„In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“: Interview mit Philipp Danne und Olivia Papoli-Barawati

Vier neue Anfänger verstärken ab heute das Johannes-Thal-Klinikum

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 29.02.2024, 10:00 Uhr

Am 29. Februar beginnt bei „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“ eine neue Ära Das Erste/​Markus Nass

Eure Figuren entwickeln ja sicher ganz individuelle Beziehungen zu den anderen drei Neuen? Könnt ihr beschreiben, wie die in etwa aussehen werden?

Olivia Papoli-Barawati: Naja, ich lerne Olli (Arne Kertesz) kennen und bringe ihn erstmal fast um. Danach checke ich ihn aus und sage, okay, du bist nicht mein Level, also bist du mir auch egal … Mit Tamar (Linda Kummer) habe ich eine Vergangenheit, denn wir waren zusammen an der Uni und das ist eine nicht so schöne Überraschung für mich, dass sie auch am JTK ist (lacht). Und der Ivo (Jakob D’Aprile), ja, der interessiert mich auch nicht so krass am Anfang. Generell kann ich sagen, dass Sofia immer weiter nach oben greift. Also dann kommt Ben an oder Dr. Rantala (Luan Gummich) und das ist eben viel interessanter für sie, als sich um eine Verbindung mit den anderen drei Kolleg:innen zu kümmern. Das ist am Anfang überhaupt nicht ihre Priorität.

Philipp Danne: Und Ben ist am Anfang noch sehr mit sich selbst beschäftigt, da ihn diese ganze Ausbilderposition auch etwas überrollt hat. Zunächst wollte er es ja gar nicht. Aber Professor Patzelt sieht etwas in ihm und überzeugt ihn, die Stelle anzunehmen. Inzwischen freut er sich drauf, aber es ist für ihn auch mit viel Nervosität verbunden, die er natürlich überspielt. Er will ja der Fels in der Brandung für die neuen jungen Ärzte sein, die ja sogar noch jünger sind als wir damals. Ben möchte eine gewisse Autorität ausstrahlen und trotzdem will er ein offenes Ohr haben, damit sie Vertrauen zu ihm fassen. Und ihm sind die vier allesamt auf Anhieb sympathisch – genau wie es mit mir und den vier Schauspielern auch war.

Dann gibt es einen Einschnitt in Bens Leben, denn Leyla ist wieder da …

Philipp Danne: (laut) FINALLY!!!!

(lacht) Bist du einfach nur froh, dass Sanam Afrastheh wieder mit dabei ist?

Philipp Danne: Mega-froh, darauf haben wir ja jetzt ewig, ewig, ewig gewartet. Ich bin so froh. Aber das sieht Ben natürlich alles ein bisschen anders (lacht). Das ist natürlich vielschichtig. Die beiden haben nun mittlerweile eine Trennung hinter sich und das ist natürlich alles sehr kompliziert, ein richtiges Erwachsenenproblem. Ich finde, dass mit dieser Geschichte sehr gut umgegangen wird bei uns.

Kein einfaches Wiedersehen: Bei Ben (Philipp Danne, l.) und Leyla (Sanam Afrashteh, r.) stehen die Zeichen auf Sturm Das Erste/​Jens-Ulrich Koch

Man merkt schon, wie sehr Ben verletzt ist, dass sich Leyla ihm nicht anvertraut hat, nicht mit ihm gesprochen hat.

Philipp Danne: Ben kann nicht verstehen, weshalb sie einfach nach London gezogen ist und ihm damit auch seine eigene Tochter vorenthalten hat. Er hat zwar Verständnis für die Probleme mit [Leylas Tochter] Zoe. Aber er kann seiner Frau nicht wirklich verzeihen, dass sie gegangen ist. Ich bin doch auch für dich wichtig, weshalb warst du nicht da für mich? Aber die nächste Schicht der Wut auf Leyla ist: Wie konntest du mir einfach meine Tochter wegnehmen und meiner Tochter den Vater? So. Und das ist eine Sache – ich wäre auch nicht damit einverstanden, wenn das einfach verpuffen würde, wenn plötzlich alles wieder gut wäre. Denn Bens Wut auf Leyla ist sehr vielschichtig und auch ernst zu nehmen. Oder Enttäuschung ist vielleicht noch das bessere Wort.

Er muss sich also nicht nur ihr wieder annähern, auch als Kollege im Krankenhaus, er muss also erst einmal daran arbeiten, irgendwie seine Tochter wieder zurückzugewinnen?

Philipp Danne: Ja, das kommt dazu. So eine Zeit von ein paar Jahren, das wirkt ja auf so ein kleines Mädchen wie eine Ewigkeit. Ben war zwar immer mal wieder zu Besuch, man hat telefoniert, aber es war nun ein großer Teil ihres Lebens, den Raya eben nicht an der Seite ihres Papas verbracht hat. Da geht ein bisschen Vertrauen flöten, das nun wieder aufgebaut werden muss.

Eine besonders wichtige Frage an Olivia zum Schluss: Wie oft ist Philipp am Set mit seinem Batman-Bademantel unterwegs?

Philipp Danne: (lacht)

Olivia Papoli-Barawati: Jeden Tag (lacht). Er hat auch nicht nur einen Batman-Bademantel, sondern auch einen Batman-Jutebeutel, in dem sich seine persönlichen Items befinden. Und wir haben vor unseren Garderoben eine schwarze Tafel, auf der die Namen der Leute stehen, die an dem Tag da sind. Und bei Philipp ist auch immer das Batman-Zeichen daneben. Unser Mr. Wayne am Set.

Philipp Danne: YES!!!

Olivia Papoli-Barawati: Das wurde uns schon am ersten Tag gesagt (lacht).

Wenn man einen Oberarzt spielt, der dann doch das eine oder andere Leben rettet, kann man da zumindest ein wenig die Superhelden-Existenz ausleben?

Philipp Danne: Ehrlich gesagt, ja. Der weiße Kittel ist mir dabei sehr wichtig. Es gab ja so eine Zeit, in der ich als Assistenzarzt keinen Kittel mehr tragen durfte, sondern nur den Kasack. Aber ich habe darum gekämpft, auch als Assistenzarzt bitte, meinen Kittel weiter tragen zu dürfen. Mal unter uns: Mir kommt das manchmal so vor, wie ein Superhelden-Cape. Wenn man da so langläuft und der Kittel schwingt so hinter einem her, das macht bei mir im Kopf einfach so ein Batman-Fass auf, das mir richtig gut gefällt.

Lieber Philipp, liebe Olivia, ich bedanke mich für das überaus spannende und heitere Gespräch und wünsche euch nur das Beste!

Die aktuellen Folgen der neunten Staffel von „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“ laufen immer donnerstags um 18:50 Uhr im Ersten. Auch zahlreiche tägliche Wiederholungen gibt es derzeit in den dritten Programmen, darunter im MDR, NDR, SWR und rbb.

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Über den Autor

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von „Der Denver-Clan“, „Star Trek“ und „Aktenzeichen XY …ungelöst“. Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie „Friday Night Lights“ oder „The West Wing“ genauso wie die Prime Time Soaps „Melrose Place“ und „Falcon Crest“, die Comedys „I Love Lucy“ und „M*A*S*H“ oder das „Law & Order“-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie „Derrick“ oder „Bella Block“ finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für fernsehserien.de tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

Lieblingsserien: Six Feet Under, Star Trek – Enterprise, Aktenzeichen XY … Ungelöst

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