„Fear the Walking Dead“: Rückkehr von Staffel vier im August, Diskussionen über jüngste Folge

Nach dem Midseason-Finale

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 12.06.2018, 17:30 Uhr

„Fear the Walking Dead“ – Bild: AMC
„Fear the Walking Dead“

In der Nacht zum Montag ist in den USA die erste Hälfte der vierten Staffel von „Fear the Walking Dead“ zu Ende gegangen. Der Sender AMC hat mittlerweile verkündet, dass die zweite Staffelhälfte mit weiteren acht Episoden ab dem 12. August 2018 ausgestrahlt wird. Prime Video veröffentlicht die Folgen der Serie immer wenige Stunden nach der Weltpremiere in Deutschland.

Nachdem die vierte Staffel von „Fear the Walking Dead“ mit einem Zeitsprung und einem größeren Austausch im Hauptcast begonnen hatte, sorgten die Geschehnisse – und insbesondere ein Todesfall – im Halbstaffel-Finale für ein Aufflammen an Diskussionen über den Darstellern in der TV-Industrie.

Achtung! Der Artikel enthält nachfolgend Hinweise zur Handlung der VIERTEN Staffel von „FEAR THE WALKING DEAD“. Lesen auf eigene Gefahr!



Die achte Episode der vierten Staffel von „Fear the Walking Dead“, „Niemand ist weg“ (OT „No One’s Gone“) sah den Serientod von Madison Clark und damit den Abschied der bisherigen Hauptdarstellerin Kim Dickens. Madison hatte sich in der Episode selbst geopfert, um unter anderen ihren Kindern Nick (Frank Dillane) und Alicia (Alycia Debnam-Carey) eine Flucht zu ermöglichen. Die Tatsache, dass Dickens ohne ihren Wunsch aus der Serie geschrieben wurde, sorgte in einigen Teilen der Entertainmentindustrie für einen empörten Aufschrei. Denn nur selten ist eine Frau die alleinige zentrale Hauptdarstellerin („Lead“) einer Serie. Noch seltener eine Frau über 40. Und noch seltener in einer sogenannten Genreserie. (Und noch seltener eine lesbische Figur oder eine Person of Colour). Gerade Journalistin Maureen Ryan von Variety stellte Dickens Zwangssausstieg nach dreieinhalb Staffeln ihrer Serie dem freiwilligen Ausstieg von Kollegen Andrew Lincoln gegenüber, der in der neunten Staffel von „The Walking Dead“ ansteht (fernsehserien.de berichtete). Der Darsteller hätte viel mehr Zeit gehabt, die Geschichte seiner Figur zu erzählen. Mehr noch, durch seinen Ausstieg wurde der bei der Serie verbleibende Norman Reedus „unkündbar“.Ryan analysiert, dass die Losung moderner (Genre-)Dramen sei, „jeder kann sterben“, dass es aber in der Regel eben überdurchschnittlich Frauen, homosexuelle Figuren und People of Colour träfe, während die „weißen Männer mittleren Alters“ fast nie der Handlung zum Opfer fallen.

Bei „Fear the Walking Dead“ hatte schon der Serientod des von Cliff Curtis gespielten Travis für Stirnrunzeln gesorgt. Damals war argumentiert worden, dass ja Madison die eigentliche Hauptfigur sei. Curtis stammt übrigens von neuseeländischen Ureinwohnern ab, er gehörte also ebenfalls nicht zu der „sicheren“ Gruppe weißer Männer. Auch die Tatsache, dass Madisons Seriensohn Nick in der Staffel sein Leben verlor, zählt hier nicht als Gegenargument: Darsteller Frank Dillane hatte selbst darum gebeten, die Serie verlassen zu können.

Dickens war im Rahmen ihrer letzten Episode bei „Fear“ auch in der Begleitsendung „Talking Dead“ zu Gast, ebenso Debnam-Carey und Victor-Strand-Darsteller Colman Domingo. Dickens betonte, dass ihre Rolle in der Serie aufgrund der besonderen Herausforderungen die Krönung ihrer Karriere gewesen sei, während Debnam-Carey hervorhob, dass sie von der älteren Kollegin in der gemeinsamen Zeit bei der Serie sehr viel gelernt habe. Sie hob auch hervor, dass Dickens auch am Set die Führungsperson war. Als letzte verbleibende Ur-Darstellerin dürfte nun Debnam-Careys Alicia stärker ins Zentrum rücken.

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