Asylstreit und Unionskrise: Anne Will unterbricht Sommerpause

ARD-Talkerin spricht am Sonntag mit Markus Söder

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 28.06.2018, 13:57 Uhr

„Anne Will“ – Bild: NDR/Wolfgang Borrs
„Anne Will“

Eigentlich befindet sich Anne Will seit dem 10. Juni in der Sommerpause. Doch der sich zuspitzende Unionsstreit zwischen Angela Merkel und Horst Seehofer über die Asylfrage veranlasst die ARD zu einer Programmänderung. So legt die Polittalkerin am kommenden Sonntag, 1. Juli, eine Sonderschicht ein. Um 21:45 Uhr begrüßt sie in „Anne Will“ unter anderem den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, der sich offen gegen die Pläne der Kanzlerin ausgesprochen hat.

Welche weiteren Gäste bei der Diskussion anwesend sein werden, ist noch nicht bekannt. Ursprünglich wollte Anne Will auch vergangenen Sonntag außerplanmäßig auf Sendung gehen, doch die ARD sah dafür noch keine Notwendigkeit.

Am 1. Juli wird bereits um 19:10 Uhr Angela Merkel im ZDF zu sehen sein. Die Kanzlerin stellt sich im „Sommerinterview“ den Fragen von Hauptstadtstudioleiterin Bettina Schausten. Das Gespräch wird voraussichtlich wenige Stunden vor Ausstrahlung aufgezeichnet.

Der Konflikt um die Zurückweisung von Flüchtlingen an der deutschen Grenze droht, das Verhältnis zwischen CDU und CSU nachhaltig zu schädigen und zu einer echten Regierungskrise zu führen. Kanzlerin Merkel will heute und morgen beim EU-Gipfel in Brüssel für eine europäische Lösung im Asylstreit eintreten. Sollte das nicht möglich sein, will Horst Seehofer die nationale Lösung vorantreiben. Der Bundesinnenminister betonte gestern Abend im Einzelgespräch bei „Maischberger“, dass er eine Einigung mit Merkel anstrebt: „Wir werden das vernünftig unter Aufrechterhaltung der beiderseitigen Glaubwürdigkeit zu lösen versuchen.“

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