Genialer Coup der Holländer: Organspende-Show war Fake!

BNN sendet umstrittene Show – und legt alle rein

Mario Müller – 01.06.2007

Was war DAS doch für eine Aufregung um diese Organspende-Show! Und jetzt war alles „nur“ eine riesige Verlade! Mit noch riesigerem Ätsch-Faktor! Und das Ziel, das öffentliche Interesse über Organspenden anzuregen, ist mehr als erreicht.

Wie geplant, hat der holländische Sender BNN am Freitagabend die Show ausgestrahlt, bei der eine todkranke Frau darüber entscheiden sollte, welcher von drei Kandidaten ihre Spenderniere bekommen sollte. Während der Show konnten die Zuschauer per SMS ihre Stimmen für ihren Favoriten abgeben.

Erst am Ende der Show, als die Entscheidung fallen sollte, klärte Moderator Patrick Lodiers die Zuschauer darüber auf, dass es sich bei der Frau um eine Schauspielerin handele und die ganze Sache inszeniert gewesen sei. Die drei Kandidaten für die Spenderniere warten zwar tatsächlich auf ein Organ, seien aber eingeweiht gewesen. Alle Beteiligten hätten mit der Aktion auf die Probleme von Organempfängern hinweisen wollen.

In ganz Europa hatte die Ankündigung der Show bereits seit Wochen für große Aufregung gesorgt. Zahlreiche Politiker und Medienschaffende hatten ihre Abscheu über die geplante „Organversteigerung“ zum Ausdruck gebracht.

Am Mittwoch sagte die aus Holland stammende TV-Moderatorin Marijke Amado im WDR-Talk „Hart aber fair“, dass sie sich nicht vorstellen könne, dass die Show tatsächlich ausgestrahlt werde. Sie kannte BNN-Gründer Bart de Graff persönlich. Dieser starb vor fünf Jahren, nachdem er jahrelang vergeblich auf eine Spenderniere gewartet hatte.

Man kann sich vorstellen, wie schwierig es für die Macher der Show gewesen sein muss, den ganzen Schwindel geheim zu halten. Die Aktion zeigt deutlich, was dem Fernsehen heutzutage alles zugetraut wird. Sie zeigt aber auch, welche Macht das Fernsehen haben kann und dass es diese durchaus noch gesellschaftspolitisch intelligent nutzen kann.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Trotzdem sollte man so eine Show verbieten.
    • am via tvforen.de

      Wenn alle hier eine solche Herzenswärme für Menschen, die sich in ihrem unmittelbaren Einflußbereich befinden (siehe meine Ausführungen zum Thema Verantwortung), aufbringen würden, wie für diejenigen Schicksale, die sie flüchtig aus den Medien kennen, dann würde es uns allen besser gehen. Das bitte ich nicht als Angriff zu verstehen, weil dafür die einzelnen Menschen im Grunde genommen auch nichts für können, sondern als traurige Feststellung.


      Ja, wenn man sich aber weigert solche Herzwärme zu haben, dann haben wir die Welt die wir jetzt haben. Ist natürlich einfacher so. Vor allem ist es einfach alles immer auf Andere zu schieben. Aber auch das ist ja leider traurige Wahrheit.
      Ich hoffe für dich, dass du niemals ein Organ brauchst und keines bekommst weil ein Mangel herrscht. Sowas wünsche ich wirklich niemandem. Trotzdem finde ich es traurig, dass man so egoistisch sein kann und seine unnützen Organe einfach verrotten lässt, statt zu helfen. Wie auch immer, ich habe auch keine Lust mich ständig zu wiederholen, deshalb klinke ich mich hier aus.
      • am via tvforen.de

        Fienchen schrieb:

        > Ja, wenn man sich aber weigert solche Herzwärme zu haben,
        > dann haben wir die Welt die wir jetzt haben. Ist natürlich
        > einfacher so. Vor allem ist es einfach alles immer auf Andere
        > zu schieben. Aber auch das ist ja leider traurige Wahrheit.
        > Ich hoffe für dich, dass du niemals ein Organ brauchst und
        > keines bekommst weil ein Mangel herrscht. Sowas wünsche ich
        > wirklich niemandem. Trotzdem finde ich es traurig, dass man
        > so egoistisch sein kann und seine unnützen Organe einfach
        > verrotten lässt, statt zu helfen. Wie auch immer, ich habe
        > auch keine Lust mich ständig zu wiederholen, deshalb klinke
        > ich mich hier aus.

        Kann es sein, daß Du mir da gerade jegliche Herzenswärme abgesprochen hast? Und unterstellst Du mir, ich würde nur so argumentieren, wie ich es tue, weil ich es dann leichter habe?

        Theryn
    • am via tvforen.de

      Bald gibt es vielleicht die große Selbstmordshow!
      • am via tvforen.de

        der Gedanke kam mir auch schon....
      • am via tvforen.de

        Dann bring ich auch noch einen letzten Gedanken ein und wiederhole einen Satz den weiter oben schon mal geschrieben hatte:


        -Man vergisst sehr schnell das man selber morgen schon auf ein Spenderorgan angwiesen sein könnte. -


        Wollen wir mal hoffen das uns das erspart bleibt und hoffen auf fähige Ärzte wenn es anders kommt.
    • am via tvforen.de

      Hallo!

      Wundert Euch nicht, wenn ich erstmal nichts schreibe. Ich muß mich erstmal wieder ein bißchen sammeln und den Arbeitstag verarbeiten.

      Bis dann!

      Theryn
      • am via tvforen.de

        Hallo zusammen!

        Ich schreibe jetzt hier nochmal abschließend was zu dem Thema, weil es mir langsam zu müßig wird, immer gegen dieselben Aussagen anreden zu müssen.

        Grundsätzlich finde ich es problematisch, eine derartige Diskussion so emotional zu führen. Die ganzen einzelnen Beispiele, die man aufführen kann, sind einem wohl bewusst, aber allein aufgrund emotionaler Betroffenheit sollte man keine weitreichenden Entscheidungen fällen. Natürlich berühren uns solche Schicksale und das ist auch richtig und gut so. Und dennoch sollte man seinen Blick nicht verschleiern lassen. Wenn alle hier eine solche Herzenswärme für Menschen, die sich in ihrem unmittelbaren Einflußbereich befinden (siehe meine Ausführungen zum Thema Verantwortung), aufbringen würden, wie für diejenigen Schicksale, die sie flüchtig aus den Medien kennen, dann würde es uns allen besser gehen. Das bitte ich nicht als Angriff zu verstehen, weil dafür die einzelnen Menschen im Grunde genommen auch nichts für können, sondern als traurige Feststellung.

        Ja, die mediale Berichterstattung kann uns dahingehend inspirieren, die Augen zu öffnen für das, was um uns herum vor sich geht. Aber wir sollten uns nicht einreden lassen, daß das einseitige Bild, das uns präsentiert wird, das Maß aller Dinge wäre.

        Ich kann auch verstehen, daß man die Schicksale, auf die der Blick gelenkt wird, auf das eigene Leben oder das der Menschen, die man liebt, projeziert. Aber das sind authentische eigene Gefühle, die Basis dafür sein können, Entscheidungen für sich selbst zu fällen. Und wenn man diese Entscheidung getroffen hat, kann man diese vertreten und wiederum andere zum Nachdenken anregen, woraufhin diejenigen Personen, wieder ihre EIGENE FREIE Entscheidung treffen müssen.

        Was man aber nicht machen darf (oder zumindest nicht sollte) ist, die empfundene Richtigkeit der eigenen Entscheidung auf alle anderen Menschen zu übertragen und daraus eine Art Gesetzmäßigkeit abzuleiten, die dann für alle gilt. Denn durch das Erschaffen solch absoluter Regelungen greift man massiv in weite Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens ein.

        Beispiele: Auch wenn die Intentionen, die dazu führen, daß jeder Mensch erstmal per se zum Organspender führt, durchaus gut sind, so schafft diese Maßnahme doch einen Präzedenzfall. Nicht heute, nicht morgen, aber in absehbarer Zeit. Plötzlich ist die Selbstbestimmung über den eigenen Körper keine Selbstverständlichkeit mehr. Dadurch lassen sich mit einem Mal Argumente konstruieren, die eine Fremdbestimmung über den eigenen Körper zulassen. Welche Auswüchse das ganze annehmen kann(!), kann sich jeder selbst ausmalen.
        Ich denke da zum Beispiel an schwangere Frauen, die sich bislang immer auf dieses Grundprinzip berufen konnten.

        Weiterhin ist es so, daß durch die Umkehrung des Ist-Zustandes viele negative Begleiterscheinungen auftreten werden. Jetzt ist es so, daß aufgrund des Bedarfs an Organen immer aktiv nach Möglichkeiten gesucht wird, die Organe entnehmen zu dürfen. Das heißt, wenn ein Spenderausweis gefunden werden kann, dann wird er auch gefunden.
        Im umgekehrten Fall wird es aber so sein, daß der "Ich will nicht spenden!"-Ausweis vielleicht nicht gefunden wird, weil er nicht gefunden werden will. Und das wird ja jeder glauben, schließlich kann sowas immer mal verloren gehen. Und der Typ ist ja eh tot, also was soll es, er merkt es nicht mehr. Außerdem war er eh ein schlechter Mensch, weil er nicht spenden wollte und das haben wir nun korregiert.
        Und ich garantiere Euch, daß es so kommen würde.

