Applaus und Betroffenheit für ‚Dresden‘

ZDF-Fernsehereignis des Jahres

Jutta Zniva – 22.02.2006

Während RTL Montag den zweiten Teil von „Die Strumflut“ sendete, hatte die ZDF-Produktion „Dresden“ auf historischem Boden ihre Bewährungsprobe: Im Dresdner Schauspielhaus wurde vor 750 geladenen Gästen die Kinofassung des 10 Millionen teuren Zweiteilers gezeigt.

Mit erstaunlichen Parallelen zu „Die Sturmflut“ spielt sich in „Dresden“ vor dem tragischen historischen Geschehen eine frei erfundene Liebesgeschichte ab. Eine Frau (wie in der „Sturmflut“ eine Krankenschwester) verliebt sich trotz ihrer bevorstehenden Verlobung mit einem Chirurgen (siehe „Sturmflut“) in einen notgelandeten britischen Bomberpiloten.

Auf der Kuppel der Frauenkirche versprechen sich die beiden ihre Liebe. Doch dann müssen sie erleben, wie britische Bomber Dresden am 13. Februar 1945 in Schutt und Asche legen. Die Dreiecksbeziehung spielen Felicitas Woll, Benjamin Sadler und John Light.

In 68 Drehtagen wurde der von teamWorx und EOS produzierte Antikriegsfilm an Originalschauplätzen in Dresden sowie in Leipzig und Troisdorf bei Köln gedreht. Das Drehbuch schrieb Stefan Kolditz, Regie führte Roland Suso Richter („Der Tunnel“, „14 Tage lebenslänglich“).

Der Film gehe, sagte ZDF-Intendant Markus Schächter, in der Darstellung der Wucht des Angriffs bis an die Grenzen. „Eine Minderung des Schreckens würde das Leiden der Bevölkerung bagatellisieren.“

Der vom ZDF als „Fernsehereignis des Jahres“ bezeichnete Zweiteiler wird am am 5. und 6. März jeweils um 20:15 Uhr im Zweiten ausgestrahlt. Nach der „Dresden“-Vorpremiere der Kinofassung herrschte im Publikum für mehrere Minuten betroffenes Schweigen. Danach: großer Beifall und Bravo-Rufe.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Es ist eine bodenlose Frechheit, ein derartiges Machwerk mit dem tragischen Schicksal Dresdens zu verbinden. Ein historischer Fehler folgt dem anderen.
    Dresden war im Februar 1945 noch über 150 km von der Front entfernt, da wurden keine unversorgten zerfetzten Soldaten eingeliefert.
    An den Laternen wurden auch keine Frauen wegen Rassenschande aufgehängt, so grausam und brutal sie auch verfolgt wurden und sofortige Erschießungen durch eine Feldpolizeistreife gehören in Dresden zu diesem Zeitpunkt auch ins Fabelreich. Der Terror des Feldmarschalls Schörner setzte erst später ein.
    Über die Rosamunde Pilcher Handlung lohnt es sich nicht, ein Wort zu verlieren, eben ZDF.

    Kiste
    • am via tvforen.de

      “Die Luftbrücke”, “Sturmflut” und jetzt “Dresden”- HURRA!
      Wir feiern die gelungene Synthese aus Dokumentery und Arztroman.
      Mutiert Nico Hofmann nun also doch zum Ralph Siegel des deutschen Fernsehfilms?
      • am via tvforen.de

        Gutaussehende Krankenschwester Anna und der junge, aufstrebenden Chirurg Alexander .. :-)

        Gilt das noch als Telenovela?

        2 Anforderungen sind erfüllt:

        Der Name der Protagonistin endet mit "a" und es ist ein abgeschlossener Mehrteiller.
        Oder ist zwingend erforderlich, dass die jeweilige End-"a" den Chirugen heiratet?

        Vielleicht tun sie's ja - Trivialisierung ist auch im Zeiten Trumpf ;-)
        • am via tvforen.de

          "Mit erstaunlichen Parallelen zu "Die Sturmflut" spielt sich in "Dresden" vor ... eine frei erfundene Liebesgeschichte ab. "

          Das sind keine Parallelen. Warum denn auch.
          Das sind Geschichten die das Leben schreibt und Geschichten die bei einigen Leuten auch ankommen.
          Es ist ja auch immer das selbe Strickmuster. Frau verliebt sich in Mann, Mann verliebt sich in Frau. Mann ist noch liiert oder Frau ist noch liiert. Und schon daraus kann jeder x-beliebige Autor irgendwas auf Papier zaubern.
          Charaktere, Ort und Handlung sind bei sowas natürlich jederzeit austauschbar.
          • am via tvforen.de

            Das ist ja alles schön und gut, aber muss man dafür unbedingt sogar in den "heute"-Nachrichten Werbung machen?

            Wenn ich Werbung in den Nachrichten sehen will, schaue ich RTL Aktuell.
            • am via tvforen.de

              Muß es denn nun wieder eine fiktive Liebesgeschichte sein? Das Schicksal und die Erlebnisse einer Familie oder einer Hausgemeinschaft während der Zerstörung ist wohl zu banal, um eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte an den Zuschauer zu bringen.
              • am via tvforen.de

                anderescessnaritter schrieb:
                >
                > Muß es denn nun wieder eine fiktive Liebesgeschichte sein?
                > Das Schicksal und die Erlebnisse einer Familie oder einer
                > Hausgemeinschaft während der Zerstörung ist wohl zu banal, um
                > eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte an den
                > Zuschauer zu bringen.

                Diese Liebesgeschichten verpackt in historischen Begebenheiten find ich auch langsam ermüdend. Da kann man sich auch mal was anderes einfallen lassen.
            • am via tvforen.de

              wunschliste.de schrieb:
              >
              >
              > Mit erstaunlichen Parallelen zu "Die Sturmflut" spielt sich
              > in "Dresden" vor dem tragischen historischen Geschehen eine
              > frei erfundene Liebesgeschichte ab.

              Na das ist doch super....... :(
              • am via tvforen.de

                das ist meiner Meinung nach das grösste fernsehereignis der letzten Jahre - wenn es die erwartung erfüllt.

                ich freue mich darauf.

                gruß Sir Hilary

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