Georg Kofler verlässt Premiere

Wer streitet jetzt mit der ARD über die Fußball-Rechte?

Mario Müller
Mario Müller – 13.08.2007

Premiere-Chef Georg Kofler hat überraschend angekündigt, den Münchner Pay-TV-Sender zum 31. August zu verlassen. Er wolle sich künftig als Investor an vielversprechenden Firmen beteiligen. Genug Kohle dafür sollte er haben, schließlich hatte er bereits vor einigen Monaten einen großen Anteil seiner Premiere-Aktien verkauft und sich in der vergangenen Woche schließlich auch von seinen letzten Anteilen getrennt.

Vom Fernsehzirkus hat Kofler, der 2002 die Premiere-Geschäftsführung übernommen und den Sender 2005 erfolgreich an die Börse gebracht hatte, offenbar erst einmal genug: „Seit 19 Jahren bin ich ohne Unterbrechung als Geschäftsführer, Vorstandsvorsitzender und Gesellschafter privater Fernsehunternehmen tätig. Jetzt ist die Zeit für einen Themenwechsel gekommen: Ich beabsichtige, als führender Gesellschafter eine Unternehmensgruppe aufzubauen, die sich in ausgewählten Wachstumsmärkten positioniert, allerdings nicht in der Medienbranche. Das Mediengeschäft kenne ich nun in allen Verästelungen. Ich freue mich darauf, meine Aufmerksamkeit und Energie neuen Themen zuzuwenden.“

Nach dem spektakulären Rückkauf der Bundesligarechte von Arena sei jetzt der richtige Zeitpunkt zum Ausstieg, da demnächst wichtige Verhandlungen um große Rechtepakete stattfinden würden, deren Vertragslaufzeiten bis 2012 und länger dauerten. So lang will sich Kofler nicht an Premiere binden und eifert deshalb seiner Lebensgefährtin Christiane zu Salm nach, die nach Ihrer Tätigkeit als MTV- und Neun Live-Chefin seit geraumer Zeit in einem ähnlichen Umfeld aktiv ist.

Der gebürtige Südtiroler Kofler startete seine Medienkarriere 1985 beim ORF. Ein Jahr später wechselte er zur Kirch-Gruppe und hob 1989 den Sender ProSieben aus der Taufe, der sich innerhalb weniger Jahre zum profitabelsten TV-Unternehmen Deutschlands entwickelte. 1992 schickte er den Kabelkanal auf Sendung, der heute als Kabel Eins bekannt ist. Er brachte ProSieben 1997 erfolgreich an die Börse, gründete 2000 den Nachrichtensender N24 und läutete mit H.O.T. bereits 1995 die Teleshopping-Ära in Deutschland ein. Als Chef von Premiere gelang es ihm schließlich, wenigstens eine bedeutende Kirch-Firma vor der Insolvenz zu retten.

Koflers Nachfolger wird der derzeitige Finanzvorstand und stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Premiere, Michael Börnicke. Mit ihm darf sich die ARD dann sicherlich auch in Zukunft um die Vergabe der Rechte für die Fußball-Bundesliga fetzen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ist schon lange her. Der Herr Kofler hatte mir mal persönlich geantwortet, nach dem Ich einen Programmwunsch bei PRO 7 geäussert hatte. Hat mich gewundert, dass nicht einer seiner Mitarbeiter einen Brief verfasst hat. Da hatte er wohl noch genung Zeit für solche Sachen.
    Ich verbinde immer Kofler mit Kogl (Fred). Der mal die Harald Schmidt Show bei SAT 1 produziert oder mitgestaltet hat. Was macht der eigentlich heute ?
    • am via tvforen.de

      Einer der größten Selbstdarsteller der letzten Jahre verläßt die "Bühne".
      Gott sei Dank!

      Gruß Waders
      • am via tvforen.de

        Da muss ich euch recht geben.
        Kofler ist (egal ob man ihn mag oder nicht) ein guter wenn auch knall harter Manager.

        Er hat Premiere in die schwarzen Zahlen geführt.
        Und Pro7 ging und geht es nach seinem Abgang nicht gerade besonders.
        Und ich schätzt mal genauso wird es mit Premiere laufen
        • am via tvforen.de


          https://www.fernsehserien.de/news-bilder/news/georgkofler.gif
          Premiere-Chef Georg Kofler hat überraschend angekündigt, den Münchner Pay-TV-Sender (http://www.premiere.de/) zum 31. August zu verlassen. Er wolle sich künftig als Investor an vielversprechenden Firmen beteiligen. Genug Kohle dafür sollte er haben, schließlich hatte er bereits vor einigen Monaten einen großen Anteil seiner Premiere-Aktien verkauft und sich in der vergangenen Woche schließlich auch von seinen letzten Anteilen getrennt.