        Außerdem ist es immer mit einer Stigmatisierung verbunden, wenn jemand etwas, was die Allgemeinheit für gut hält, nicht mitmachen möchte. Und dadurch wird dann auch noch gesellschaftlicher Druck aufgebaut, dem sich viele ergeben, nicht weil sie spenden wollen, sondern weil sie einfach nicht gebranntmarkt werden möchten.
        Wie sieht es eigentlich mit der Informationspflicht aus? Über Organspendeausweise kann man sich aktiv informieren, Informationen werden sogar ungefragt an einen herangetragen, um das Bewusstsein dafür wecken, daß es eine gute Sache ist, zu spenden. Aber wer will schon über "Schlachtet mich nicht aus"-Ausweise informieren oder informiert werden? Wie erfährt man überhaupt, daß es sowas gibt?

        Wisst ihr, es ist absolut Eure Sache, was euch euer Körper bedeutet. Wenn ihr der Meinung seid, nach eurem Tod bleibt lediglich eine leere Hülle zurück, die man verwerten kann, dann ist das für euch in Ordnung. Aber das ist nichts anderes, als eine Weltanschauung, die man nicht einfach jedem überstülpen kann, auch wenn sie derzeit recht populär zu sein scheint, was aber wiederum andere Ursachen hat.

        Es ist nicht immer damit getan, zu sagen: "Das ist gut! Wenn wir das machen, retten wir soundsoviel Menschen das Leben!" Denn egal, welche Entscheidungen wir treffen, hat das immer Konsequenzen. Manche davon kann man absehen, wenn man die Rahmenbedingungen berücksichtigt. Wenn man das aber verweigert und trotzdem seine Ansichten durchdrückt, ist das ebenfalls verantwortungslos.

        Abschließend möchte ich gerne sagen, daß der Wert eines Menschen sich nicht durch die Feststellung definieren läßt, ob er er einen Spenderausweis hat, oder nicht. Das funktioniert so einfach nicht...zum Glück.

        Mit diesen Gedanken verabschiede ich mich aus diesem Thread. Ich habe mich bemüht, meine Meinung so gut es geht niederzuschreiben, womit ich nun auch alles gesagt habe.

        Auf bald!

        Theryn
    • am via tvforen.de

      Selbstbestimmung über den eigenen Körper und was damit geschehen soll befürworte ich voll und ganz.Einer will spenden ein anderer nicht.Dagegen gibt es nichts zu sagen.

      Aber warum so umständlich ? Ich kann doch auch selbstbestimmen wenn ich einen Ausweis bei mir trage das ich KEIN Organspender sein will.Wo bitte liegt da das Problem ?

      Eine junge Frau wohnt 600 km von zu Hause.Sie ist auf dem Heimweg-sie verunglückt--ist hirntot.Die Eltern rasen ins Krankenhaus haben ihre Tochter vielleicht 6 Wochen nicht gesehen -die Maschinen erhalten sie am Leben sie sieht aus als ob sie schläft.
      Wie schwer muss es nun für die Eltern sein eine Entscheidung zu treffen.Ihr einziges Kind soll wirklich tot sein und nun will man es auch noch aufschneiden das geht einfach nicht.Auch für die Ärzte ist es in so einer Situation nicht leicht mit den Eltern über das Thema Organspende zu reden.In so einem Augenblick denkt man nicht an andere da hat man mit sich selbst zu tun.

      Wieviel einfacher wäre es wenn sich die Menschen vorher Gedanken darüber machen würden.
      Für meine Angehörigen stellt sich dieses Problem nicht .Sie kennen meinen Willen und akzeptieren ihn.

      Übrigens wird den Angehörigen genügend Zeit eingeräumt sich würdevoll zu verabschieden und auch nachdem der Mensch richtig tot ist wird er zur Aufbahrung hergerichtet.Menschen die ihre Hornhaut spenden bekommen sogar nach dem Tod Kunstaugen eingesetzt damit sie nicht verunstaltet aussehen.

      Ich gehe übrigens so weit zu sagen wer nicht bereit ist zu spenden sollte dann auch selbst keine Spende annehmen und anderen den Vorzug lassen.Ich kann nicht den moralischen Zeigenfinger heben und von Selbstbestimmung reden aber wenn die K.....am dampfen ist als erster nach einem Spendeorgan schreien.

      Denker
      • am via tvforen.de

        Hat Benedam Deinen Beitrag vor uns lesen dürfen oder warum lobt er ihn bevor er erschienen ist? Bitte keine Antwort, ich weiß es natürlich. Du hast völlig recht Denker, bist halt eine kluge Frau.

        Vor ein paar Tagen war ein kurzer Bericht über einen jungen Mann, mag knapp an die 20 gewesen sein, der sein "Herz" in einem Koffer hinter sich herzog. Der wartet auch vergebens auf ein Spenderherz. Seine Mutter sagte dann in etwa - Natürlich wünsch ich mir nicht das ein anderer Mensch stirbt, aber ich wünsch mir einfach das mein Junge nicht vor mir stirbt. Keine Ahnung ob es daran liegt ob ich in Hamburg nah am Wasser wohne, aber bei mir liefen da ein paar Tränen runter. Es gibt halt Dinge die amn sich selber und seiner Familie nie wünscht.
    • am via tvforen.de

      Mit Sicherheit nicht. Das ist dann ja was gaaaaaanz anderes... :O(
      Wenn sowas nur im Fernsehen oser im Forum ist, dann ist es ja ganz weit weg und man muss sich dafür nicht einsetzen, da es ja "nur" um fremde Leute geht. Wenn es einen dann plötzlich selber betrifft ist es was gaaaanz Anderes. Da wird dann plötzlich danach geschriehen dass alles Menschenmögliche getan wird. Egoistisch eben.
      • am via tvforen.de

        Hallo!

        Über Menschen zu urteilen und ihnen Dinge zu unterstellen, die man ihnen mangels geneuer Kenntnis nicht nachweisen kann, ist unmoralisch und einer Diskussion nicht dienlich.

        Oder wie würdest Du folgenden Fall bewerten:

        Ein Mensch, der nicht möchte, daß seine Organe nach seinem Tod verpflanzt werden, steht einem anderen Menschen bei, der sich in einer lebensbedrohlichen Situation befindet. Dabei wird der Organspendeverweigerer lebensgefährlich verletzt und braucht ein Organtransplantat, um nicht in absehbarer Zeit zu sterben.
        Gibt man ihm nun das Transplantat oder läßt man ihn als den Egoisten sterben, der er ist?

        Eine andere Frage:

        Was ist, wenn jemand, der Dir nahe steht, Du also selbst betroffen bist, eine lebensrettende Transplantation verweigert, eben weil er den Standpunkt vertritt, selbst keine Organe spenden zu wollen und somit auch selbst keine Spenderorgane verdient hat? Wie steht es dann um Deine Meinung? Ist das nicht derselbe Vorwurf, wie Du ihn vorgebracht hast, in grün? Bringt das die Diskussion weiter?

        Auf bald!

        Theryn
      • am via tvforen.de

        Ich find das Thema ja einfach interessant und wundere mich über diese ständige Jammerei das hier irgendjemand dem anderen etwas unterstellt. Besonders Deinen sehr anstrengenden Text Theryn hab ich sehr aufmerksam gelesen gestern und hab mir verkniffen gestern noch darauf zu antworten und wollte ne Nacht drüber schlafen.

        Beim lesen hab ich mich wirklich gefragt was Du uns eigentlich erzählen willst. Und ziemlich am Schluß hast Du dann endlich auch verraten warum Du eigentlich gegen eine Organspende bist. Es ist eigentlich der wichtigste Satz eines sehr langen Textes der etwas Aufschluß gibt warum Du wirklich dagegen bist. Und das ist der Satz und ich sag dazu nichts weiter weil er eigentlich alles sagt.

        ".....Autor: Theryn

        ......Etwas zu geben, zu schenken, hat nur dann einen wirklichen Wert, ....."
      • am via tvforen.de

        @ Tharyn.
        Habe ich an irgendeiner Stelle behauptet dass Verweigerer von der Spende ausgeschlossen werden sollen?
        Nein, habe ich nicht.
        Ich habe lediglich behauptet, dass die Verweigerer das plötzlich anders sehen wenn sie selber betroffen sind.
        Dann sollen nämlich plötzlich Andere ihre Organe spenden. Du kannst mir nicht erzählen, dass es auch nur einen Menschen in deiner Umgebung gibt, der anders denkt und der freiwillig sterben würde.Deswegen bin ich für eine grundsätzliche Spende, es steht ja jedem frei sich dagegen auszusprechen und sich einen "Nichtspender Ausweis" zuzulegen.
      • am via tvforen.de

        Hallo!

        @ timtraurig

        Habe ich den Eindruck gemacht, als wollte ich mich mit Dir weiter über dieses Thema unterhalten?

        Du sagst, Du hast meinen Text gelesen. Das Gegenteil will ich Dir gar nicht unterstellen, allein meinen Text verstanden und hinterfragt zu haben, das spreche ich Dir ab.

        So kommt es dann auch, daß Du erneut versuchst, einen Satz von mir, dessen eigentliche Bedeutung Du wahrscheinlich überhaupt nicht begriffen hast, versuchst, gegen mich zu verwenden und somit ein Bild von mir zu zeichnen, wie es lediglich in Deinen Wünschen existiert, weil Du schlicht und einfach nicht in Erwägung ziehen willst, daß auch mein Standpunkt und meine Gedankenwelt eine Berechtigung haben.

