„Game of Thrones“-Schöpfer machen „Star Wars“-Filmreihe

Zukunft von HBO-Nachfolgeserie „Confederate“ unklar

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 07.02.2018, 10:36 Uhr

„Star Wars“ – Bild: Lucasfilm
„Star Wars“

Die Medienwelt wurde von der Ankündigung überrascht, dass sich Lucasfilm der Dienste von David Benioff und D.B. Weiss versichert hat, um eine neue Filmreihe im „Star Wars“-Universum als Produzenten und Autoren zu begleiten. Die Arbeit dort soll nach dem Ende der Produktion von „Game of Thrones“ beginnen. Das sorgt für ein großes Fragezeichen hinter der bei HBO in Entwicklung geschickten, umstrittenen Serie „Confederate“, die das Kreativ-Team ebenfalls nach dem Ende von „GoT“ angehen wollte (fernsehserien.de berichtete). Keine Auswirkung hat das auf angedachte Prequel-Serien von „Game of Thrones“: Hier hatten sich die beiden Produzenten herausgehalten.

Details über das neue Engagement der Produzenten Benioff und Weiss gibt es noch keine. Etwa wurde nicht eingegrenzt, wie viele Teile die neue „Reihe“ umfassen soll. Die einzige Ankündigung ist, dass die Filme sich inhaltlich von der sogenannten Skywalker-Saga („Episode I“ bis „Episode IX“) sowie von der kürzlich beauftragten, ebenfalls von der Skywalker-Saga unabhängigen Trilogie von Rian Johnson („Star Wars: Die letzten Jedi“) unterscheidet.

„Dan und David sind ein paar der besten aktuellen Storyteller“, kommentierte Lucasfim-Präsidentin Kathleen Kennedy. „Ihr Einsatz von komplexen Charakteren, tiefgehenden Geschichten und reichhaltiger Mythologie wird neue Wege ermöglichen und ‚Star Wars‘ in eine Richtung bringen, auf die wir uns schon sehr freuen.“

Die Produzenten meldeten sich mit einem eigenen Statement zu Wort: „Im Jahr 1977 unternahmen wir eine Reise in eine ‚Galaxy far, far away‘, und seitdem haben wir von ihr geträumt. Wir sind geehrt von der Gelegenheit und ein bisschen eingeschüchtert von dieser Verantwortung, aber wir sind auch aufgeregt darüber, uns gleich nach dem Ende von ‚Game of Thrones‘ an die Arbeit zu machen.“

Unklar bleibt mangels eines Statements, wie es mit „Confederate“ weitergeht. Die Serie war angekündigt als Blick in eine alternative Geschichte, in der die Südstaaten der USA den Bürgerkrieg in den 1860ern nicht verloren hätten. Das würde auch bedeuten, dass dort Sklaverei noch erlaubt und auch alltäglich ist. Dieses Ansinnen hatte von zahlreichen Personen und Organisationen Kritik geerntet. Manche waren davon empört, dass zwei weiße Männer sich dieses Themas annehmen wollten, die eben mit Diskriminierung keine Erfahrungen hätten (Weiss und Benioff hatten sich als Produzenten allerdings aus diesem Grund das schwarze Ehepaar Nichelle Tramble Spellman und Malcolm Spellman an Bord geholt). Andere sahen in der Serie die Gefahr, dass sie revisionistisch sein könnte und denjenigen Personen vorschub leisten werde, die möchten, dass die teils unmenschliche Kultur der Südstaaten wieder praktiziert wird oder sich diese Staaten erneut von den USA absondern.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Was ist denn an "Confederate" politisch problematischer als an Handmaid's Tale? Ist doch so ziemlich die gleiche Idee, ein "Was wäre wenn" mit einem monströsen System anstelle unserer doch um einiges erträglicheren Welt... Vergleichbar würde ich auch "Year of Rice and Salt" nennen, einen Alternate History Roman von Kim Stanley Robinson der mit der Idee spielt das ein Pestgeschwächtes Europa NICHT diese Krise überwunden und die Welt erobert und kolonialisiert hat sondern von asiatischen Nationen überrannt und zur Kolonie gemacht wurde...

    Da wohl niemand behauptet irgendeines dieser "provokanten" Szenarien sei als Vorschlag für eine Welt die besser is als unsere Realität gedacht, sehe ich den Grund nicht, hier über moralisch bedenkliche Konzepte zu klagen. DAS IST EBEN WORUM ES GEHT... alle Seiten, auch die erschreckend brutalen und abschreckenden eines solchen alternativen Ausgangs der Geschichte zu beleuchten.

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