„Dschungelcamp“, Tag zwei: Starke Quoten, schwache Stars

 … und ein sehnsuchtsvoller Blick zurück

Jutta Zniva – 15.01.2012, 15:22 Uhr

Camperinnen beim Schätzen der Orgasmus-Dauer – Bild: RTL - "Alle Infos zu 'Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!' im Special bei RTL.de.
Camperinnen beim Schätzen der Orgasmus-Dauer

Wer hätte gedacht, wie schnell sich bei einem relativ jungen Format wie „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ nostalgische Gefühle einstellen können? Nach dem zweiten Tag mit den elf Teilnehmern der aktuellen Staffel, die fast alle ihre Persönlichkeit zuhause gelassen und durch ihre – leider wenig originell angelegten, selbst ersonnenen – Rollen aus dem Fach „TV-Dschungelcamper“ ersetzt haben, denkt man bereits mit Wehmut an die ersten fünf Staffeln zurück.

An jene ersten fünf Staffeln, als bekennend schrullige Menschen wie etwa ein Daniel Küblböck oder Ross Antony sich ungeachtet des Effekts auf ihre Weise ziemlich liebenswert ins Zeug legten; als Costa Cordalis sich mit befremdend anmutendem majestätischem Ernst zum Dschungelkönig und Ingrid van Bergen mit viel Humor zur Königin krönen ließen. Als Michaela Schaffrath, der ruhige Eike Immel, der für sein neues Hüftgelenk sparte, der heimwehkranke Bata Ilic, Sarah „Dingens“ Knappik, der oft genervte Mathieu Carrière, der gemobbte, tapfere Peer Kusmagk oder der kontemplative Rainer Langhans ihre netten und gelegentlich auch nicht ganz so netten Seiten zeigten, weil ihnen ihre Wirkung aufs Publikum nicht das Allerwichtigste war.

Im Gegensatz zu früheren Camp-Stars glaubt der Teil der Truppe im neuen „Dschungelcamp“, der sich bislang durch Aktivitäten in Szene gesetzt hat (also vor allem Micaela Schäfer, Rocco Stark, Kim Debowski und Daniel Lopes), offenbar nur allzu gut zu wissen, was in einer Reality-Show gut ankommt. Ob die unauffälligeren Camper wie der gutmütige Aílton, Reality-Profi Brigitte Nielsen, die stille Radost Bockel („Ratlos Bockel“, Zitat Dirk Bach), der unauffällige Martin Kesici, der ernste Vincent Raven oder Ramona Leiß mit dem merkwürdigen Blick das Zeug haben, das Feuer des bisher so charmanten Formats zu entfachen, damit der echte „Dschungelcamp“-Funke auch diesmal auf treue Fans überspringt? Und damit das „Dschungelcamp“ nicht „Big Brother“ wird, obwohl Micaela Schäfer derzeit schon so unerhört fleißig an der Sexualisierung von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ arbeitet?

Die Quoten sind dennoch (oder noch – aber man kann sich natürlich schwer täuschen) ausgezeichnet, vor allem in der so genannten werberelevanten Zielgruppe: Bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern erreichte Tag zwei im „Dschungelcamp“ außergewöhnlich gute 34,1 Prozent Marktanteil (3,73 Millionen Zuschauer).

Auch beim Gesamtpublikum ab drei Jahren war „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ erfolgreich: 6,22 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 23,2 Prozent) ist für die zweite Folge einer Staffel die bisher beste Quote aller Zeiten.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ich fand die Dschungelcamper in den ersten beiden Folgen zwar auch eher etwas lahm, aber ich sehe es wie TheBadMan und warte erstmal ab: Klar achten alle Teilnehmer darauf eine Rolle zu spielen, die beim Publikum ankommt, aber früher oder später prallen die Persönlichkeiten der Selbstdarsteller aufeinander und dann werden die Fassaden bröckeln....

    Allerdings: Die Geschichte, wie Jay Khans sorgsam inszenierte Lovestory mit Indira Weiss vor laufenden Kameras entlarvt wurde, dürfte kaum zu toppen sein.
    • am via tvforen.de

      Die Truppe ist insgesamt nicht so toll wie die von 2011, aber man muss auch sagen das man letztes Jahr auch Maßstäbe gestezt hat, an die es nun schwer ist ranzukommen.
      Khans Inszenierung ist kann man wohl nicht so schnell toppen, aber wer weiß ... :-)

      Eine Sara Dingesns fehlt aber momentan schon. ;-)
  • am via tvforen.de

    Abwarten... Auch ein Jay Kahn hat sich in der letzten Staffel fein säuberlich eine Rolle zurechtgelegt - die in der zweiten Woche komplett zusammengebrochen ist.

    Das ist doch ein Teil des Reizes der Show: Wenn die Selbsinszenierung der vermeintlichen Medienprofis irgendwann nicht mehr funktioniert. Hoffen wir, dass dieser Punkt auch diesmal kommt...
    • am via tvforen.de

      Na wem das gefällt, ist es auch gut so...
    • am via tvforen.de

      Drago schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > Na wem das gefällt, ist es auch gut so...


      Auch beim dreimaligen lesen gibt dieser Satz nicht viel Sinn.

      Oder war das eine gekonnte Aílton-Parodie?
    • am via tvforen.de

      TheBadMan schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > Drago schrieb:
      > --------------------------------------------------
      > -----
      > > Na wem das gefällt, ist es auch gut so...
      >
      >
      > Auch beim dreimaligen lesen gibt dieser Satz nicht
      > viel Sinn.
      >
      > Oder war das eine gekonnte Aílton-Parodie?

      Stimmt, es heißt immer noch:

      "Dem, wo das gefällt..."

      ;)
    • am via tvforen.de

      "Aílton isse Aílton"...wem´s gefällt...besser?
  • am via tvforen.de

    wunschliste.de schrieb:
    -------------------------------------------------------

    >
    > An jene ersten fünf Staffeln, als bekennend
    > schrullige Menschen wie etwa ein Daniel Küblböck
    > oder Ross Antony sich ungeachtet des Effekts auf
    > ihre Weise ziemlich liebenswert ins Zeug legten;
    > als Costa Cordalis sich mit befremdend anmutendem
    > majestätischem Ernst zum Dschungelkönig und
    > Ingrid van Bergen mit viel Humor zur Königin
    > krönen ließen. Als Michaela Schaffrath, der
    > ruhige Eike Immel, der für sein neues Hüftgelenk
    > sparte, der heimwehkranke Bata Ilic, Sarah
    > "Dingens" Knappik, der oft genervte Mathieu
    > Carrière, der gemobbte, tapfere Peer Kusmagk oder
    > der kontemplative Rainer Langhans ihre netten und
    > gelegentlich auch nicht ganz so netten Seiten
    > zeigten, weil ihnen ihre Wirkung aufs Publikum
    > nicht das Allerwichtigste war.
    >


    Stimmt !
    Nach zwei Folgen wirkt das ganze schon wie eine schlecht inszenierte Serie,
    die Unbekümmertheit und Spontanität was die ersten Staffeln ausgemacht hat wirkt sehr verloren,denn viele der Insassen haben sich auf eine Rolle festgelegt um gezielt die Zuschaueraufmerksamkeit ansich zu ziehen.Schade,wirkt zum teil wie schlechtes Bauerntheater.
    • am via tvforen.de

      Wie recht Du hast JEdi! Eine Schmierenkomödie hoch drei. Schade eigentlich...die Anfänge waren noch gut, aber jetzt ist dieses Format auch völlig "Mitten im Leben"...

weitere Meldungen