„Alle Lieben Raymond“: Doris Roberts im Alter von 90 Jahren verstorben

Im Alter von 90 Jahren ist Schauspielerin Doris Roberts verstorben. In den USA war sie vor allem als Marie Barone in „Alle lieben Raymond“ populär gewesen. Zwischen 1996 und 2005 spielte sie die sich stets einmischende Mutter der Titelfigur und gewann dabei fünf Emmys. Hierzulande werden sie viele Serienfans auch in „Remington Steele“ kennegelernt haben, wo sie zwischen 1983 und 1987 Mildred Krebs spielt, die mütterliche Angestellte der Privatdetektei. Auch hierfür war sie für einen Emmy nominiert worden.

Ab dem späten 1960er Jahren war die als Doris May Green geborene Roberts im Fernsehen präsent, nachdem sie bereits im Kindesalter mit dem Schauspiel begann. Nachdem ihr Vater die Familie verlassen hatte, zog ihre Mutter sie zusammen mit ihren eigenen Eltern in der New Yorker Bronx auf. Später nahm Roberts den Familiennamen des zweiten Ehemannes ihrer Mutter an.

Zwischenzeitlich hatte Roberts ein Journalismus-Studium begonnen, wechselte aber bald ganz zum Schauspiel und wirkte auch viel am Broadway, bevor sie 1973 nach Los Angeles übersiedelte. Ihre erste große Hauptrolle hatte Roberts in der Sitcom „Angie“, in der sie zwischen 1979 und 1980 bereits die Mutter der Titelfigur spielte. Der große Durchbruch für Roberts kam zwei Jahre später mit einer Gastrolle als obdachlose Frau in einer Folge von „Chefarzt Dr. Westphall“. Ihre Figur lebte mit einem geistig behinderten Freund zusammen auf der Straße, um den sie sich kümmerte – bis sie in der Folge einen Fuß amputiert bekommt. Diese Rolle brachte Roberts ihre erste Emmy-Nominierung ein.

Roberts war bereits 57, als sie als Steuerfahnderin Mildred Krebs zum Auftakt der zweiten Staffel zu „Remington Steele“ kam. Dort sollte es nach der ersten Staffel zu einer Veränderung im Umfeld des charmanten Betrügers Steele (Pierce Brosnan) und der smarten Ermittlerin Laura Holt (Stephanie Zimbalist) kommen. Eigentlich war die Einführung einer zweiten attraktiven, jüngeren Frau geplant gewesen, um die Romanze zwischen Steele und Holt zu befeuern. Allerdings konnte sich dann Roberts beim Casting als mütterliche Figur für die beiden Hauptfiguren beweisen und wurde zum dritten Detektei-Mitglied. Eine weitere Emmy-Nominierung sprang dabei für Roberts heraus.

Nach weiteren Serienrollen und Fernsehfilmauftritten landete Roberts dann schließlich die größte Rolle ihres Lebens: In allen 210 Folgen von „Alle lieben Raymond“ spielte Roberts Marie Barone, die Mutter der von Ray Romano gespielten Titelfigur. In den USA war die Sitcom um den Sport-Journalisten, seine Ehefrau Debra (Patricia Heaton), seinen Bruder Robert (Brad Garrett) und die sich stets einmischenden Eltern Marie (Roberts) und Frank (Peter Boyle) über Jahre ein Hit am Comedy-Montag.

Nach dem Ende der Serie stand Roberts auch weiterhin vor der Kamera. Neben mehreren Fernsehfilmen besuchte sie ihre früheren Kollegin Heaton bei drei Auftritten in „The Middle“.

Roberts ist der dritte Darsteller aus „Alle lieben Raymond“, der verstorben ist. Ihr damaliger Serienehemann Peter Boyle verstarb vor knapp zehn Jahren im Alter von 71 Jahren an einer Krebserkrankung, Serien-Enkel Sawyer Sweeten vor einem Jahr mit nur 19 Jahren (fernsehserien.de berichtete).

Roberts war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe, die von 1956 bis 1962 dauerte, hat sie einen Sohn, der auch als ihr Manager fungierte. Ihre zweite Ehe mit dem zehn Jahre älteren William Goyen dauerte 1963 bis zu Goyens Tod im Jahr 1983.

Roberts war insgesamt elf Mal für einen Emmy nominiert, fünf Auszeichnungen konnte sie einstreichen. Zusammen mit ihren „Alle lieben Raymond“-Kollegen war sie für sieben Screen-Actors-Guild-Awards nominiert (einen konnten sie in Empfang nehmen) sowie zweifach für ihre Darstellung der Marie Barone in der Serie. 2003 erhielt Roberts einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.