„Großstadtrevier“: Termin für Primetime-Special in Spielfilmlänge steht fest

90-Minüter zum Serienklassiker im Ersten

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 22.03.2021, 16:53 Uhr

„Großstadtrevier“ – Bild: NDR/ARD Degeto/Thorsten Jander
„Großstadtrevier“

Vergangene Woche kehrte nach einer längeren Pause das „Großstadtrevier“ mit neuen Folgen zurück. Die 34. Staffel ist nun immer montags auf dem altbekannten Sendeplatz um 18:50 Uhr zu sehen. In zwei Monaten steht allerdings ein ganz besonderes Highlight an: Nach inzwischen 35 Jahren und mehr als 450 Folgen kommt die Serie erstmals in die Primetime. Im vergangenen Jahr wurde der erste Langfilm produziert. Der 90-Minüter trägt den Titel „St. Pauli, 06:07 Uhr“ und wird am Mittwoch, 19. Mai um 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt.

Und darum geht es: Um genau 6:07 Uhr gerät das Leben von Nina Sieveking (Wanda Perdelwitz) aus den Fugen: Die Polizistin des 14. Hamburger Polizeikommissariats sitzt auf dem Weg nach Hause in der U-Bahn, als ein Streit zwischen drei Männern eskaliert. Sie geht dazwischen und wird brutal angegriffen. Die Täter treten sie an der Station St. Pauli aus der Bahn und misshandeln die Polizistin auf dem Bahnsteig. Sie schneiden ihr mit einem Teppichmesser die Haare ab und filmen sie blutüberströmt. Als die alarmierten Kollegen eintreffen, fehlt von den Männern bereits jede Spur. Von Ninas Handy und Dienstwaffe allerdings auch.

Für Harry Möller (Maria Ketikidou), Lukas Petersen (Patrick Abozen) und die anderen Kollegen des PK14 beginnt eine nervenaufreibende Suche nach den Tätern. Die Gespräche mit Zeuginnen und Zeugen sind frustrierend und ergeben nichts. Entweder haben sie nichts gesehen oder sie wollten nichts sehen. Als schließlich ein Toter am Elbstrand gefunden wird, offenbaren sich neue Abgründe – und auch Nina gerät ins Visier der Ermittlungen …

Der Film thematisiert Ninas Anstrengungen, das Trauma zu bewältigen. Gleichzeitig greift er elementare Fragen nach Geben und Nehmen auf und rückt das Thema Zivilcouragein den Fokus. Denn die Polizistin erfährt von den übrigen Fahrgästen in der U-Bahn keinerlei Hilfe. Auch als Zeugen stehen sie nur widerwillig zur Verfügung.

Es ist ein universelles Thema. Fast jeder steckte schon einmal in einer Situation, in der er oder sie sich wehrlos fühlte. Die Hoffnung, dass dann jemand aufsteht, den Mund aufmacht und hilft, ist groß, so Hauptdarstellerin Wanda Perdelwitz. Redakteurin Franziska Dillberger ergänzt: Dieses Thema im Großstadtrevier als Spielfilm erzählen zu können, war eine tolle Chance. Wir wünschen uns, dass der Film sowohl Fans der Serie begeistert als auch ein neues Publikum zu solchen macht.

An Bord des Films ist natürlich der weitere Hauptcast, der aus Saskia Fischer, Peter Fieseler, Sven Fricke und Marc Zwinz besteht. Felix Koch inszenierte den Film nach einem Drehbuch von Norbert Eberlein, der seit 1994 Vorlagen für die Serie schreibt. Gedreht wurde der Film zwischen August und September 2020 in der Hansestadt. Produzentin ist Dr. Claudia Thieme von der Letterbox Filmproduktion.

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