„Das kleine Fernsehspiel“ im ZDF ist seit jeher eine Plattform für junge Filmemacher. Vier Dokumentationen, die ab kommenden Montag ausgestrahlt werden, setzen diese Tradition nun fort. Die neue Reihe blickt in „Geschlossene Gesellschaften“. Nachwuchsfilmer portraitieren darin das Leben von Menschen, die von einer besseren Zukunft träumen, dafür kämpfen und hart arbeiten. Sie wollen aus ihren schwer zugänglichen Lebenswelten ausbrechen. Dabei erreichen die wenigsten auch tatsächlich ein Leben in Freiheit, Sicherheit und Wohlstand.
Der aus Bangladesch stammende Regisseuer Shaheen Dill-Riaz erhielt für seinen Film „Korankinder“ (3. Mai, 0:30 Uhr) Zugang zu mehreren Koranschulen. Erstmals zeigt er den Alltag der Kinder, die dort unterrichtet werden. Eigentlich herrscht dort ein strenges Kamera-Verbot. „Überall, nur nicht hier“ (10. Mai, 0:10 Uhr), ein Film der in Deutschland aufgewachsenen Serbin Tamara Milosevic, folgt dem Alltag von Menschen im noch immer zerstörten Srebrenica, 15 Jahre nach dem Jugoslawienkrieg. Die Bewohner fühlen sich in der zerstörten Stadt eingeschlossen und haben noch immer mit den Folgen von Krieg und Völkermord zu kämpfen.
Angelika Levi begibt sich in „Absent Present“ (17. Mai, 0:10 Uhr) auf die Suche nach einem jungen Namibier, der einst in der DDR aufwuchs, aber nach der Wiedervereinigung ‚repatriiert‘, also ausgewiesen wurde. Die Reise führt Levi über Spanien bis in den Senegal. Dort sehen viele Menschen Europa als ihre einzige Hoffnung an. Schließlich endet die Reihe mit einer Wiederholung von „Der Pfad des Kriegers“ (31. Mai, 0:15 Uhr). Andreas Pichler versucht darin zu ergründen, wie es sein konnte, dass ein Tiroler Priesteranwärter zum Mitglied einer radikalen Guerillagruppe in Bolivien wurde. Welche Beweggründe gibt es für junge Männer aus politischen oder religiösen Gründen in den Tod zu gehen?