HBO beendet „Here and Now“ nach der Auftaktstaffel

Drama von Alan Ball („True Blood“) nach nur zehn Episoden eingestellt

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 26.04.2018, 11:25 Uhr

„Here and Now“ – Bild: HBO
„Here and Now“

HBO trennt sich überraschend nach nur einem Jahr von Alan Balls Familiendrama „Here and Now“. Die neue Serie des Autors, der mit „Six Feet Under“ und „True Blood“ zwei der größten Hits des Pay-TV-Senders produziert hatte, endet damit nach nur zehn Episoden.

Vollkommen überraschend kommt die Entscheidung von HBO allerdings nicht. Die Serie mit Tim Robbins und Holly Hunter konnte bei den Abonnenten nicht wirklich Fuß fassen. Durchschnittlich schalteten bei jeder Folge lediglich 300.000 bis 400.000 Zuschauer ein. Berechnet man zeitversetztes Ansehen über Online-Plattformen und Festplattenrekorder mit ein, dann waren es durchschnittlich um die zwei Millionen Zuschauer. Auch das im Vorfeld hoch gehandelte Drama „Vinyl“, das von HBO ebenfalls nach nur einer Staffel wieder eingestellt wurde, hatte ähnliche Zuschauerzahlen.

„Nach sorgsamer Abwägung haben wir uns entschieden nicht mit einer zweiten Staffel von ‚Here and Now‘ fortzufahren“, so der Sender in einem Statement. „Wir danken Alan für seine Hingabe für innovatives Geschichtenerzählen und wir freuen uns auf sein nächstes Projekt“.

Im Zentrum von „Here and Now“ stand multikulturelle Familie des Philosophie-Professors Greg Bishop (Robbins) und seiner Frau, der Psychologin Audrey Black (Hunter). Die beiden liberalen Idealisten hatten Kinder aus Vietnam (Raymond Lee), Somalia (Jerrika Hinton) und Kolumbien (Daniel Zovatto) adoptiert, bevor sie schließlich noch – in ihren Vierzigern – ein leibliches Kind bekamen (Sosie Bacon, die Tochter von Kevin Bacon und Kyra Sedgwick). Durch die vermeintlich perfekte und progressive Familie ziehen sich tiefe Risse. Plötzlich beginnt eines der Kinder Dinge zu sehen, die den anderen verborgen bleiben. Ist es der Beginn einer Geisteskrankheit oder etwas ganz anderes?

Mit dem Ende nach der Auftaktstaffel reiht sich „Here and Now“ neben „Deadwood“ und „John from Cincinnati“ bei HBO in die Serien ein, die mit einem Cliffhanger vom Sender gegangen sind.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Kann User_766212 nur zustimmen. Hätte es nicht besser ausdrücken können.
    • am

      Mich wundert nicht, dass die Zuseher mit der Serie nicht viel anfangen können. Ein Haufen völlig neurotischer Menschen, die noch dazu nicht sympathisch wirken und dazu eine mehr verworrene und verwirrende als interessante Geschichte an der man auch nicht das geringste Interesse an einer Fortsetzung findet oder wie die Geschichte weitergehen könnte. Kaum vorstellbar, dass die wirklich originelle und auch darstellerisch überzeugende Serie "six feet under" vom gleichen Autor stammt.

      weitere Meldungen