        Du fragst, was ich mit dem ellenlangen Text sagen wollte. Ich sage, hättest Du den Text gelesen, wäre Dir aufgegangen, daß ich auf fienchens Frage nach Verantwortung eingegangen bin und meine Gedanken dazu niedergeschrieben habe.
        Nun frage ich Dich, was versuchst Du eigentlich mit Deinen Einwürfen hier zu erreichen? Du interpretierst das in Aussagen anderer hinein, was Du hören möchtest, um uns Deine Meinung überstülpen zu können. Wenn Du jemanden von der Richtigkeit Deiner Meinung überzeugen willst, und bei diesem Thema gehe ich davon aus, daß Dein Ziel eigentlich sein muß, den Contraparteien aufzuzeigen, daß sie auf dem Holzweg sind und es der richtige Weg wäre, Organe zu spenden, dann mußt Du das anders anstellen. Ich fühle mich von Dir lediglich angegriffen und nicht ernst genommen und damit wirst Du kaum erreichen, daß ich meine Meinung überdenke. Vielmehr komme ich zu dem Schluss, daß es keinen Sinn hat, mit Dir zu diskutieren, weil Du dazu nicht in der Lage bist. Und eben deswegen kann ich Dich nicht ernst nehmen.

        Auf bald!

        Theryn
      • am via tvforen.de

        Es ist ja schade Theryn das wir beide zwei so unterschiefliche Typen sind, aber auch für uns ist hier Platz. Wenn Du aber schreibst "Ich fühle mich von Dir angegriffen und nicht ernst genommen..." muß ich Dich fragen an welcher Stelle ich Dich durch den Kakao gezogen habe um Dich lächerlich zu machen. Und da Du wie ich auch in Deutsch schreibst hab ich nichts weiter gemacht als einen für mich wichtigen Satz zu nehmen und sehe darin die Erklärung, vielleicht auch nur einen Teil der Erklärung, warum Du gegen Organspende bist.

        Es liegt mir absolut fern und ich versteh es auch nicht als meine Aufgabe irgend jemanden hier von meiner Meinung zu überzeugen und ihn dazu zu bringen genau so zu denken wie ich. Wie komme ich auch dazu? Jeder von uns ist anders aufgewachsen, hat eine andere Einstellung und ist alt und klug genug um sich seine eigene Meinung zu bilden. Ausserdem bin ich hier nicht der Forenälteste das ich darauf bestehen müsste das jeder meine Meinung annimmt. Und dennoch scheinst Du zu vergessen das dies hier ein Forum ist und jeder seine Meinung schreiben darf und diese Meinung mitunter von den anderen aus deren Sicht nicht für richtig gehalten wird. Es ist Dein gutes recht so zu denken und ich bin der letzte der Dir dieses Recht absprechen möchte. Aber hör bitte auf mich hier als Forenungeheuer mit einen IQ von 11 hinzustellen nur weil ich nicht zu 100% Deiner Meinung bin.
      • am via tvforen.de

        Hallo!

        @ fienchen

        Du hast geschrieben, daß alle, die sagen, sie verweigern eine Organentnahme trotzdem auch danach schreien, wenn sie denn ein Organ nötig haben. Und Du hast diese Menschen als egoistisch eingestuft. Ich wollte mit meinem Beispiel die Frage aufwerfen, ob diese Aburteilung so gerechtfertigt ist, denn einfach zu sagen, alle die sich weigern, Organe zu spenden, sind egoistisch, ist doch nur ein Totschlagargument.

        Daß man über sich selbst und seinen eigenen Körper bestimmen darf, sollte selbstverständlich sein. Und eben deswegen bedarf es immer meiner ZUSTIMMUNG, wenn mit meinem Körper etwas passieren soll. Und das ist gut so, denn wenn ich das Geschenk einer Spenderorgans machen will, dann als bewusste Entscheidung und nicht, weil das ganze zum Standardverfahren avanciert. Darum ist das Verfahren, so wie es jetzt ist, in Ordnung, weil es auf dem freien Willen eines jeden einzelnen basiert und einem nicht als gesellschaftliche Pflicht auferlegt wird.

        Diese Selbstverständlichkeit, daß jeder Mensch über seinen Körper bestimmt, sollte meiner Meinung nach auch nicht zu vermeintlich guten Zwecken eingeschränkt werden. Da kommt nämlich langfristig gesehen nichts gutes bei raus.

        Auf bald!

        Theryn
      • am via tvforen.de

        Natürlich würde ich niemndem ein Organ verweigern, das wäre ja noch schöner. Egoistisch bleibt es für mich trotzdem selber keines zu spenden, aber eines zu verlangen wenn eines benötigt wird.
        Ich sehe das mit der Selbstverständlichkeit ein Wenig anders als du, da werden wir 2 sicherlich auch nicht zusammenkommen ;O)
        Der freie Wille besteht ja trotzdem,, jeder kann es ja ausschliessen.
        Jetzt wird die schwere Last der Entscheidung, bei Leuten die keinen Ausweis haben den Hinterbliebenen auferlegt. Auch die wissen nicht immer was sie machen sollen, hast du das bei dir geklärt?
        So werden viele Organe deren Spender sicherlich "Ja" sagen würde nicht gespendet, da sich die Hinterbleiben, verständlicherweise, nicht zu einer Zustimmung bereiterklären, da sie nicht wissen was Derjenige machen würde.
        Ausserdem, wem willst du was schenken?
        Eine Leber/Niere an jemanden den du magst?
        Hat denn nicht jemand den du vielleicht nicht kennst, z.B. ein Kind es genauso verdient zu leben? Die Angehörigen der Person würde es sicher nicht verstehen.
    • am via tvforen.de

      Tod und Krankheit weren gern in unserer Gesellschaft ausgeklammert.Es ist ein Tabuthema mit dem sich der "Gesunde" nicht gern befaßt.Daher sind dann viele Angehörige auch vollkommen überfordert wenn der Ernstfall eintritt und lehnen eine Spende ab.

      Der Hirntod wird ja nicht einfach mal eben so festgestellt das wird über Tage getestet und auch nicht von einem Arzt sondern mehreren.Die Organentnahme erfolgt auch bei einem hirntoten Patienten unter Vollnarkose.

      Man sollte die Organspendeausweise abschaffen und die Reglung einführen wie in anderen Ländern das man einen Ausweis benötigt wenn man nicht spenden will !

      Ich persönlich habe so einen Ausweis und mir ist es schnurz was mit mir nach meinem Tod passiert.So lebe ich halt in anderen Körpern noch ein paar Jährchen weiter.

      Übrigens nicht alle Empfänger von Spendeorganen sind Kettenraucher,Säufer oder selbst Schuld an ihrem Zustand.
      Es kann Jeden treffen eine verschleppte Grippe und schon ist das Herz kaputt.

      Mich würde mal interessieren ob Gegner der Organspende dann auch so konsequent sind und eine Spendeorgan ablehnen (und in Würde sterben) falls sie oder ihre Angehörigen (Kinder) eins benötigen ?

      Denker
      • am via tvforen.de

        @ denker:

        sehr guter beitrag!!



        http://www.my-smileys.de/smileys3/klatschen.gif
      • am via tvforen.de

        "Der Hirntod wird ja nicht einfach mal eben so festgestellt das wird über Tage getestet und auch nicht von einem Arzt sondern mehreren.Die Organentnahme erfolgt auch bei einem hirntoten Patienten unter Vollnarkose."



        Ich weiß nicht, ob Du den Thread im Sendeschluss mitbekommen ast ("Zerschipselt mich doch"), jedenfalls ist genau das, was Du ansprichst Thema: Spender bekommen keine Vollknarkose (Spender können deshalb bei OP mit Streßsituationen wie Blutdruck- und Pulsanstieg reagieren); es gibt keine eindeutige Definition des Hirntodes - auch im Hirn eines Hirntoten kann sich noch was abspielen, ja er kann sogar wieder zu sich kommen.

        Nein, tut mir leid, so großherzig, dass ich unter größten Höllenqualen zu Gunsten anderer Menschen sterbe, bin ich nicht und bin dann auch gerne egoistisch. Gerade bei Fragen, was den eigenen Körper betrifft, hat man die besten Gründe egoistisch zu sein.

        Ja und ich würde, wenn eines meiner Organe ausfiele, ein Spenderorgan in Anspruch nehmen und nicht darauf verzichten.

        Ich denke, viele werden so wie ich Tierversuche widerlich finden. Lehnen wir deshalb verordnete Medikamente ab? Nein, wir greifen sogar zu Medikamenten, wenn wir Wehwehchen wie Schnupfen haben.
      • am via tvforen.de

        Wenigstens bist du so mutig und offen das zuzugeben, was viele nur denken und in den Ohren eines Spenders wie blanker Hohn klingt.

