Verhandeln alle drei Jahre um einen neuen Tarifvertrag: die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA und der Produzentenverband AMPTP
Bild: SAG-AFTRA/AMPTP
Die US-amerikanische Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA und der Produzentenverband AMPTP konnten sich vor dem Auslaufen des bisherigen Traifvertrags (in der Nacht zum Samstag) nicht auf eine Nachfolgevereinbarung einigen. Trotz massiver Streikdrohung der Schauspieler einigte man sich allerdings auf eine begrenzte Verlängerung des ablaufenden Vertrags bis zum 12. Juli.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass bei komplexen und komplizierten Verhandlungen eine Deadline nochmals aufgeschoben wird, um einen für alle Seiten definitiv nicht wünschenswerten Streik zu vermeiden. Die jetzige – für Hollywood-Verhältnisse eher großzügige – Frist-Verlängerung von fast zwei Wochen ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass am Dienstag (4. Juli) der Nationalfeiertag ansteht und viele Amerikaner ein verlängertes Urlaubswochenende nehmen; die Tarifparteien wollten ihren Teams ebenfalls diesen Freiraum geben, bevor weiterverhandelt wird und gleichzeitig den Beschäftigten in der Filmindustrie einen „Feiertag ohne Streikgespenst“ gewähren.
Da die beiden Tarifparteien über den Verlauf der Verhandlung Stillschweigen vereinbart haben, ist der Beschluss, die Verhandlungen zum jetzigen Zeitpunkt nicht scheitern zu lassen, ein erstes Zeichen auf wirklich fruchtbare Verhandlungen.
Zuvor hatten die Autoren der WGA mit den Produzentenverband AMPTP um einen neuen Tarifvertrag verhandelt. Diese Verhandlungen waren bei Erreichen der Deadline so weit von einem Kompromiss entfernt, dass die Autoren unmittelbar einen Streik begonnen hatten – der nun bereits seit 2. Mai andauert und nach und nach Produktionen mit US-Beteiligungen lahmlegt. Ein Schauspieler-Streik hätte sofort eine Verschärfung der Streiksituation in den USA zur Folge, bei dem Produktionen unterbrochen würden und alle dortigen Angestellten betroffen wären (also auch Kameraleute, Bühnenbildner, Make-up-Spezialisten).