Sarah Michelle Gellar als Buffy Summers in „Buffy – Im Bann der Dämonen“
Bild: TheWB
Manchmal geht es dann sehr schnell: Nachdem Sarah Michelle Gellar sich lange Zeit gegen einen erneuten Auftritt als Buffy Summers im „Buffy – Im Bann der Dämonen“-Franchise (OT: „Buffy the Vampire Slayer“) ausgesprochen hatte, war ihr Widerstand kurz vor dem Jahresende eingeknickt. Nun befindet sich ein Serienpilot zu einem Reboot in fortgeschrittenen Verhandlungen. Serienschöpfer Joss Whedon ist nicht beteiligt.
Stattdessen sind die Schwestern Nora und Lilla Zuckerman für das Drehbuch vorgesehen – zuletzt hatten sie für „Poker Face“ verantwortlich gezeichnet, davor aber etwa auch für „Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.“ gearbeitet. Oscar-Gewinnerin Chloé Zhao (ein bekennender „Buffy“-Fan; „Nomadland“, Marvel-Film „Eternals“) würde die Regie übernehmen. Gellar und die drei Kreativen wären Executive Producer, zu denen sich aus der Original-Serie Gail Berman sowie das Ehepaar Fran Rubel und Kaz Kuzui gesellen. Hergestellt wird das Projekt von 20th Television für die Schwesterfirma Hulu.
Sarah Michelle Gellar hatte vor dem Jahreswechsel für ihre neue Rolle in „Dexter: Original Sin“ die Werbetrommel gerührt. Dabei hatte sie auch zu Protokoll gegeben, durch das „Dexter“-Spin-Off und auch durch „And Just Like That …“ eine neue Perspektive auf Serienableger gewonnen zu haben.
Zu diesem frühen Zeitpunkt ist noch unklar, worum es in dem Serienpiloten gehen würde und vor allem welche der Vorlagen hier als „kanonisch“ (verbindlich) angesehen würden: Nach den sieben Staffeln, die als Fernsehserien produziert worden waren, hatte das Format noch mehrere „Comic“-Staffeln, bei denen Serienschöpfer Joss Whedon ebenfalls stark involviert war.
In „Buffy – Im Bann der Dämonen“ existieren neben der mundanen Welt der Menschen noch eine Unterwelt der Dämonen sowie diverse Nebenwelten, aus denen immer wieder Dämonen in unsere Welt kommen (wollen). Durch ein sehr altes Ritual wurde magisch die Jägerin („Slayer“) geschaffen, die die Menschheit mit übernatürlichen körperlichen Kräften beschützen soll. Aus den Jägerinnen ergibt sich eine endlose Kette: Immer, wenn eine der jungen Frauen ihr Leben verliert, wechseln die Kräfte zu einer anderen potentiellen Jägerin und „aktivieren“ sie. Parallel zu den Jägerinnen, die eine geringe Lebenserwartung haben, hatten sich die Wächter (Watcher) gebildet, eine Organisation, die Wissen um die Dämonen sammelt.
„Buffy“ war eine der ersten Serien, die für das damals jungen Network The WB durch den Start 1997 Aufmerksamkeit erregte. Dort lief die Serie für fünf Staffeln, bis das Horror-Drama nach dem Auslaufen der ursprünglichen Verträge vom direkten Konkurrenten UPN abgeworben wurde. Dort liefen zwei weitere Staffeln bis zum Serienfinale 2003.
Joss Whedon war es in „Buffy“ gelungen, mit Witz und Tiefe einerseits junge Zuschauer und andererseits auch Akademiker auf seine Seite zu ziehen: Die Zuschauer kamen für den Horror, die Action, den Humor und teilweise auch, um eine starke weibliche Protagonistin zu sehen. Die Akademiker stürzten sich auf die aufgeworfenen Fragen über das Menschsein sowie Whedons recht deutliche Vergleiche der Schulzeit mit Horror. 2021 wurde allerdings bekannt, dass Whedon die feministischen Botschaften von „Buffy“ zwar auf den Bildschirm gebracht hatte, am Arbeitsplatz jedoch gerade gegenüber jüngeren Frauen ein Ekel gewesen war – seitdem hat er nicht mehr in Hollywood gearbeitet.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Rainer_Stache (geb. 1954) am
Gellar war schon wichtig für Buffy, aber entscheidend war das Genie Whedons. Dass der einer Spielform des MeToo-Kults zum Opfer gefallen ist, ist ein entsetzlicher Verlust. Keiner der Vorwürfe hat sich erhärtet, und selbst die Superemanze Dushku hat sich positiv zu Whedon geäußert. Ohne Whedon kann vielleicht eine gute Serie entstehen, aber nicht etwas auch nut entfernt Adäquates zum Original.
User 1743736 am
Aus dem Text oben geht für mich nicht klar hervor, ob es nun eine *Fortsetzung* wird (also dieselben Personen, gespielt von denselben Schauspielern) wie es in der Überschrift steht und wofür auch die Frage nach dem Kanon spricht, oder ein *Reboot*, wie an anderer Stell genannt, also dieselbe Geschichte/Ausgangssituation erneut von Anfang an erzählt, so als ob es das Original nie gegeben hätte (wobei sich dann die Frage stellen würde, welche Rolle SMG übernimmt - Buffys Mutter (im Original gespielt von Kristine Sutherland) oder ein weiblicher Giles?). Dann wäre die Frage nach dem Kanon allerdings hinfällig. Als Fan der alten Serie würde ich mir ein Fortsetzung auf jeden Fall mal angucken, ein Reboot fände ich dagegen nicht so toll - was nicht heißen soll, dass ich nicht vielleicht doch schwach werde, wenn mehr Details bekannt werden.
Aymalin am
Bei Serienjunkies ist klar von einem Sequel die Rede, mit SMG in ihrer alten Rolle als Buffy Summers - allerdings nur in einer Nebenrolle. Der Fokus soll auf einer neuen Jägerin liegen.
Schreiberling (geb. 1983) am
Um Gotteswillen! Bitte nicht! Bei all dem, was in den letzten Jahren passiert ist, bin ich sehr skeptisch. Nicht falsch verstehen! Ich bin und bleibe ein Buffy-Fan.
Aus diesem Grund habe ich natürlich gewisse Erwartungen. Mal sehen was daraus wird.
Sentinel2003 (geb. 1967) am
Warum diese Aufregung?? Müßen Sie ja nicht gucken, oder zwingst Sie dazu jemand??
Torsten S am
Ich habe Buffy immer sehr gerne geschaut bis ich zu Supernatiral eine Stufe weitergegangen bin. Auch das Spin-Off zu Angel fand ich gut. Nun bin ich gespannt, was da Neues kommt und inwiefern es mit der Original-Serie zusammenhängt. Bei dem Wort Reboot bin ich immer etwas skeptisch, allerdings verspricht die Autorin Großes. Poker-Face sowie die anfänglichen Agents of SHIELD Folgen waren Klasse und da sie Buffy-Fan ist beruhigt mich das etwas. Auch wenn ich heute viel älter bin, werde ich mir das neue Projekt nicht entgehen lassen und freu mich in die Welt von Buffy nochmal einzutauchen.