        Eines darf man bei allem Recht der Selbstbestimmung über den eigenen Körper und aller Kritik gegen auch so skrupellose und geldgierige Ärzte und intoleranter Spender, die sich wünschen, es würden sich mehr zu diesem Schritt entscheiden, nicht vergessen:

        Das, was anscheinend wenige willig sind zu tun und, laut euren Angaben, über sich ergehen lassen würden, kommt der Allgemeinheit zum Wohle. Denn die Wahrscheinlichkeit wirklich mal Spender zu sein ist relativ gering, denn es gibt x Wege zu sterben, ohne dass die Organe wirklich weiterverwendet werden können, andererseits gibt es zig Möglichkeiten derart zu erkranken, dass man auf ein Spenderorgan angewiesen sein muss.

        Nur mal so als ein letzter Denkanstoß von mir in diesem Thread.
    • am via tvforen.de

      Also ich gehe regelmäßig zum Blutspenden beim BRK. Ich finde das reicht. Einen Organspenderpass besitze ich auch nicht.
      • am via tvforen.de

        Ist ja mal wieder typisch Bayern!

        Selbst ein eigenes Rotes Kreuz haben ;)
      • am via tvforen.de

        Aber wenn Du schon den moralischen Zeigefinger hebst, dann bist Du hoffentlich sonst auch so konsequent: kein Autofahren (auch nicht Bus und Bahn), wer weiß wie viele Leute genau durch Deine Auspuffgase Krebs bekamen und anschießend ein neues Organ brauchten; nicht rauchen (selbe Grund), nicht zu Mac Donalds gehen (Regenwaldabholzung) und nicht pupsen (Treibhauseffekt), etc. pp

        Was hat das jetzt mit der Organspende zu tun?
        Es ging um Theryn Vergleich, nicht um den moralischen Zeigefinger.
        Damit, dass ich Menschen helfen kann wenn ich meine Organe nicht mehr brauche, da ich TOT bin. Tot heisst nix mehr fühlen, keine Schmerzen mehr, einfach Tot.
        Das sind Sachen die ich beeinflussen kann. Genauso wie ich nicht rauche und auch nicht zu McMord gehe, da ich kein diese wiederliche Firma nicht unterstütze.
        Zur Arbeit muss ich fahren, leider ist mein job 45 KM von zu Hause weg, somit kann ich schlecht zu Fuß gehen, nehme ich eben die Bahn. Wenn ich aber jemandem Krebs verursache durch mein Verhalten, hat er wenigstens theoretisch die Möglichkeit mal meine Organe zu bekommen.Du tust den Leuten das Gleiche an, hilfst aber niemandem. Wer ist dann hier moralisch besser?
        Pupsen ist kein Ozonkiller, jedenfalls nicht bei uns Menschen. Bei den Tieren sieht das anders aus, durch die Kühe die für die Omnivoren gezüchtet werden, entstehen 20% des Treibhauseffektes.
        Das geht aber nun total off topic.
        Dein Vergleich mit dem Film war jedenfalls mehr als daneben.
      • am via tvforen.de

        > Es sterben täglich bis zu 3 Personen, weil sich kein geeignetes Organ findet ...

        Das ist das Argument, das immer gebraucht wird. Aber es ist falsch! Diese Leute sterben - kalt gesagt - weil ihre eigenen Organe verschlissen sind.


        -----------

        "...12.000 Männer und Frauen warten in Deutschland zurzeit auf eine neue Niere, ein intaktes Herz, eine funktionierende Lunge. Jeden Tag läuft die Frist für drei Patienten ab, sie sterben, während sie auf der Warteliste stehen. ..."


        http://www.zeit.de/2007/19/M-Organspende

        Und weiter unten in diesem Artikel steht dann ein ziemlich wichtiger Satz:

        "....Solidarisch über den Tod hinaus - Der Ethikrat will die Bürger zur Organspende motivieren. Das verletzt weder Recht noch Würde » ..."


        Für mich ist es jedenfalls erschreckend das es Menschen gibt die den Standpunkt vertreten - Wenn ich schon alles andere verliere wenn ich sterbe will ich wenigstens meine Organe für mich behalten, auch wenn sie mir nach dem Tod nichts mehr nutzen. Und würden wir uns wirklich alle gemeinsam queer stellen und uns weigern Organe zu spenden, von mir aus auch Blut und Knochenmark, hätten wir ein ziemlich grosses Problem in der Gesellschaft.
      • am via tvforen.de

        Spacefalcon schrieb:
        >
        > Ist ja mal wieder typisch Bayern!
        >
        > Selbst ein eigenes Rotes Kreuz haben ;)


        Wir sind halt etwas ganz besonderes.
        ;-))
    • am via tvforen.de

      Die Verantwortung des Einzelnen in Bezug auf gesamtgesellschaftliche, wirtschaftliche oder globale Themen wird heutzutage gern propagiert, besonders auch von der Politik. Und an dieser falschen Annahme festzuhalten halte ich für fatal. Aber gut, das ist auch ein Thema für sich.

      Wenn sich aber alle der Verantwortung entziehen wird garnichts mehr erreicht. Was ist daran falsch? Klar, ICH muss ja nichts machen, der Nachbar/irgend jemand Anderes wird das schon erledigen.
      Wer hat den dann bitteschön die Verantwortung, wenn nicht jeder Einzelne?
      • am via tvforen.de

        Hallo nochmal!

        Puuuuuh...ein schwieriges Thema...ich versuch mal, meine Gedanken dazu niederzuschreiben.

        Ja, jeder Mensch hat eine Verantwortung. Aber der jeweilige Verantwortungsbreich bewegt sich in unterschiedlichen Rahmen.

        Erstmal hat jeder eine Verantwortung für sich selbst. Jeder Mensch muß auf sich selbst achtgeben. Das ist die Grundlage für das Zusammenleben von Menschen, denn ich kann mich nur dann authentisch und als das, was ich bin, präsentieren, wenn ich mich selbst kenne und hinterfrage, wenn ich also Verantwortung für mich selbst übernehme.

        Dann geht es weiter...jeder Mensch setzt seine persönlichen Prioritäten. Damit meine ich weniger eine bewußte Wahl, sondern rein auf Emotionen beruhende Entscheidungen. Das Bewusstsein persönlicher Verantwortung gestaltet sich dementsprechend. Das heißt, daß ich gegenüber der eigenen Familie und engen Freunden eine andere (intensivere) Wahrnehmung habe, als gegenüber Menschen, die ich nicht dazu zähle. Daher sehe ich auch eine größere persönliche Verantwortung gegenüber diesen Menschen.

        Dann geht es noch weiter. Bekannte, Nachbarn, Arbeitskollegen, Mitschüler, Kommilitonen usw. usf.. Je mehr man mit diesen Menschen zu tun hat, desto bewusster wird einem das Maß an persönlicher Verantwortung gegenüber diesen Menschen.

        Das ist aber noch nicht alles, denn dieses ganze Gebilde ist dann auch noch abhängig, von der Art, wie andere Menschen ihre Verantwortung mir gegenüber auffassen und zum Ausdruck bringen. Es ist also keine starre, festgelegte Sache, sondern unterliegt einer gewissen Dynamik. Aus diesem Grund streitet man sich, man verträgt sich wieder, man geht auseinander, man findet neue Menschen, die einem nahe stehen. Das bedeutet auch, daß ich ständig bewerte, wieviel Verantwortung andere Menschen bereit sind, mir entgegen zu bringen. Das persönliche Verantwortungsgefühl (Gefühl, nicht Gedanke!) ist demnach erstmal ein grundsätzlicher Bestandteil aufrichtiger emotionaler Bindungen.

        Man kann aber nicht erwarten, daß alle Menschen dieselben Verantwortungsgefühle teilen, wie man selbst. Das geht auch gar nicht, denn die Kapazitäten eines jeden Menschen sind begrenzt, ebenso wie jeder Mensch für sich eigene Prioritäten festesetzt. Ein jeder kann für sich nachhalten, wieviel einzelne Verantwortungen er übernehmen soll, wenn es nach den verschiedenen Menschen geht, die einem ihr persönliches Gefühl der Verantwortung aufdrücken wollen.
        Da geht es aktuell um das Organspenden...dann geht es generell um Gesundheit...dann geht es um die Dritte-Welt-Länder...dann geht es Minderheiten...dann geht es um die Verantwortung, sich selbst über Gesetze zu informieren, denn Unwissenheit schützt vor Strafe nicht...dann geht es um die Verantwortung dem Fiskus gegenüber...dann geht es um die Verantwortung den Krisengebieten gegenüber...dann geht es um das Konsumverhalten...dann geht es auch hier darum, sich gefälligst zu informieren...dann geht es um politische Verantwortung...dann geht es um Müllentsorgung...dann geht es um das Klima...dann geht es generell um die Umwelt...usw. usf..
        Alle diese Dinge haben zwei Gemeinsamkeiten:
        1. Sie sind nicht einfach abgetan, sondern jeder einzelne Punkt ist so facettenreich, daß die meisten Menschen schon damit vollkommen bedient sind.
        2. Diese Themen werden jedem einzelnen Menschen aufgeladen (Medien, gesellschaftlicher Druck, Politik). Und dadurch entsteht eine weitere fatale Dynamik: Mit vielen dieser Themen kann man sich, eben weil sie einen oftmals nicht direkt betreffen, viel einfacher und losgelöster (und oberflächlicher) befassen, als mit denjenigen, mit denen man direkt konfrontiert wird. Seht euch um! Wie sieht es hierzulande mit den naheliegendsten Verantwortlichkeiten aus, wie ich sie oben beschrieben habe? Die Verantwortlichkeiten sich selbst und seinen Mitmenschen gegenüber? Das sind alles zu häufig zu große Belastungen, die keiner mehr wirklich wahrnehmen kann.