          Vom Fernsehzirkus hat Kofler, der 2002 die Premiere-Geschäftsführung übernommen und den Sender 2005 erfolgreich an die Börse gebracht hatte, offenbar erst einmal genug: "Seit 19 Jahren bin ich ohne Unterbrechung als Geschäftsführer, Vorstandsvorsitzender und Gesellschafter privater Fernsehunternehmen tätig. Jetzt ist die Zeit für einen Themenwechsel gekommen: Ich beabsichtige, als führender Gesellschafter eine Unternehmensgruppe aufzubauen, die sich in ausgewählten Wachstumsmärkten positioniert, allerdings nicht in der Medienbranche. Das Mediengeschäft kenne ich nun in allen Verästelungen. Ich freue mich darauf, meine Aufmerksamkeit und Energie neuen Themen zuzuwenden."

          Nach dem spektakulären Rückkauf der Bundesligarechte von Arena sei jetzt der richtige Zeitpunkt zum Ausstieg, da demnächst wichtige Verhandlungen um große Rechtepakete stattfinden würden, deren Vertragslaufzeiten bis 2012 und länger dauerten. So lang will sich Kofler nicht an Premiere binden und eifert deshalb seiner Lebensgefährtin Christiane zu Salm nach, die nach Ihrer Tätigkeit als MTV- und Neun Live-Chefin seit geraumer Zeit in einem ähnlichen Umfeld aktiv ist.

          Der gebürtige Südtiroler Kofler startete seine Medienkarriere 1985 beim ORF. Ein Jahr später wechselte er zur Kirch-Gruppe und hob 1989 den Sender ProSieben aus der Taufe, der sich innerhalb weniger Jahre zum profitabelsten TV-Unternehmen Deutschlands entwickelte. 1992 schickte er den Kabelkanal auf Sendung, der heute als Kabel Eins bekannt ist. Er brachte ProSieben 1997 erfolgreich an die Börse, gründete 2000 den Nachrichtensender N24 und läutete mit H.O.T. bereits 1995 die Teleshopping-Ära in Deutschland ein. Als Chef von Premiere gelang es ihm schließlich, wenigstens eine bedeutende Kirch-Firma vor der Insolvenz zu retten.

          Koflers Nachfolger wird der derzeitige Finanzvorstand und stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Premiere, Michael Börnicke. Mit ihm darf sich die ARD dann sicherlich auch in Zukunft um die Vergabe der Rechte für die Fußball-Bundesliga fetzen.

          13.08.2007 - Mario Müller / Quellen: Süddeutsche Zeitung, Premiere, Bild: Premiere
          • am via tvforen.de

            Ob man Premiere mag oder nicht, ob man Kofler sympathisch findet oder nicht, eines muß man ihm wirklich lassen.

            Er hat aus einem reinen Zuschußgeschäft ein erfolgreichen Fernsehsender-Verbund aufgebaut.

            Dass er jetzt geht, ist eigentlich auch ein logischer Schritt, Buli wieder bei Premiere, etwas was sich Kofler auf die Fahne, ob wirklich verdient oder nicht, schreiben kann. Jetzt geht er als Strahlemann, wie es in einigen Jahren aussehen würde, kann man nicht ahnen....

            Da die große Richtung von Premiere vorgegeben ist, denke ich mal nicht, dass man mit größeren Überraschungen unter seinem Nachfolger auf kurze Sicht erleben wird.
          • am via tvforen.de

            Schade eigentlich. Ich habe G. Kofler immer dafür bewundert was er alles für premiere erreicht hat.
            Hoffentlich kann ihm sein Nachfolger das Wasser reichen und wirtschaftet premiere nicht kaputt.
        • am via tvforen.de

          auszug:

          Doch nun will Kofler offenbar etwas ganz anderes machen: Die Entscheidung, Premiere zu verlassen, beruhe ausschließlich auf seiner "persönlichen Lebensplanung". Er wolle als führender Gesellschafter eine Unternehmensgruppe aufbauen, die sich in ausgewählten Wachstumsmärkten positioniert, "allerdings nicht in der Medienbranche", wie er betonte. Es sei Zeit für einen "Themenwechsel".


          sorry, aber das nehme ich herrn kofler nicht ab.
          der man hat in der tv-branche klasse und will sich jetzt nur nicht in die karten schauen lassen!!!!
          • am via tvforen.de

            es würde mich nicht verwundern, wenn der herr kofler jetzt sein eigenes tv-imperium
            aufbaut & im sommer 2009 für die bundesligarechte bzw. cl mitbietet!

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