„Eurovision Song Contest“: Riesenpanne beim Halbfinale

„Nein, wir senden nicht aus Kasachstan, sondern aus Düsseldorf!“ – mit ärgerlicher Stimme war Grand-Prix-Kommentator Peter Urban nach minutenlangem Schweigen dann doch wieder zu hören. Gemeinsam mit seinem Co-Kommentator Steven Gätjen musste er aber über eine einfache Telefonleitung über das Halbfinale eines der Showhighlights des Jahres berichten.

Ein denkbar schlechter Start also für den ersten auf deutschem Boden ausgetragenen „Eurovision Song Contest“ seit 28 Jahren: Was hatte man nicht alles für Vorkehrungen getroffen, die einer Situation, wie sie jetzt eingetreten ist, vorbeugen sollte. Die Düsseldorfer Arena, deren 16.000 Besucher von der Panne übrigens nichts mitbekommen haben, wurde in zweiwöchiger Vorbereitungszeit mit Glasfaserkabeln und autarker Stromversorgung ausgestattet, selbst ein zweiter Übertragungswagen wurde zur Verfügung gestellt.

In einer ersten Stellungnahme hat der NDR auf Verbindungsprobleme zwischen den ISDN-Leitungen der Kabinen der Kommentatoren und dem Telekom-Netz hingewiesen. Offensichtlich war das Problem nicht nur auf die deutsche Kabine beschränkt – auch international übertragende Fernsehanstalten hatten minutenlang lang keinen Ton.

Die eigentliche Show konnte aber dann doch routiniert über die Bühne gebracht werden. Überraschungen gab es übrigens auch in musikalischer Hinsicht – so tritt die Schweiz mit Anna Rossinelli am Samstag zum ersten Mal seit 2006 in der Endrunde an. Für die Türkei bedeutete das frühe Ausscheiden ihrer Band Yüksek Sadakat, dass man bei dem Finale, das seit 1995 immer erreicht werden konnte, nur Zuschauer sein wird.

Übrigens war die Sendung trotz der Telefonpanne auch für den ausstrahlenden Sender Pro Sieben ein vnews/​11798>Quotenerfolg.