        Gibt es denn dann niemanden, der Verantwortung übernehmen kann für Themen, die alle Menschen eines Landes? Doch die gibt es und das sind diejenigen, die in der Lage sind, Führungsverantwortung zu übernehmen. Wie das funktionieren kann? Nun, es gibt, wenn man sich unterschiedliche Staaten ansieht, gewachsene Strukturen...Konstanten, die wir in ihrer Gesamtheit als Kultur bezeichnen. Dazu gehören die Sprache, die Mentalität, die Geschichte usw.. Aus genau diesem Grund gibt es Hierarchien und ein Mensch oder eine Gruppe an Menschen sitzt an der Spitze (Monarchie, Formen der Demokratie, Aristokratie, Oligarchie usw.). Das ganze funktioniert durch die Aufgabenteilung, die es innerhalb des Systems gibt. Die Menschen, die die Basisaufgaben übernehmen (Nahrungsproduktion sichern...Wohnräume schaffen...Grundbedürfnisse zufriedenstellen), bilden die Grundlage dafür, daß andere Menschen eine Position einnehmen können, die ihnen einen anderen Blickwinkel ermöglicht. Aufgrund dieses Blickwinkels können sie nun viel weitreichendere Entscheidungen treffen, können Zusammenhänge und Kausalitäten bewerten und maßgeblich in das Gesamtgefüge des Staates und somit der Menschen eingreifen.
        Das ist aber ein zweischneidiges Schwert, wie wir alle derzeit merken. Was ist, wenn die Menschen, die auf ihrem "Hochsitz" hocken, sich beeinflussen lassen und somit ihre Sicht von oben einseitig eingeschränkt wird?
        Das bedeutet also, daß eine der grundsätzlichen Verantwortlichkeiten derjenigen, die Führungsverantwortung tragen, erstmal diejenige ist, herausfinden zu müssen, welche Bereiche der Gesellschaft man wie beeinflussen darf. Was das Wirtschaftssystem z.B. angeht, da gibt es viele denkbare Modelle, die funktionieren können. Bei der Beeinflussung zwischenmenschlicher Interaktion und der damit verbundenen Dynamik ist man jedoch durch das, was das Wesen Mensch ausmacht, stark eingeschränkt. Denn nicht alles, was im ersten Moment gut zu sein scheint, hat auch eine nachhaltig positive Auswirkung auf die Menschen, die diese Maßnahmen betreffen.
        Daraus ergibt sich unter anderem auch die Notwendigkeit, wie man mit neuen Technologien oder Errungenschaften umzugehen hat und ob und, wenn ja, wie man diese in die Gesellschaft integriert.
        Daraus ergibt sich aber auch die Verantwortung, nicht diejenigen Verantwortungsbereiche, die einem selbst unterliegen, auf andere abzuwälzen.
        Das bedeutet, daß es Verantwortlichkeiten gibt, die man eben NICHT in die Hände eines jeden einzelnen legen kann. Es gibt übergeordnete Interessen, die man im Zuge der Verantwortung allen Menschen seines Landes gegenüber durchsetzen muß. Daraus ergibt sich für mich z.B. auch eine Verantwortung der Politik gegenüber den hohen Arbeitslosenzahlen in unserem Land, denn hier werden eigentlich übergeordnete Interessen denjenigen verschiedener Lobbyistengruppen, sprich wirtschaftlichen Interessen untergeordnet.

        All das zugrunde gelegt, gibt es keine haltbare Handhabe für eine Auferlegung einer Organspendepflicht. Etwas zu geben, zu schenken, hat nur dann einen wirklichen Wert, wenn dies aus tiefer innerer Überzeugung heraus geschieht. Eine Sache wie die Organspende zu institutionalisieren halte ich für falsch und nachhaltig fatal, auch wenn es im ersten Moment als durchweg positiv erscheinen mag.

        Auf bald!

        Theryn
      • am via tvforen.de

        Hi Theryn,
        mit Dir möchte ich gerne mal über Wirtschaft und Verantwortung diskutieren. Vielleicht in einem Extrathread.
        Eins vorweg, ich teile nicht Deine Einschätzung bezüglich der Gefahren eines Organspendeausweises. Ich würde es begrüßen, wenn möglichst viele Menschen einen Ausweis hätten. Aber die Entscheidung in die eine oder andere Richtung ist meines Erachtens vollkommen legitim.
        Ich bin auch kein Freund von Obrigkeiten und Entscheidungsträgern, aber was mir bei Deinen Ausführungen im letzten Posting fehlt, ist das Anrecht auf etwas.
        Ohne Ansprüche auf etwas, kann es auch keine Verantwortung geben.
        Ein Gedanke, der mir noch beim Lesen der Postings kam ist, das Sterben gehört zum Leben dazu und nur weil wir gerade zufällig in einer Zeit leben, in der die medizinische Technik in der Lage ist, Organe zu verpflanzen, kann man davon kein Anrecht auf Erhalt und keine Verpflichtung auf Abgabe herleiten. Hier ist eine Grenze erreicht und diese Grenze kann nur freiwillig überschritten werden.
        mfG dvogel
      • am via tvforen.de

        Hallo!

        @ dvogel

        Kurz zur Klarstellung: Den Organspendeausweis oder Organspende an sich halte ich überhaupt nicht für gefährlich. Ich spreche mich auch nicht dafür aus, Organtransplantationen vollkommen zu unterbinden. Wogegen ich mich jedoch ausspreche sind die Verurteilung von Menschen, die aus persönlichen Gründen nicht spenden wollen und die Befürwortung einer allgemeinen Spendepflicht.

        Ich möchte Dich bitten, einfach im Sendeschluss einen Thread aufzumachen, denn gegen eine nette Diskussion habe ich nie was. Kann bei mir aber immer etwas dauern.;-)
        Da können wir dann auch über Ansprüche sprechen.

        Daß Dir der Gedanke, den Du abschließend geäußert hast, beim lesen meines Textes kam freut mich, denn was Du sagst gibt genau das wieder, was ich ausdrücken wollte. Wir sind hier also einer Meinung.

        Auf bald!

        Theryn
    • am via tvforen.de

      Ähäm, Drogen= schlecht für Menschen
      Organe=gut für Menschen. Der Vergleich ist also mehr als nicht passend.
      Natürlich ist jeder Einzelne Schuld. Wenn nämlich plötzlich viele "Einzelne" anders handeln, dann sieht das Ganze schon wieder anders aus.

      Ist wie mit dem Fleischessen (um jetzt auch mal einen Vergleich zu bringen)
      1 Mensch der nicht mehr bei einem Laden einkauft hilft nicht viel.
      1000 Menschen die den gleichen Laden boykotieren helfen dann doch schon eher.
      Alles einzelne Menschen.

      Somit ist für mich jeder einzelne Schuld der keinen Ausweis hat.
      • am via tvforen.de

        Ich meine jetzt nicht die Organmafia. ich rede von den Menschen die hier kein Organ bekommen.
        Das mit dem Organhandel habe ich nur wegen des total bescheuterten Postings von Morlar geschrieben. Der sollte mal die Drogen weglassen.
      • am via tvforen.de

        Aussagen wie "Selbstverständlich habe ich einen Organspendeausweis" bringen mich auf die Palme.

        Es ist immer noch meine Sache, was ich mit meinem Körper bzw. mit meinen Organen mache. Und ich betrachte mich und andere jetzt nicht als wandelndes Ersatzteillager. Es ist nobel und ich finde es selbstverständlich gut und "edel", wenn man nach seinem Tod seine Organe spenden möchte.
        Trotzdem kann man doch Bedenken haben, dass die Ärzte etwas schneller abschalten, wenn sie wissen, die und die Organe könnten von nutzen sein.
        Zumal ja die meisten Organe noch durchblutet sein müssen, es muß also schnell gehen.

        Und die Aussagen von Theryn z.B. sind gut fundiert und ihm zu unterstellen, er würde als erstes schreien, wenn er auf eine Organspende angewiesen ist, halte ich für unverschämt. Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, weiß ich nicht, ob ich mit einem kranken Herzen unbedingt auf eine Herzspende warten möchte, die ich mein Körper vielleicht wieder abstößt. Dann kommt die gleiche Prozedur nochmal, diese dauernde Angst, klappt das jetzt oder nicht, das finde ich auch schlimm. Also, wenn mein Herz nicht mehr will, dann muß es halt so sein.
      • am via tvforen.de

        Tut mir leid, aber das ist für mich nachwievor zu einseitig gedacht. Ich glaube, bei diesem Thema wird man auch nur schwer einen Konsens über dieses Forum erreichen können.

        Die Verantwortung des Einzelnen in Bezug auf gesamtgesellschaftliche, wirtschaftliche oder globale Themen wird heutzutage gern propagiert, besonders auch von der Politik. Und an dieser falschen Annahme festzuhalten halte ich für fatal. Aber gut, das ist auch ein Thema für sich.

        Abschließend möchte ich anmerken, daß es bei meinem Vergleich nicht um gut oder schlecht ging, sondern um die Tatsache, daß es bei beiden Themen um Bedarfe und Menschenleben geht, von denen mehr gerettet werden könnten, wenn die Allgemeinheit sich mehr damit befassen würde.

        Auf bald!

