‚Baby zu vermieten‘
Das Instant-Familien-Experiment von Endemol
Jutta Zniva – 28.01.2008
Seit der berühmten „Nierenspendershow“ im niederländischen Fernsehen ist in der vorfeldlichen Berichterstattung mancherorts vornehme Zurückhaltung angesagt, was spektakulär klingende Produktionen des Senders BNN angeht.
Andererseits – was, wenn das neue Reality-Format von Endemol, „Baby te huur“, ebenso dauerhaft über die Grenzen ins deutsche Fernsehen schwappt wie etwa „Nur die Liebe zählt“ oder „Big Brother“? Dann wäre man vielleicht doch ganz gern frühzeitig informiert respektive gewarnt.
In diesem Sinne: Für die achtteilige Sendung „Baby te huur“ („Baby zu vermieten“) übergibt der Sender echte Babys, Kinder und Jugendliche an verliebte junge Paare zwischen 17 und 20 Jahren. In der ersten Folge lerne man die Paare kennen, beschreibt BNN das Konzept, und ab der zweiten Folge werde den Beteiligten klar, wie ihr ganzes Leben durch den familiären Neuzugang auf den Kopf gestellt werde. „Nichts“ werde ausgelassen, so der Sender, der nicht vergisst zu informieren, dass auch ein lesbisches Paar mit von der Partie ist.
BNN verspricht, die Kamera drei Wochen lang auch auf die alltäglichsten Vorkommnisse in den Instant-Familien draufzuhalten. Zu sehen gäbe es etwa: Berge schmutziger Wäsche, angebrannte Pfannen oder auch den gemieteten Jugendlichen, der seine neue Freundin jeden Abend zwecks Übernachtung mit nach Hause bringt. Auch der Zustand guter Hoffnung vor dem Eintreffen der Leih-Babys werde dokumentiert: Die Frauen würden sich wirklich „wirklich“ schwanger fühlen.