[UPDATE] „Freitagnacht Jews“: Nach der zweiten Staffel ist überraschend Schluss

Neue Folgen des Late-Night-Talks mit Daniel Donskoy sind die letzten

Vera Tidona
Vera Tidona – 25.09.2022, 20:22 Uhr (erstmals veröffentlicht am 20.09.2022)

Daniel Donskoy moderiert „Freitagnacht Jews“ – Bild: WDR/Fynn Freund
Daniel Donskoy moderiert „Freitagnacht Jews“

Daniel Donskoy ist mit neuen Ausgaben der mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Late-Night-Show „Freitagnacht Jews“ zurück. Der WDR hat einen Termin für die zweite Staffel bekannt gegeben: Am Freitag, den 21. Oktober ab 23:30 Uhr laufen alle vier frischen Folgen am Stück, zuvor ist der Moderator um 22:00 Uhr zu Gast bei Bettina Böttinger im „Kölner Treff“. Vorab ist die neue Staffel bereits ab Freitag, den 23. September mit wöchentlich einer neuen Episode in der ARD Mediathek abrufbar.

UPDATE: Etwas überraschend hat Daniel Donskoy im Umfeld der neuen Staffel angekündigt, dass er das Format „Freitagnacht Jews“ beenden wird. In einem Interview mit dem Tagesspiegel kommentierte er: „Mit dieser Staffel schließt sich für mich die Tür bei ‚Freitagnacht Jews‘. Ich bin 32 und weiter auf der Reise. Ich glaube, wenn man sich zu sehr festfährt, sieht man nicht mehr die anderen Türen, die aufgehen.“

ZUVOR: In „Freitagnacht Jews“ lädt sich Daniel Donskoy Gäste zu Dinner und Diskurs ein. Bei leidenschaftlichen Streitgesprächen über Integration und ‚Wokeness‘ soll am Ende vor allem eines stehen: Verständnis füreinander zu entwickeln und eine neue Perspektive auf das Wort „Jude“ zu werfen.

In der zweiten Staffel wird es international: Daniel Donskoy und sein Team haben sich in den vergangenen Monaten auf die Reise gemacht, um herauszufinden, wie es außerhalb Deutschlands um die Jüdinnen und Juden bestellt ist. In London, Buenos Aires, Tel Aviv und Istanbul lädt Donskoy internationale Gäste zum Streiten, Lachen und Essen ein.

Zum Auftakt der neuen Folgen trifft Donskoy in einem ur-typischen Londoner Pub Dana Margolin, Front-Frau der Band „Porridge Radio“, sowie Komiker und Autor David Baddiel, der mit seinem Buch „Jews don’t count“ für Aufsehen sorgte. Hitzig diskutieren sie die Frage, ob es Jüdinnen und Juden in Großbritannien leichter fällt, ihre britisch-nationale sowie ihre jüdische Identität gleichwertig zu leben.

In den weiteren Folgen besucht Donskoy in Buenos Aires Sängerin und Model Naomi Preizler, Drehbuchautorin und Journalistin Tamara Tenenbaum sowie Emmanuel Taub, Professor für jüdische Philosophie. In Tel Aviv lernt Donskoy schließlich die Schauspielerin Naomi Levov, Performance Artist Uriel Yekutiel und Comedian Mohamed Naama kennen. Abschließend geht es weiter nach Istanbul, wo der Late-Night-Talker den Designer Eli Benususan und die Anwältin Ela Cenudioğlu zur Diskussion trifft.

Nach einem Jahr Medienjudentum in Deutschland war die Weiterentwicklung von ‚Freitagnacht Jews‘ eine wahre Herausforderung. Sich vom deutschen, neurotischen Blick, gefangen zwischen Philosemitismus und Antisemitismus, zu lösen. Die Außenwahrnehmung zu vergessen und wieder so naiv wie vor dem Start der ersten Staffel eine Show zu entwickeln, die Menschlichkeit, aber auch Streitkultur im Fokus hat, so Daniel Donskoy.

„Freitagnacht Jews“ – eine Anspielung auf das frühere RTL-Format „Freitag Nacht News“ – ist eine Produktion der Turbokultur GmbH im Auftrag des WDR und erhielt im vergangenen Jahr neben dem Grimme-Preis auch den Deutschen Fernsehpreis.

Als Produzenten fungieren David Hadda und Martin Danisch, Executive Producer ist Remigius Roskosch und Creative Producer ist Daniel Donskoy selbst.

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