        Theryn
      • am via tvforen.de

        "Ähäm, Drogen= schlecht für Menschen
        Organe=gut für Menschen. Der Vergleich ist also mehr als nicht passend."


        Organtransplantation mögen gut für den Empfänger sein, möglicherweise nicht für den noch immer lebenden, schmerzempfindenden Spender.


        Es ist völlig Dir überlassen, was Du mit Deinem Körper machen lassen willst. Genauso ist es meine Sache, was ich mit meinem mache.

        Aber wenn Du schon den moralischen Zeigefinger hebst, dann bist Du hoffentlich sonst auch so konsequent: kein Autofahren (auch nicht Bus und Bahn), wer weiß wie viele Leute genau durch Deine Auspuffgase Krebs bekamen und anschießend ein neues Organ brauchten; nicht rauchen (selbe Grund), nicht zu Mac Donalds gehen (Regenwaldabholzung) und nicht pupsen (Treibhauseffekt), etc. pp
    • am via tvforen.de

      Der Film "Soylent Green" sollte bekannt sein. Warum lassen wir denn Film nicht Realität werden und jeder Gestorbene wird zu leckeren nahrhaften Keksen verarbeitet. Ich finde es sehr egoistisch, bei all dem Hunger in der Welt, unsere schön nährstoffreichen Körper nur den Würmern zu überlassen.

      Was hast du dir denn eingeworfen???

      Wenn wir aufhören würden in 3. Welt Ländern Futtermittel für unser Vieh anzubauen, dann könnte man vielleicht was gegen den Hunger tun.
      Das hat jedoch mit dem Organhandel, oder dem Organmangel nix zu tun.
      • am via tvforen.de

        @Morlar
        By the way, wenn mehr Leute ihre Organe spenden würden, hätten diese kriminellen Organhändler überhaupt keine Grundlage für ihren Job, da es genügend Organe geben würde. Also bist du doch irgendwie mitschuld.
      • am via tvforen.de

        Guten Morgen!

        @ fienchen

        Öhm, zu der Argumentation muß ich doch etwas sagen. Siehst Du, wenn man alle Drogen legalisieren würde, denn offensichtlich besteht ja ein hoher Bedarf, würde man diesen verbrecherischen Organisationen die gesamte Grundlage entziehen. Wir machen uns also alle schuldig, weil durch gepanschte Drogen und zu wenig Aufklärungsarbeit im Zuge der Stigmatisierung solcher Stoffe tausende Leute jährlich sterben.

        Ich weiß, solche Vergleiche sind in diesem Forum nicht gern gelitten, ich möchte Deine Aussage auch nicht ins Lächerliche ziehen. Es geht mir nur darum, daß es meiner Meinung nach absolut unsinnig ist, einzelnen Menschen Schuld zuzuweisen, wenn verbrecherische Organisationen ein Geschäft auf Kosten anderer Menschen machen.

        Man muß diese Diskussion über Organspenden vollkommen losgelöst von solchen Nebenkriegsschauplätzen führen. Wir können uns doch nicht von verbrecherischen Organisationen diktieren lassen, was wir wie angehen, welche Meinung wir uns bilden, was ethisch richtig ist.

        Auf bald!

        Theryn
      • am via tvforen.de

        Theryn schrieb:
        >
        > Öhm, zu der Argumentation muß ich doch etwas sagen. Siehst
        > Du, wenn man alle Drogen legalisieren würde, denn
        > offensichtlich besteht ja ein hoher Bedarf, würde man diesen
        > verbrecherischen Organisationen die gesamte Grundlage
        > entziehen.

        Mal so am Rande und völlig OT. Dieser Gedankengang ist z.B. in den NL - zumindest im Ansatz - Grundlage einer modernen Drogenpolitik. Und auch das Methadon-Programm in Deutschland ist nur, das Verabreichen einer gesellschaftlich akzeptierten Ersatzdroge, mit der Pharmakonzerne statt Drogenkartelle ihr Geld verdienen.
      • am via tvforen.de

        @Extranase.
        Der Sinn der Methadon/Polamidon Vergabe in Deutschland liegt aber darin die Süchtigen langsam runterzustufen und so von den Drogen wegzubekommen, nicht sie noch süchtiger und kaputt zu machen wie Illegale Drogen es tun. Das ist ein himmelweiter Unterschied.Leider haben 90 % der Drogensüchtigen (meine Erfahrung) Zusatzkonsum, oder verkaufen das Metha/Pola.
    • am via tvforen.de

      Der Film "Soylent Green" sollte bekannt sein. Warum lassen wir denn Film nicht Realität werden und jeder Gestorbene wird zu leckeren nahrhaften Keksen verarbeitet. Ich finde es sehr egoistisch, bei all dem Hunger in der Welt, unsere schön nährstoffreichen Körper nur den Würmern zu überlassen.

      Also nee, wenn reiche Säcke ihre neuen Organe aus der Dritten Welt beziehen, bin ich als Nichtspender sicherlich nicht schuldig.
      • am via tvforen.de

        Ich bitte dich, Morlar!

        Deine Argumentationen lese ich normalerweise sehr gerne, aber in diesem Fall ziehst du die Sache unnötig ins Lächerliche.

        Ich kann aus deiner heftigen Reaktion nur annehmen, dass dir das Thema ähnlich nahe gehen muss wie mir auch - nur haben wir unterschiedliche Schlüsse daraus gezogen. Ok, ich werde dir den Spenderausweis nicht an die Haut tackern und du wirst mir meinen nicht wegnehmen.

        Ach ja, und dich als Individuum macht niemand für den Organhandel verantwortlich. Soooooo viele Leber, Nieren, Lungen und Herzen wirst du allein in deinem Körper ja nicht haben, oder?

        Ich weiß nicht, wieso du meine Argumente derart durch den Kakao ziehen musstest. Wünsche dir aber, dass es dir wenigstens irgendwas Positives gebracht hat.

        :(
    • am via tvforen.de

      Überraschung!
      also ehrlich, mir war von vorneherein klar, dass das so eine "titanic" nummer wird
      • am via tvforen.de

        Siehste Theryn, so regt sich jeder über was anderes auf. Dein Wunsch ist zwar legitim. Wer allerdings seine Meinung öffentlich in einem TV Forum äussert, und das trifft auch auf mich zu, muß halt auch mit entsprechenden Kommentaren rechnen. Für Dich ist es eine "stubide Grabbeltischaussage", für mich war es meine Meinung.
      • am via tvforen.de

        Nein, das war keine Meinung, die Du geäußert hast. Das war ein Schlechtmachen MEINER Meinung, indem Du eine Aussage über mich getätigt hast, die für Dich nicht haltbar ist.
        Und sowas regt mich auf. Warum? Weil es völlig in Ordnung ist, jemandem klarzumachen, daß er sich evtl. auf dem Holzweg befindet oder einen Denkfehler begangen hat. Insofern rechne ich immer damit, daß man mir entsprechend antwortet, wenn ich in einem Forum etwas schreibe. Aber was Du gemacht hast war, Deine Meinung, die man natürlich rauslesen konnte, über meine zu erheben. Dadurch hast Du meine Meinung lediglich abgewertet und mich nicht ernst genommen. Und das ist äußerst unfein.

        Nach über zwei Jahren hier im Forum sollte halbwegs klar sein, daß ich mir zu vielen Themen mehr als nur oberflächliche Gedanken mache. Also bin ich so frei zu erwarten, daß man mir nicht mit so einem Quatsch kommt, der durchscheinen läßt, ich hätte mir nur mit dem halben Arsch Gedanken gemacht. Das gehört nämlich auch dazu, wenn man Bestandteil einer Foren-Community ist.

        Theryn
      • am via tvforen.de

        Das erste und oberste Gebot lautet hier das man sich nicht immer gleich persönlich angegriffen fühlen muß, besonders wenn es niemand getan hat. Ich schrieb ja von "...solchen Menschen..." und meinte damit nicht nur Dich weil ich halt weiß das es eine Menge gibt die so denken.

        Ansonsten entnehme ich Deinen Zeilen das Du einer bist der nur lesen will - Gut geschrieben Theryn - Endlich mal wahre Worte - Nur Theryn hat recht. Von mir wirst Du sowas sicher auch mal lesen, aber nur wenn ich persönlich der Meinung bin. Auch ich mach mir nicht nur oberflächliche Gedanken, deshalb schrieb ich ja meinen Beitrag der immerhin etwas wahres zu bieten hatte. Ona hat den Gedanken ja gefunden. Es geht nicht um Dich oder mich, es geht in erster Linie um die 3 Menschen die täglich sterben.... Ona hatte es schon geschrieben. Also lass uns daraus kein Theryn-tim Thread machen, hab ich keinen Bock drauf am Samstag.
      • am via tvforen.de

        Ich fühle mich dann persönlich angegriffen, wenn ich offensichtlich persönlich angegriffen werde. Da nutzt es auch nichts, das nachträglich zu relativieren.

        Und was soll der Quatsch von wegen, ich wollte nur Lob ernten für meine Beiträge? Ich möchte gerne kontrovers diskutieren, weil man nur dadurch in so einem Forum die Chance erhält, seine eigene Meinung zu reflektieren und ggfs. zu ändern. Aber ich gebe mir Mühe bei meinen Beiträgen, mache mir Gedanken und allein das möchte ich gewürdigt wissen, indem man mir entsprechend antwortet, anstatt aufgewärmten Mist aufzutischen.

