Im übrigen sind korrupte Polizisten auch ein immer wiederkehrendes und gern genommenes Motiv. Ich kann mich an keine Massendemos dieser Berufgruppe in Deutschlands Innenstädten erinnern, die aus diesem Grund gestartet wurde.

        Langsam frage ich mich, was bei uns falsch läuft!
        • am via tvforen.de

          Meldet sich jetzt eigentlich nach jedem Tatort oder Polizeiruf ein Geschäftsführer oder Vereinsführer oder Lieschen Müller ???????????????
          Man kann es auch übertreiben.
          Denker
          • am via tvforen.de

            Ich als bekennende Christin beschwere mich das nächste Mal wenn ein Pfarrer als Mörder entlarvt wird.

            Manmanman.....
          • am via tvforen.de

            Ich darf mal die ARD-Seite zitieren, was den Inhalt des nächsten Tatorts angeht:

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            Max Ballauf und Freddy Schenk müssen den Mord an einem pädophil veranlagten Ex-Häftling aufklären. Das Mitleid für Paul Keller hält sich in Grenzen: Nach zwölf Jahren in Haft war er, angeblich therapiert, nur wenige Stunden auf freiem Fuß. Jetzt wurde die Leiche des berüchtigten Kindermörders im Müllcontainer eines Wohngebiets gefunden - genauso wie damals der achtjährige Kevin, sein mutmaßliches Opfer.

            Die Kommissare Ballauf und Schenk stehen vor einer schweren Aufgabe: Die Zahl der Tatverdächtigen ist groß, zumal die Bürgerinitiative "Child Protection" öffentlich Stimmung gegen die Freilassung Kellers gemacht hatte. Nach amerikanischem Vorbild hatte die Organisation Kellers Identität und Wohnort im Internet veröffentlicht und überall in der Nachbarschaft Flugblätter mit seinem Foto verteilt.

            Treibende Kraft bei "Child Protection" ist Kevins Vater Stefan Maywald, ehemals ein sehr erfolgreicher Anwalt. Nach dem Tod seines Sohnes hat er sich ganz dem Kampf gegen die Pädophilen-Szene verschrieben. Doch Maywald ist nicht der einzige, den die Vergangenheit nicht loslässt. Auch bei Kellers Familie, seinen Eltern und seinem Stiefbruder haben die Vorkommnisse und die üble Nachrede der Nachbarn tiefe Spuren hinterlassen.

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            Ich schätze, dass sämtliche Kinderschutz- und Elternverbände bereits vorsichtshalber an einem Protestschreiben feilen - für den Fall, dass der Vater des kleinen Kevin der Mörder des Kinderschänders war ...
          • am via tvforen.de

            Der Film "Meer der Lügen" hat die mexikanische Polizei und Justiz als korrupt dargestellt.
            Mexikaner: Geht auf die Strasse und demonstriert gegen diesen Film, so etwas ist nicht tragbar, protestiert zusammen mit den Alevitten und allen anderen die schon mal schlecht dargestellt wurden :-)
          • am via tvforen.de

            Leo schrieb:

            > Ich schätze, dass sämtliche Kinderschutz- und Elternverbände
            > bereits vorsichtshalber an einem Protestschreiben feilen -
            > für den Fall, dass der Vater des kleinen Kevin der Mörder des
            > Kinderschänders war ...

            In diesen Fällen sind die Täter in der weit überwiegenden Mehrheit in der Familie zu finden. Das ist keine beliebige Statistik, sondern eine traurige Tatsache.

            Die Polizei ermittelt bei ermordeten Kindern und Jugendlichen routinemäßig zuerst im familären Umfeld.
        • am via tvforen.de

          Verstehe: Ingo Kramer, Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes Baden, möchte mal in die Medien und muß seinen Mitgliedern zeigen, daß er etwas für sie tut.
          • am via tvforen.de

            Gerhard Polt als Mitglied des Fischereiverbandes "Petri Heil!" über das Kormoran-Problem:

            [url]http://de.youtube.com/watch?v=Bx9Ew-E1Kto[/url]
          • am via tvforen.de

            björnbln schrieb:
            >
            > Verstehe: Ingo Kramer, Geschäftsführer des
            > Landesfischereiverbandes Baden, möchte mal in die Medien und
            > muß seinen Mitgliedern zeigen, daß er etwas für sie tut.

            Andere kommen sonst nur in die Medien, wenn in der Stadt ein Aal namens Aalfred in einer Badewanne gehalten wird.

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