„American Gods“: Dritte Staffel erhält Termin im Januar bei Prime Video

Serienschöpfer Neil Gaiman überzeugt, dass die Serie sich endlich gefunden hat

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 27.10.2020, 18:08 Uhr

Sinnsuche: Shadow Moon (Ricky Whittle) in der dritten Staffel von „American Gods“ – Bild: Prime Video
Sinnsuche: Shadow Moon (Ricky Whittle) in der dritten Staffel von „American Gods“

Prime Video hat den Termin für die Deutschlandpremiere der dritten Staffel von „American Gods“ verkündet: Die beginnt am 11. Januar 2021. Dabei werden parallel zur US-Ausstrahlung auf dem Sender Starz wöchentlich neue Episoden gezeigt. Aus Anlass der Terminankündigung wandte sich Serienschöpfer Neil Gaiman mit einer vollmundigen Ansprache an die Fans.

Als wir uns anschickten, die dritte Staffel von ‚American Gods‘ anzugehen, hatten wir keine Ahnung, als wie zeitgemäß sie sich erweisen würde. Wir wussten, dass wir zu einem Abschnitt im Buch zurückkehren wollten, der bei den Fans immer auf gute Resonanz gestoßen war: Es ist Zeit für Shadow Moon, in die kleine Ortschaft Lakeside zu gehen und zu versuchen, die bisherigen Ereignisse durch ein Eintauchen in die Normalität hinter sich zu lassen.
Und gleichzeitig wollten wir in Staffel drei die Figuren und ihre innere Reise ins Zentrum stellen. Und dabei Shadow zeigen, der seinen Pfad sucht, den ihm die Götter seiner Vorfahren weisen, dabei weiter zu sich selbst findet und zu entscheiden hat, auf welcher Seite er stehen will – auf der der Menschen oder der der Götter.
Wir wussten auch, dass wir die Serie weiter ihre Wurzeln in der Landschaft von Amerika haben lassen wollten. Untersuchen, was ‚Amerika‘ für seine Bewohner bedeutet und dabei auch über Einwanderung zu reden – die verschiedenen Menschen, die in dieses bemerkenswerte Land kamen und ihre Götter mit sich brachten. Die neuen Götter von Phone und App und Glitzer verlangen nach unserer Aufmerksamkeit und unserer Liebe, während die alten Götter auch wieder bedeutsam sein wollen.
Amerika muss für uns alle da sein, und ‚American Gods‘ sollte das widerspiegeln. Und diese Staffel fühlt sich wirklich so an, als sei uns das gelungen. Sie ist voll Drama und Emotionen – gleichsam die sehr realen wie die eigenartigen – und sie umfasst einige der besten Darstellerleistungen, die unsere Serie bisher hervorgebracht hat. Sie bringt einige beliebte Charaktere zurück – einige auch in bemerkenswerter neuer Gestalt – und wir werden Figuren und Göttern über den Weg laufen, denen wir zuvor noch nicht begegnet waren. Ich bin enorm stolz auf unseren brillanten Cast – Rick und Emily, Yeti und Ian, Bruce, Doemore, Omid und die anderen – und darauf, was unsere Autoren getan haben, um die Geschichte wieder auf den rechten Pfad zu bringen.
Das Ringen der Götter und Charaktere in der dritten Staffel von ‚American Gods‘ gleicht den Herausforderungen, denen sich Amerika gegenübersieht. Als wir die Staffel vorbereitet haben, hatten wir nicht gedacht, dass die Handlung sich als so zeitgemäß erweisen würde. Nie hätte ich gedacht, dass meine Romanvorlage auch 20 Jahre nach ihrem Erscheinen so relevant bleiben würde. Aber ich bin auch glücklich, dass die neue Staffel nun kommt, in einer Zeit, in der Geschichten von Diversität wahrgenommen, gewürdigt werden und eine Chance haben, die Zukunft positiv zu beeinflussen.
Ich danke euch sehr,
Neil Gaiman

Damit kündigt Gaiman also an, dass seiner Meinung nach die kreeativen Probleme der Serie behoben seien – man wird sehen, was die Fans von den neuen Folgen halten. „American Gods“ basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage von Gaiman. Die Serie hatte zahlreiche Produzenten verschlissen. Das machte sich auch in der Qualität bemerkbar, die von diversen Fans kritisiert wurde. Während der zweiten Staffel war Gaiman weitgehend aus dem Tagesgeschäft der Serie ausgestiegen, um die Miniserie „Good Omens“ umzusetzen. Mit Staffel drei hat „American Gods“ wieder sein volles Augenmerk erhalten – und vermutlich kommt es nicht von ungefähr, dass Gaiman nun verspricht, dass die Serie wieder in die Spur gekommen ist.

Zuletzt machte die dritte Staffel von „American Gods“ Schlagzeilen, da für sie die Verträge der bisherigen Ensemble-Mitglieder Orlando Jones und Mousa Kraish nicht verlängert worden waren (fernsehserien.de berichtete). Im Zuge der von diesen Darsteller vorgebrachten Behauptungen über falsche Versprechungen erscheinen das Lob der Darsteller- und Autorenleistungen sowie der Bezug auf die gelungene Diversität der Serie entweder als Zweckoptimismus oder eben hohle Marketingbehauptung. Dass Gaiman ankündigt, dass wohl einige der „Gottheiten“ erneut ihr Antlitz (aka Darsteller) gewechselt haben, stimmt zudem vorsichtig.

Staffel 3

In der dritten Staffel versucht sich Shadow Moon (Ricky Whittle) mit allen Kräften gegen sein vermeintliches Schicksal zu wehren und lässt sich in dem idyllischen, verschneiten Städtchen Lakeside in Wisconsin nieder. Doch schon bald muss er feststellen, dass stille Wasser tief sind und dass unter der Oberfläche der Stadt düstere und blutige Geheimnisse lauern. Shadow kann sich von seiner Existenz als Gott nicht einfach so trennen. Die einzige Wahl, die ihm bleibt, ist es, für sich zu entscheiden, welche Art von Gott er sein will.

Vor der Kamera weiterhin mit dabei sind unter anderem Ian McShane als Mr. Wednesday, Crispin Glover als Mr. World, Emily Browning als Laura Moon, Yetide Badaki als Bilquis, Demore Barnes als Mr. Ibis, Devery Jacobs als Sam Black Crow, Blythe Danner als Demeter und Rock-Ikone Marilyn Manson als Johan Wengren.

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