        Allerdings hast Du recht, daß dies hier kein Theryn-Tim-Thread werden soll. Wir können das bei Bedarf anderweitig klären oder es so belassen, wie es ist.

        Auf bald!

        Theryn
      • am via tvforen.de

        Stell mir keine Fragen, ich müsste sonst antworten. Und ich möchte nicht. Nicht weil mir die Argumente ausgehen sondern weil ich erschreckenderweise bemerke wie mir die Worte im Thread umgedreht werden. Habe Dich weder angegriffen noch nachträglich irgendetwas relativiert. Aber offensichtlich liest und versteht jeder nur noch das was er lesen und verstehen will.

        Übrigens wärm ich hier keine Meinungen auf, die kommen ganz frisch und gut nachgedacht auf den Schirm. Und noch was, ich hab heute gute Laune und werd daran auch nichts ändern.

        In diesem Sinne, alles Gute!
    • am via tvforen.de

      Ich finde diesen Fake gut.
      Jeder der sich darüber aufregt und keinen Ausweis hat, sollte mal darüber nachdenken, dass sowas nur nötig ist eben weil so wenige einen haben.
      Ich bin für die Lösung, dass grundsätzlich Organe entnommen werden dürfen, es sei denn es wird ausdrücklich widersprochen.
      Überlegt mal, wie es euch gehen würde, wenn ein euch Nahestehender ein Organ bräuchte und keines bekommen würde. Wenn aber mehr Leute einen hätten, könnte dieser Mensch vielleicht gerettet werden.Die Begründung "Dann lässt man mich schneller sterben als mich zu retten" halte ich für blödes Gequatsche.
      • am via tvforen.de

        Fienchen schrieb:
        >
        > Die Begründung "Dann lässt man
        > mich schneller sterben als mich zu retten" halte ich für
        > blödes Gequatsche.

        Unter Umständen könnte das tatsächlich der Fall sein, man sollte nie die kriminelle Energie von Menschen unterschätzen. Allerdings hilft dann auch kein Widerspruch. Insofern.
      • am via tvforen.de

        Die Holländer haben es wieder einmal gezeigt wie man Fernsehen macht. Das die eine Kandidatin nur eine Schauspielerin war macht die Show deshalb aber auch nicht besser, wenn die drei anderen auch Schauspielerinnen gewesen wären dann wäre es noch besser gewesen.

        Aber schon erschreckend das selbst solche Sendungen ein Publikum finden. Da nehmen Leute solch eine Sendung sogar auf obwohl sie kein Wort verstehen, einfach nur um dabei zu sein. Das sind dann sicher auch die "Gaffer" wenn ein Unfall passiert und das erste was sie machen das Handy zücken um die ersten Fotos zu schiessen.
      • am via tvforen.de

        Guten Morgen!

        Tut mir ja leid, daß ich ein schlechter und egoistischer Mensch bin, aber ich möchte nicht, daß nach meinem Tod meine Organe entnommen werden. Ich möchte gerne beerdigt werden und mein Körper soll nicht postmortem ausgeschlachtet werden. Daß ich über meinen Körper bestimme ist eine Selbstverständlichkeit und ich möchte nicht erst irgendwie widersprechen müssen, um zu vermeiden, daß jemand Schundluder damit betreibt.

        Nebenbei wird eines ziemlich unterschätzt: Ärzte müssen immer wieder Entscheidungen fällen über Leben und Tod. Daher sind sie dankbar, wenn man ihnen Mittel in die Hand drückt, die ihnen diese Entscheidung erleichtern. Der Organspendeausweis kann(!) ein solches Mittel sein. Mir sind Fälle von Krankenhausärzten bekannt, die selbst keinen Organspendeausweis haben, eben weil sie wissen, daß dadurch Entscheidungen zum eigenen Nachteil hin beeinflusst werden können.

        Auf bald!

        Theryn
      • am via tvforen.de

        Mit dieser, dir sicherlich freistehenden egoistischen (hast du selbst geschrieben) Einstellung, fördern wir Erste-Welt-"Bewohner", dass ganz dunkle Machenschaften in Dritten-Welt-Ländern dort Leute umbringen, damit zahlungskräftige Menschen die nötigen Organe bekommen. Eine abscheuliche Tatsache, die anders aussehen könnte, wenn wir, die in einem Gesundheitssystem leben, welches erst das Transplantieren von Organen möglich macht, vermehrt Organspender wären.

        Es ist doch wirklich ein Witz: Wir besitzen die Ärzte, die Einrichtungen, das Wissen um Organe zu transplantieren - weigern uns aber, eben diese zur Verfügung zu stellen.

        Das Thema ist alles in allem zu komplex, und für mich viel zu emotional, um es hier zu diskutieren.
      • am via tvforen.de

        Sorry, diese Antwort sollte eigentlich unter Theryns Beitrag stehen.
      • am via tvforen.de

        Siehste Ona, und solche Menschen sind dann genau diejenigen die am lautesten betteln und jammern wenn sie selber betroffen sind und ein Organ brauchen. Man vergisst sehr schnell das man selber morgen schon auf ein Spenderorgan angwiesen sein könnte.
      • am via tvforen.de

        Hallo zusammen!

        @ Ona

        Dann lass uns doch auch nicht darüber diskutieren. Es lohnt sich nicht, sich wegen eines Themas zu zerstreiten, das in der Tat so komplex ist, daß man wohl unmöglich einen Konsens erreichen kann. Mir war nur wichtig, meinen Standpunkt auch mal darzulegen, weil mir die Diskussionen hier im Forum zu einseitig sind und allmählich in eine Richtung abdriften, nach der jeder gute Mensch gefälligst Organe zu spenden hat. Und daß ich kein böser Kerl bin, sollte hoffentlich klar sein.:-)

        Auf bald!

        Theryn
      • am via tvforen.de

        Hallo nochmal!

        @ timtraurig

        Würdest Du mir einen Gefallen tun und mir mit solchen stupiden Grabbeltischaussagen nicht auf den Nerv gehen bzw. aufhören, leichtfertig den Stab über Menschen brechen, nur weil sie anderer Ansicht sind, als Du?

        Man, man, man...sowas regt mich wirklich auf.

        Theryn
      • am via tvforen.de

        Du weißt, dass ich dich nicht für einen "bösen Kerl" halte, Theryn.

        Aber, und da bin ich sehr uneinsichtig, ich gebs ja zu, es ist für mich unverantwortlich, nicht Organspender zu sein.

        Wobei ich die meisten Gründe, meist eher emotional als rational begründet, versuche zu verstehen.

        Und nun eine gewagte These: Es gibt doch kaum etwas egoistischeres als Organspender zu sein und andere ebenfalls dazu zu bewegen. Denn bei einem hat Timtraurig allerdings recht; die Wahrscheinlichkeit selbst mal auf ein Organ angewiesen zu sein, ist nicht gerade gering.

        Ich sehe mich also nicht als einen altruistischen Menschen, nur weil ich einen Organspendeausweis wie selbstverständlich mit mir rumtrage. Es widerstrebt mir auch, mit erhobenen Zeigefinger andere dazu zu bekehren, nur kann ich es mir nicht verkneifen, es als unverantwortlich zu bezeichnen.

        Es sterben täglich bis zu 3 Personen, weil sich kein geeignetes Organ findet ... Das, um es noch mal zu unterstreichen, in einer Gesellschaft, die alle anderen Vorraussetzungen erfüllt, um diesen Menschen, Vätern, Kindern, Müttern das Leben zu retten.

        Und, ganz utopistisch, bin ich der Meinung, dass diese kursierenden Missbrauchgeschichten aus der Welt geräumt wären, wenn jeder Organspender wäre.
      • am via tvforen.de

        Ona schrieb:
        >
        > Und, ganz utopistisch, bin ich der Meinung, dass diese
        > kursierenden Missbrauchgeschichten aus der Welt geräumt
        > wären, wenn jeder Organspender wäre.

        Ona goes Science Fiction? :-)

        Ich sehe das ähnlich wie die Ona, es sollte eigentlich für Jedermann selbstverständlich sein, nach seinem Ableben den nun für einen selbst nutzlosen Körper zur Verfügung zu stellen. Dies ist allerdings - zumindest in Deutschland - nicht durch staatliche Zwänge automatisch durchführbar. Im Grunde genommen ist das auch gar nicht nötig.

        Viel wichtiger wäre es, wenn all diejenigen, die sich bislang überhaupt keine Gedanken über Organspende gemacht haben, sich mit dem Thema auseinandersetzen würden. Die Entscheidung liegt dann immer noch bei einem selbst, aber zumindest gibt es dann eine Entscheidung.
      • am via tvforen.de

        Hallo!

        @ Ona

        Ja, ich kann die Argumente natürlich nachvollziehen. Aber ich bemühe mich ja auch immer um einen etwas anderen Blickwinkel. Da dieser aber unpopulär ist, gehe ich da nicht drauf ein. Schließlich möchte ich nicht doch noch einen Streit vom Zaun brechen.;-)

        Aber Deinen erhobenen Zeigefinger nehme ich immer gerne in Kauf.

        Auf bald!

        Theryn
      • am via tvforen.de

        > Es sterben täglich bis zu 3 Personen, weil sich kein geeignetes Organ findet ...

