‚Der große Tom‘ von Niki Stein im Ersten

Fernsehfilm über Verwahrlosung

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 25.02.2008

'Der große Tom' von Niki Stein im Ersten – Fernsehfilm über Verwahrlosung

Kaum ein Thema beschäftigte die Öffentlichkeit in den vergangenen Monaten stärker als die Verwahrlosung von Kindern. Auf einer der Meldungen des letzten Jahres basiert nun ein Fernsehfilm des Autors und Regisseurs Niki Stein, der am Mittwoch um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt wird: „Der große Tom“.

Im April 2007 kam ein zwölfjähriger Junge zum Berliner Jugendamt. Ein Jahr lang hatte er seine drei jüngeren Geschwister so gut wie alleine versorgt – die Mutter hatte ihre Kinder im Stich gelassen. Die Wohnung befand sich in keinem guten Zustand, dem Jungen sei es peinlich gewesen, dass sie so dreckig war.

In der Geschichte des Films erscheint der zwölfjährige Tom Berger (Wolf-Niklas Schykowski) regelmäßig zu spät in der Schule. Er wird dafür von seinen Lehrern bestraft. Doch sie ahnen nicht, dass Tom sich selbst und seine zwei kleinen Schwestern Sophie (Elisa Schlott) und Fanny (Lotte Becker) ganz alleine versorgt. Die Mutter kümmert sich nur selten um die drei, und der Vater verließ die Familie schon vor Jahren. Erst nach einer Weile entdeckt Cora (Aglaia Szyszkowitz), eine neue Nachbarin der drei Kinder, was sich in der Wohnung über ihr abspielt und beginnt sich einzumischen.

„Eine größere Heldentat ist kaum vorstellbar“, so Niki Stein über die Leistung des Jungen. „Wenn Sie so wollen, wollte ich dieser ungewöhnlichen Leistung, zu der vielleicht nur Kinder fähig sind, ein Denkmal setzen.“ Bei der Entwicklung des Films stützte sich Stein zwar auf die Meldung, die Handlung an sich ist jedoch erfunden. Ursprünglich war der Sendetermin im Ersten für ein anderes Projekt von Niki Stein, der seinerzeit das Frankfurter „Tatort“-Team rund um Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf aus der Taufe hob, vorgesehen. Doch innerhalb kürzester Zeit entwickelte Stein das Drehbuch für „Der große Tom“, und so wurde die Produktion des Dramas vorgezogen.

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