Katastrophale Kuppel-Quoten: RTL kickt „Schwiegertochter gesucht“ aus dem Programm

Comeback des kontroversen Formats endet als Flop

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 03.04.2024, 17:47 Uhr

Angela Finger-Erben moderiert „Schwiegertochter gesucht“ – Bild: RTL
Angela Finger-Erben moderiert „Schwiegertochter gesucht“

Nach einer mehr als zweijährigen Pause brachte RTL Anfang März „Schwiegertochter gesucht“ zurück. Auf den gescheiterten Versuch, die umstrittene Kuppelshow 2020 und 2021 ernsthafter umzusetzen, folgte nun die Rolle rückwärts: RTL kündigte an, mit der Staffel „back to the roots“ zu gehen – und so war es dann auch. Die teils arglosen Teilnehmer wurden in altbekannter Manier vorgeführt – inklusive der bescheuerten Alliterationen, die schon früher das Markenzeichen der Sendung waren. Doch es half alles nichts: Die neue Staffel holte nur enttäuschende Quoten, Tendenz fallend. RTL zieht daher jetzt einen verfrühten Schlussstrich.

Mit sofortiger Wirkung wird die Sendung aus dem Programm genommen. Ab dem kommenden Sonntag bestückt RTL den Vorabend um 19:05 Uhr mit Wiederholungen von „Martin Rütter – Die Welpen kommen“. Die noch ausstehenden vier Folgen von „Schwiegertochter gesucht“ werden nicht mehr linear ausgestrahlt, sondern nur auf dem Streamingdienst RTL+ veröffentlicht.

Anstelle von Vera Int-Veen, die sich in den TV-Ruhestand verabschiedet hat, führt Angela Finger-Erben durch die aktuelle Staffel. Doch bereits die Auftaktfolge am 10. März legte mit nur 7,0 Prozent Marktanteil in der jungen Zielgruppe einen schwachen Start hin. Auch die Gesamtreichweite war mit 1,56 Millionen Menschen niedrig. Die Nachrichtensendung „RTL Aktuell“ sahen unmittelbar davon noch drei Millionen Zuschauer. Auch in den Folgewochen stellte sich keine Besserung ein: Die jüngste Folge am Ostersonntag stürzte gar auf 1,02 Millionen Zuschauer und 6,7 Prozent. RTL sah offenbar keine Hoffnung auf Besserung mehr und beschert dem Format nun ein verfrühtes Ende.

2020 wollte RTL die Sendung aus der kontroversen Schmuddelecke rausholen und „die Partnersuche absolut ernsthaft“ angehen, anstatt die Kandidaten der Lächerlichkeit preiszugeben. An diesem ernsthaften Ansatz hatte das Zielpublikum kein Interesse. Da nun auch die „klassische“ Variante gefloppt ist, handelt es sich womöglich um das endgültige Aus für „Schwiegertochter gesucht“. Auch in Zeiten des Trash-TV-Booms gibt es offenbar so etwas wie einen Zeitgeist, in dem nicht mehr jedes Format zeitgemäß ist.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Das war wohl für viele Zuschauer*innen intellektuell zu anspruchsvoll....
    • am

      Das Format sollte nicht fortgesetzt werden,, das finde ich auch.
      Aber die restlichen vier Folgen hätte man auch auf einem anderen Sendeplatz ausstrahlen können-und wenn das nachts wäre.
      • (geb. 1980) am

        Es waren nicht die Quoten. ICH glaube ja, bei RTL hat jetzt endlich mal jemand mit Entscheidungsgewalt selbst die Sendung gesehen und gemerkt, wie schlecht, menschenverachtend, peinlich, rufschädigend, obszön und krank dieses Format ist und dann die Reißleine gezogen. Ab und zu möchte ich sowas einfach mal glauben.
        • am

          BESSER hätte man es nicht ausdrücken können - Danke.
          Bei RTL gehören eigentlich noch viel mehr solcher "Formate" endgültig entsorgt.
      • am

        Hähähähähä!

        Hoffentlich fliegt ALLES was die Schäferkordt erdacht hat aus dem Programm, dann wird RTL wieder erste Klasse! (Also nur 100% des ganzen Realitydoku-Drecks)
        • am

          Realitydokus werden nicht aussterben selbst in den USA sind die n erfolgsgranat
        • am

          Realitydokus werden in den Staaten als kostenlose und nebenwirkungsfreie "Einschlafhilfe" oder Gratis-Alarmanlage genutzt - nichts weiter. Einer alleinstehenden Krankenschwester oder Kellnerin nach einer 18 Stunden-Schicht in einem Diner ist es nämlich vollkommen egal, über welchem Programm die dann einschläft.

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