Was wären die deutschen Fernsehsender ohne ihre Co-Moderatoren aus dem Profisport? Was wäre Delling ohne Netzer, Kerner ohne Klopp, Jauch ohne Völler? Sport-Profis wird im Allgemeinen ein hoher Sachverstand zugeschrieben, wenn sie über ihre eigenen Disziplinen urteilen sollen. Grund genug also für die Sender, ihren Moderatoren einen kompetenten Partner zur Seite zu stellen, der mehr als nur die Regeln kennt.
Mit Sven Fischer will das ZDF ab der kommenden Saison sein Wintersport-Team verstärken. An der Seite von Moderator Norbert König will der 36-jährige Trabi-Sammler und fließend Norwegisch sprechende Ex-Biathlet den Zuschauern Biathlon noch schmackhafter machen. Seit 1999 war dafür Petra Behle zuständig, ihres Zeichens ebenfalls Weltmeisterin und Olympiasiegerin.
Die Veränderungen im Biathlon der letzten Jahre, vor allem die Medienpräsenz, sieht er mit gemischten Gefühlen: Einerseits profitierte auch er von den üppigen TV-Geldern, andererseits macht er sich Gedanken, wohin das noch führen wird. „Wir müssen aufpassen, dass nicht alles zur Show verkommt.“
Sven Fischer freute sich im „ZDF Mittagsmagazin“, dass er seine eigenen Erfahrungen mit einbringen und jetzt auch mal selbst kritisieren und loben darf. Kritik übt er auch am Medien-Hype der letzten Jahre und meint, man müsse „aufpassen, dass nicht alles zur Show verkommt.“
Der Thüringer Ausnahmeathlet hat bei Olympischen Spielen insgesamt vier Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen gewonnen, heimste siebenmal WM-Gold, sechsmal Silber und siebenmal Bronze sowie 1997 und ’99 den Weltcup-Gesamtsieg ein. Damit hat er die neue Messlatte für zukünftige Biathlon-Experten ziemlich hoch gehängt.
Er war wirklich ein vorbildlicher Sportler und nun ist endgültig die "alte Riege" des Männerbiathlons abgetreten. Wie es als Experte laufen wird, mag ich mir nicht vorzustellen, aber Petra Behle hat mir immer ganz gut gefallen.
Dann wird Christa Haas wohl nicht mehr kommentieren. Ihre Kommentare haben mich immer genervt. Die Herren haben auch kein richtiges Nachwuchsproblem denn mit Michael Greis haben sie ja einen richtigen guten Biathlet und mit Andreas Birnbacher und Michael Rösch schaut es in der Zukunft bestimmt auch nicht so schlecht aus.
Tut mir leid, ich werde Sven Fischer als Athlet sehr vermissen (wenigstens bleibt er uns ja als Sprecher erhalten). Damit sind zwei der sympatischsten deutschen Biathleten in den "Ruhestand" gegangen (obwohl ich nicht sagen könnte, dass mir da irgendeiner national wie international, Damen wie Herren irgendwie unsympatisch wäre; um ein international erfolgreicher Biathlet zu werden, muss man wahrscheinlich so eine Art Nettigkeitstest absolvieren ...).
Hoffentlich "wächst" es bei den deutschen Männern ähnlich erfolgreich nach wie bei den Frauen. Die plagen ja nun wirklich keinerlei Nachwuchssorgen (und damit meine ich nicht den Nachwuchs von Uschi Disl).
Alles Gute für die neuen Karrieren: Sven Fischer als "TV-Star" und Rico Groß als Trainer. :o)
Naja, immerhin war er ja lange dabei. Ich denke im nächsten Jahr wäre es für die beiden "Oldies" noch schwerer geworden. Und die Jüngeren sind doch auch richtig gut und die haben auch in der letzten Saison gut bis sehr gut abgeschnitten.
Finde ich persönlich sehr schade. Fischer war ein vorbildlicher Sportler, er wird dem Biathlonsport fehlen.
Mit Rico Gross hat ja schon ein deutscher Biathlet die Skier an den Nagel gehängt, so dass es in der kommenden Saison schwer werden dürfte, an die letzten Erfolge anzuknüpfen.