„Charité“: Zweite Staffel bereits in Arbeit

Sensationserfolg für historische Krankenhausserie

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 22.03.2017, 16:38 Uhr

„Charité“ – Bild: ARD/Nik Konietzny
„Charité“

Der Start von „Charité“ hat am gestrigen Abend alle Erwartungen übertroffen und zahlreiche TV-Gesetze außer Kraft gesetzt. Denn trotz des zunehmenden Streamingtrends und dem ausgerufenen Abgesang auf das lineare Fernsehen saßen gestern pünktlich um 20:15 Uhr satte 8,32 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher, um sich die ersten beiden Folgen der historischen Krankenhausserie von Sönke Wortmann anzusehen (fernsehserien.de berichtete). Heraus sprang ein weit überdurchschnittlicher Marktanteil von 25,2 Prozent. Mit Ausnahme des „Tatorts“ fuhr in diesem Jahr noch keine andere Sendung eine größere Reichweite ein.

Dank des riesigen Erfolgs werden nun bereits die Weichen für eine Fortsetzung gestellt. „Mein Dank gilt allen Beteiligten, die diese historische Serie für Das Erste realisiert haben. An den Drehbüchern zur zweiten Staffel ‚Charité‘ wird bereits gearbeitet“, kündigt Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, an. „Die Fortsetzung wird in der Zeit des Nationalsozialismus spielen, es wird also auch um Aufarbeitung der Medizinverbrechen der Nazis gehen. Damals arbeitete Ferdinand Sauerbruch, einer der bedeutendsten Chirurgen des 20. Jahrhunderts, an der Charité. Sauerbruch war zunächst bekennender Nationalsozialist, protestierte aber dann entschieden gegen das nationalsozialistische NS-Euthanasie-Programm. In diesem historischen Spektrum wird sich der Inhalt der zweiten Staffel ‚Charité‘ bewegen.“

Doch zunächst sind an den kommenden Dienstagen die vier weiteren Folgen der ersten Staffel jeweils um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen. „Charité“ ist eine Produktion von UFA FICTION in Koproduktion mit MIA Film im Auftrag der ARD-Gemeinschaftsredaktion Serien im Hauptabendprogramm und der ARD Degeto für Das Erste.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    wunschliste.de schrieb:
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    > Denn trotz des
    > zunehmenden Streamingtrends und dem ausgerufenen
    > Abgesang auf das lineare Fernsehen saßen gestern
    > pünktlich um 20.15 Uhr satte 8,32 Millionen
    > Zuschauer vor dem Fernseher...

    Mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig. Denn erstens hat die GfK keine Möglichkeit das Streamingverhalten oder die non-lineare Verbreitung von Programminhalten über das Internet/Kabel-Multicast in irgend einer Form zu erfassen, zweitens beruhen die ausgewiesenen Reichweiten auf ebenso optimistischen wie unrealistischen Schätzungen, die vor allem den Hauptkunden der GfK in den Kram passen: Den linearen, um Werbeschaltungen buhlenden Fernsehsendern, die keine adäquaten Verdienstmöglichkeiten im Internet haben und deshalb möglichst große Reichweiten (=Zuschauerzahlen) anstreben.

    Alles was wir mit Sicherheit sagen können ist dass innerhalb der geheimnisumwitterten Probandengruppe der GfK-Testhaushalte knapp 26 Prozent aller registrierten und aktiven Nutzer die Geschichten um das Charité gesehen haben.

    GfK-Haushalte gelten nicht nur wegen ihrer quotenbestimmenden Machtfunktion als sehr fernsehaffin und tendieren weniger zu Alternativmedien, was den Schluss zulässt, dass die Quoten (Prozentanteile der einzelnen Sender an der Gesamtnutzung) durchaus auf die Gesamtbevölkerung übertragen werden können, die Zuschauerzahlen aber reine Spekulation sind und eher das Wunschdenken konservativer Medienkreise widerspiegeln.
    • am via tvforen.de

      Habe mir die Folgen 1,2,3(letztere "vorab) in der ARD Mediathek angesehen- bedingt durch meine unregelmäßigen Dienstzeiten mach ich das oft.
      Mir haben alle drei Folgen auf jeden Fall hervorragend gefallen, wie wahrheitsgetreu das Ganze nun umgesetzt wurde, kann ich nicht beurteilen, war ja seinerzeit nicht dabei.

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