Axel Springer kündigt Übernahme von N24 an

Zusammenführung mit „Welt“-Gruppe

Michael Brandes – 09.12.2013, 13:04 Uhr

Axel Springer kündigt Übernahme von N24 an – Zusammenführung mit "Welt"-Gruppe – Bild: N24

Axel Springer hat die Übernahme des Nachrichtensenders N24 angekündigt. Nach dem 100-prozentigen Erwerb der N24 Media GmbH plant der Medienkonzern, den Sender und die Welt-Gruppe zusammenführen. Auf diese Weise soll im deutschsprachigen Raum „das führende multimediale Nachrichtenunternehmen für Qualitätsjournalismus“ etabliert werden. Über den Preis sei Stillschweigen vereinbart worden.

Mit der Übernahme von N24, die noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden muss, wäre der Springer-Konzern künftig für das Nachrichtenangebot der ProSiebenSat.1-Sender zuständig. N24 produziert unter anderem bereits die Hauptnachrichten für Sat.1, ProSieben und kabel eins sowie die News für das „Frühstücksfernsehen“ von Sat.1. Zukünftig soll N24 außerdem zum zentralen Bewegtbildlieferanten für alle Marken von Axel Springer werden.

Die Digitalredaktion von N24 soll in diesem Rahmen die Welt-Redaktion verstärken. Die neue Gemeinschaftsredaktion verantwortet dann künftig die journalistischen Inhalte beider Marken für alle digitalen Kanäle und Printprodukte. Parallel dazu realisiert die TV- und Programmredaktion für N24 alle TV-Formate und die Bewegtbilder für die digitalen Angebote.

Für die Geschäftsführung vorgesehen sind Jan Bayer, Vorstand der Welt-Gruppe, Torsten Rossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung N24 sowie Stephanie Caspar, Verlagsgeschäftsführerin der Welt–Gruppe. Stefan Aust, seit 2010 Miteigentümer von N24, wird zum 1. Januar 2014 Herausgeber der Welt–Gruppe. Thomas Schmid bleibt bis zum 30. Juni 2014 ebenfalls Herausgeber und entwickelt für Springer ein „Online-Magazin neuen Typs, das für Frühjahr kommenden Jahres geplant ist“.

Im Jahr 2005 war der Versuch einer Übernahme von ProSiebenSat.1 durch den Springer Verlag am Veto der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich gescheitert. Befürchtet wurde damals, Springer könnte eine vorherrschende Meinungsmacht erlangen. Im Jahr 2010 hat die ProSiebenSat.1-Gruppe ihren Nachrichtensender an einen Investorenkreis um Geschäftsführer Thomas Rossmann und Ex–Spiegel-Chef Stefan Aust verkauft (fernsehserien.de berichtete).

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