Jan Böhmermann und Olli Schulz kommentieren ESC-Finale

Entertainer-Duo reist für den ORF nach Liverpool

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 09.04.2023, 11:59 Uhr

Olli Schulz & Jan Böhmermann – Bild: Spotify
Olli Schulz & Jan Böhmermann

Am 13. Mai findet das Finale des Eurovision Song Contest in Liverpool statt. Dabei wird es sich gleichzeitig um die Abschiedsvorstellung des langjährigen deutschen ESC-Kommentators Peter Urban handeln (fernsehserien.de berichtete). Wer dagegen mehr Lust auf eine satirische Kommentierung des Spektakels hat, erhält in diesem Jahr eine besondere Alternative: Jan Böhmermann und Olli Schulz werden das Finale ebenfalls kommentieren.

Dies gaben die beiden Entertainer am heutigen Sonntag in ihrem gemeinsamen Podcast „Fest & Flauschig“ bekannt, in dem sie zuvor immer wieder gescherzt haben, dass sie unbedingt einmal den ESC kommentieren wollen. Nun wird ihnen dieser Wunsch erfüllt. Es ist allerdings nur auf etwas umständliche Weise möglich, den Kommentar der beiden zu hören.

Denn ihr ESC-Kommentar wird nicht etwa im deutschen Fernsehen als zweite Tonspur übertragen, sondern lediglich im österreichischen Radio sowie in der ORF-TVthek. Genauer gesagt überträgt der zum ORF gehörige Jugendsender FM4 den Kommentar von Böhmermann und Schulz. Parallel wird er per Stream während des ESC-Finales in der ORF-TVthek gestreamt – dieser wird auch außerhalb Österreichs empfangbar und im Anschluss sieben Tage auf Abruf nachträglich verfügbar sein. Im österreichischen Fernsehen wird der alternative Kommentar hingegen nicht auf den herkömmlichen linearen Verbreitungswegen per Kabel oder Satellit zu hören sein, wo wie üblich der Kommentar von Andi Knoll übertragen wird.

Böhmermann und Schulz sollen auch dem in Deutschland für den ESC verantwortlichen NDR ihre Zusammenarbeit angeboten haben, doch bislang habe sich der Sender laut einer Instagram-Story von Böhmermann bei den beiden nicht zurückgemeldet. Um dem Kommentar dennoch zu einer größeren Reichweite zu verhelfen, soll es angeblich auch noch eine Zusammenarbeit zwischen dem ORF und Spotify geben, wo der Podcast „Fest & Flauschig“ von Schulz und Böhmermann erscheint. Offizielle Informationen gibt es hierzu allerdings noch nicht.

Nach Angaben einer Sprecherin reisen Schulz und Böhmermann für ihre Aufgabe wie auch Peter Urban nach Liverpool, um live vor Ort zu sein. Wir sind so froh, nach all den Jahren Österreich das zurückzugeben, was es uns gegeben hat, lautet das Statement von Jan Böhmermann. Olli Schulz ergänzt: Endlich wächst zusammen, was zusammen gehört.

Nicht zum ersten Mal zeigt sich übrigens der ORF offen für eine satirische Kommentierung des ESC. Sieben Jahre lang – von 1995 bis 2002 – haben die beiden österreichischen Satiriker Dirk Stermann und Christoph Grissemann („Willkommen Österreich“) auf FM4 den Eurovision Song Contest mit spitzer Zunge gnadenlos kommentiert. 2012 taten sie dies erneut – damals sogar in einer alternativen Tonspur im linearen ORF-Fernsehen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Böhmermann mag manch gute Ideen haben und ein guter Schreiber sein, aber als Performer ist absolutes Mittelmaß und völlig unlustig....
    • (geb. 1978) am

      Schön zu sehen, wie sich hier der FPÖ-Freundeskreis in den Kommentaren auskotzt. Ich finde es hingegen sehr schade, dass man bei der ARD die Chance nicht erkannt und selbst ein entsprechendes Format auf die Beine gestellt hat - z.B. auf ONE, wo sie die Show in SchleFaZ-Manier aus dem Off hätten kommentieren können. Aber dafür fehlt es der ARD vermutlich an Selbstironie. Dort nimmt man den ESC stattdessen weiterhin viel zu ernst, obwohl das Format doch völlig überholt und nur noch eine Nischenveranstaltung für die Queer-Community ist. Selbst die ARD-Popwellen weigern sich doch bislang, den diesjährigen deutschen Beitrag in ihre Rotation aufzunehmen, weil er einfach zu schlecht und in keiner Weise massenkompatibel ist. Unter diesen Vorzeichen kann Deutschland wieder nur um den letzten Platz kämpfen. Dabei wäre Peter Urban ein schönerer Abschluss seiner Moderatorenkarriere zu wünschen gewesen.
      • am

        Frauen als Scheißhaufen beschimpfen kann er. Manche haben offenbar ein ähnlich unterirdisches Niveau, wie Böhmermann.
        • (geb. 1976) am

          Eine Schande für den ORF, der scheinbar doch nicht so sparen muß, ausländische Moderatoren zu engagieren. Dafür noch Geld der Zwangsgebühren zu verwenden, zeigt, wie sehr die Zuseher nur Geldmaschinen sind, jedoch kein Gehör bekommen.
          • am via tvforen.de

            Ich schaue es mir an, erst danach kann ich alles beurteilen.
            • am via tvforen.de

              Hauptsache wir bleiben unserem Motto treu :" dabei sein ist alles" und Deutschland holt sich den letzten Platz.
          • am

            Schade, dass der NDR nicht mitmacht, würde ich gern hören den Kommentar.
            • (geb. 1966) am

              Was haben wir den Sendern getan das wir diese beiden Gestalten ertragen müssen?
              • am

                Ein Jammer das der ESC so schlecht geworden ist, lauter Tüddels, und Typen, die ich eher in der Klapse vermutet hätte.
                Peter Urban hat zu Recht seinen Ruhestand verdient (bei dem ganzen Geheule)das erträgt nicht mal er.
                Selbst Hunde können besser Töne treffen, als dieser Abklatsch
                • am

                  Wär ich ja eigentlich schon neugierig drauf, aber Andi Knoll ist einfach zu gut, bleib ich doch lieber bei ihm.
                  • (geb. 1992) am

                    Klingt zwar ganz lustig, aber natürlich muss man sich Peter Urban zum leider letzten Mal als ESC-Kommentator geben.


                    Vorallem, wieso muss es so kompliziert gelöst werden ?
                    • (geb. 1992) am

                      Das passt ja gut. Böhmermann, ein schlechter Moderator den niemand braucht, für eine schlechte Show die niemand braucht, den ESC.

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