        Das ist das Argument, das immer gebraucht wird. Aber es ist falsch! Diese Leute sterben - kalt gesagt - weil ihre eigenen Organe verschlissen sind. Es spricht nichts dagegen, die Möglichkeiten der Transplantationsmedizin zu nutzen, aber dass daraus ein Anspruch entwickelt wird auf die Organe anderer Menschen, finde ich bedenklich. Noch bedenklicher finde ich, daraus eine "moralische" Pflicht für andere zu postulieren, ihre Organe gefälligst zur Verfügung zu stellen. Zumal, wenn von dem Spender der absolute Altruismus gefordert wird, während alle anderen ein gutes Geschäft daraus machen.
      • am via tvforen.de

        Der Spender ist dann, meines Erachtens, tot. Ein guter Moment, uneigennützig zu sein.
        Sowohl als Spender als auch Empfänger ist es mir recht Schnuppe, wer dabei ein gutes Geschäft macht, auch wenn ich mir nicht ganz schlüssig bin, wen du mit "allen anderen" und was du mit "gutes Geschäft" meinst.
      • am via tvforen.de

        Was meine ich mit "allen anderen" und "gutes Geschäft"?

        Na ja, so gut kenn ich mich auch nicht aus. Aber ich habe noch nie gehört, dass ein Transplantationschirurg zusätzlich Hartz IV beantragen musste, um über die Runden zu kommen. Da fließt sehr viel Geld und zumindest bei der Herzchirurgie ist die Rede davon, dass Transplantationen vorgenommen werden, die im Grunde unangebracht sind, weil Transplantationszentren halt ausgelastet sein wollen, um nicht dichtgemacht zu werden.

        Richtig, dem Organempfänger mag es egal sein.

        Dass der Spender tot ist, ist so eine Sache. Fakt ist, dass die Organe aus einem lebenden Körper geschnitten werden müssen, um brauchbar zu sein. Die Hirntoddefinition mag ja schön und gut sein, um den Punkt festzulegen, ab dem es nicht mehr möglich ist, jemanden zurückzuholen, aber ob das tatsächlich den Augenblick des Todes definiert ... wer weiß das schon. Die menschliche Seele hat meines Wissens noch keiner entdeckt.

        Der (berechtigten) Furcht vor der Zeit abgeschaltet zu werden, weil gerade "Bedarf" besteht, steht noch eine andere Verheißung gegenüber, nämlich die eines tagelangen Sterbens unter möglicherweise ungeahnten Qualen, angeschlossen an Frischhaltemaschinen bis zur Ausweidung.

        Steht natürlich jedem frei, sein Leben würdelos auf der Schlachtbank zu beenden. Aber das was daran unverantwortlich sein soll, sich aus so einer Nummer auszuklinken, vermag ich nicht zu sehen.
    • am via tvforen.de

      Sehr coole Aktion.

      Aber eine Frage: Man musste doch irgendwie SMS abschicken, um für seinen Kandidaten zu voten. Ist das nicht dann tatsächlich echter Betrug, wenn die Leute unter Vortäuschung falscher Tatsachen aufgefordert werden, SMS zu verschicken.

      Krösus
      • am via tvforen.de

        Kommt darauf an, an wen das Geld für die Sms geht?


        Aber man hat immerhin erreicht, dass die Aufmerksamkeit noch größer ist.
        Ich werde in nächster Zeit meine Organe nicht spenden und keinen Ausweis beantragen.
    • am via tvforen.de

      Nicht schlecht ... ich bin hin- und hergerissen, aber eins muss man den Niederländern lassen: Sie haben die Organspende ins Gespräch gebracht.
      • am via tvforen.de

        Habe es auch gerade gelesen und wollte es hier posten aber testbild war schneller! Ich bin froh, dass es nicht tatsächlich ernst gemeint war! Beim Lesen diverser Artikel darüber bekam ich echt eine Gänsehaut! Ob die Diskussion über die Sendung jetzt was gebracht hat, wage ich zu bezweifeln. Wer kommt denn nur auf so eine Idee????

        Ich habe übrigens einen Organspendeausweis, das halte ich für selbstverständlich!
        • am via tvforen.de

          Kirsten schrieb:
          > Ich habe übrigens einen Organspendeausweis, das halte ich für
          > selbstverständlich!

          Das heißt ja noch nichts. Man kann auf einem Organspendeausweis auch dokumentieren, dass man nicht spendebereit ist. :-)
        • am via tvforen.de

          Ich habe es nicht nur gelesen sondern komplett live im TV gesehen bzw. aufgenommen und kann nur sagen, daß es trotz aller Bedenken im Vorfeld gutgemacht war und zwar von ALLEN Beteiligten. Hätte man das ganze hier von Günther jauch moderiert gezeigt und nicht gerade von Oliver Geissen, hätte es ohne Werbung wohl die gleiche Wirkung gehabt!
        • am via tvforen.de

          Hast natürlich recht xy aber ich spende alles, was sie haben wollen! http://www.crazypics.de/smilies/frech/0392.gif
        • am via tvforen.de

          "Ich habe übrigens einen Organspendeausweis, das halte ich für selbstverständlich!"



          Ich nicht und das bleibt vorerst auch so. Denn ich werde sowieso mind. 100 Jahre alt und mit meinen dann verschrumpelten Organen kann sowieso keiner mehr was anfangen.

          Sollte der total unwahrscheinliche Fall eintreten, dass mir doch was passiert und ich im Koma liege...

          Wer garantiert, dass der dann entscheidende Arzt wirklich Recht hat und ich nie wieder aus dem Koma erwachen werde? Es gibt Fälle, wo Komapatienten nach 10 Jahren wieder bei Bewusstsein sind.

          Man sollte endlich mal der Genforschung freie Hand lassen (Stichwort embryonale Stammzellen), damit die Nierenpille-Szene aus "Star Trek IV- zurück in die Gegenwart" endlich kein Science Fiction mehr ist
        • am via tvforen.de

          "Der Doktor hat mir eine Pille gegeben und mir ist eine neue Niere gewachsen!"

          "Die spinnt ja!"

          ;)
        • am via tvforen.de

          Ich finde, das sollte jeder nach eigenem Gutdünken entscheiden. Allerdings bin ich dagegen, dass dann noch Angehörige mit rumpfuschen.

          Nach 10 Jahren möchte ich allerdings nicht mehr aufwachen. Dann doch lieber gleich nach einigen Monaten den Löffel abgegen und ausschlachten lassen.
        • am via tvforen.de

          Ja wird's jetzt noch was mit der Rechtschreibung? abgegen = abgeben
        • am via tvforen.de

          Funktioniert aber nur, wenn man die Pille in einem Behälter aus transparentem Aluminium befördert ...
        • am via tvforen.de

          Kirsten schrieb:
          >
          > Ich bin froh, dass es nicht
          > tatsächlich ernst gemeint war!

          ist das dein ernst?? immerhin gehen die 3 dialyse-patienten laut testbild doch leer aus!

          oder kriegen sie vielleicht so 'ne art "aufwandsentschädigung"??

          wobei ich mir auch nicht ausmalen will, wie die aussieht....

          :o)
        • am via tvforen.de

          Leo da verwechselst Du was. Der Behälter war für die beiden Wale. Eigentlich waren es ja drei denn ein Wal war ja schwanger.
          ;-)
        • am via tvforen.de

          Öhm ... das war mir schon klar. Es sollte eigentlich auch nur ein Witz sein.
        • am via tvforen.de

          Ja , viel wirbel , und dann , war es nur schein.
          Die show diente , nur fur uns niederlander , zum orgaanspende zum bewegen.
          In die niederlande sind zu wenig spender.
          Nach der show , habbben sich meer als 130.000 , gemeldet zum orgaanspender.
        • am via tvforen.de

          Morlar schrieb:
          >>
          > Sollte der total unwahrscheinliche Fall eintreten, dass mir
          > doch was passiert und ich im Koma liege...
          >
          > Wer garantiert, dass der dann entscheidende Arzt wirklich
          > Recht hat und ich nie wieder aus dem Koma erwachen werde? Es
          > gibt Fälle, wo Komapatienten nach 10 Jahren wieder bei
          > Bewusstsein sind.
          >

          Hallo, Du Optimist in den nächsten Jahren wird es schon aus Kostengründen keinen
          längeren Tiefschlaf beim gemeinen Volk geben.

          Gesundheitsreform sei Dank

          MfG
          Klas
        • am via tvforen.de

          Benedam schrieb: "ist das dein ernst?? immerhin gehen die 3 dialyse-patienten laut testbild doch leer aus!"

          So, wie ich es verstanden habe, wussten die Kandidaten von Anfang an Bescheid. Sie werden sich schon etwas dabei gedacht haben, als sie bei der Sache mitmachten.

          Ich bin der Meinung, man kann niemanden zwingen, Organspender zu werden. Was man aber machen muss, ist, das Thema mehr in die Öffentlichkeit zu bringen. Wenn man Einzelschicksale im Fernsehen oder in den Zeitungen vorgestellt kriegt, wird einem vllt. klar, worum es für die Menschen geht. Ich greife aber niemanden an, der sich anders entscheidet. Nur entscheiden sollte man sich! Die meisten Menschen verschwenden leider keinen Gedanken an das Thema und das ist schade!
      • am via tvforen.de

        Wat ne fiese Möpp!
        • am via tvforen.de

          Auf bayerisch: Des gibts ja go ned, a so a schmarrn.

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