„Akte X“: Keine Fortsetzung ohne Gillian Anderson, erstaunliche Enthüllung im Staffelauftakt

Neuigkeiten aus dem Umfeld des US-Starts der elften Staffel

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 04.01.2018, 11:41 Uhr

„Akte X“ mit Skinner (Mitch Pileggi), Mulder (David Duchovny), Scully (Gillian Anderson) und dem Krebskandidaten (William B. Davis) – Bild: FOX
„Akte X“ mit Skinner (Mitch Pileggi), Mulder (David Duchovny), Scully (Gillian Anderson) und dem Krebskandidaten (William B. Davis)

Kürzlich waren Aussagen von „Akte X“-Star Gillian Anderson wieder ins Rampenlicht gekommen, mit denen sie öffentlich ihren Abschied von der Kultserie verkündet hatte (fernsehserien.de berichtete): Für sie war die Fortsetzung der Serie eigentlich eine kurze Angelegenheit, die nur eine Staffel dauern sollte, schließlich habe sie sich zu einer weiteren Staffel bereit erklärt, aber das soll es für sie gewesen sein. Im Umfeld des Starts der elften Staffel in den USA am gestrigen Mittwoch äußerte sich Serienschöpfer Chris Carter sehr deutlich: „Für mich besteht ‚Akte X‘ aus Mulder und Scully. Ich denke, wenn es ohne Scully wäre, würde ich es auch nicht mehr machen. Das wären nicht mehr ‚meine X-Akten‘.“

Diese Aussage steht dann allerdings doch im deutlichen Widerspruch zu den letzten beiden Staffeln der ursprünglichen Serie, die zwischen 2000 und 2002 weitgehend ohne Hauptdarsteller David Duchovny und somit ohne Mulder auskommen mussten.

Vielleicht sind Überlegungen über die Zukunft von „Akte X“ über die aktuelle Staffel elf auch müßig: Bei den US-Fans der Serie sorgte nun der Staffelauftakt für starken Unmut.

Achtung! Der Artikel enthält nachfolgend Hinweise zur Handlung der ELFTEN Staffel von „AKTE X“/​“THE X-FILES“. Lesen auf eigene Gefahr!

Der Auftakt der neuen Staffel wartete mit zwei großen Twists auf. Zum einen der Auflösung des Cliffhangers aus der zehnten Staffel, in dem sich Dana Scully unter einem vermeintlichen UFO auf einer mit Autos gefüllten Brücke befand, während Mulder mit einer mysteriösen und lebensbedrohlichen Virusinfektion kämpfte. Der Staffelauftakt enthüllt, dass all dies eine Halluzination von Scully gewesen ist, die in Wahrheit in Mulders Büro liegt, nachdem sie eine Art epileptischen Anfall hatte. Serienschöpfer Carter stellte klar, dass die bereits bei den Dreharbeiten zur zehnten Staffel so als Auflösung geplant war – das gesamte Hirngespinst wurde dadurch eingeleitet, dass die Kamera in der Episode „Der Kampf (2)“ auf Scullys Auge zufuhr, eine gleichartige Sequenz am Schluss der Folge bedeutete das Ende der Nur-in-Scullys-Kopf-Sequenz.

Der zweite große Twist des Staffelauftakts war sogar noch deutlich länger in der Mache und geht auf die Folge „Cobra“ (7x15; OT „En Amie“ – „Ein Freund“ auf französisch) zurück. Nachdem Scully im Krankenhaus wieder zu sich gekommen ist, berichtet sie Mulder von ihrer Zukunftsversion, dass es zu einem Virus-Ausbruch kommen wird, der Mulders Leben bedrohen wird. Und dass nur Stammzellen des gemeinsamen Sohnes William Mulder vor dem Tod bewahren könnten. Mulder ist wegen Scullys Zusammenbruch nicht überzeugt, dass sie wirklich die Zukunft gesehen hat. Scully entsendet Mulder, den Krebskandidaten zu finden. Kurz darauf erhält Scully einen Anruf des ehemaligen FBI-Agenten Jeffrey Spender (Chris Owens), der berichtet, dass William in Gefahr sei.

Die Folge produziert folgende Erkenntnisse: Der Krebskandidat hat sich mit seinen alten Weggefährten vom Syndikat überworfen. Er will einen tödlichen Virus freisetzen und die „Schönheit der Welt wieder in ihre wilde Ursprungsform bringen“ – eben ohne Menschen. Mit einem mit Alien-Technologie aufgepeppten Virus hat er dazu die Mittel.

Der Krebskandidat hat nun Gegenspieler aus dem alten Syndikat (eine davon dargestellt von Barbara Hershey), die planen, die Menschheit durch den Schritt in den Weltraum zu retten – diese bieten Mulder an, auch ihn und William dabei zu retten, wenn er den Krebskandidaten ausschaltet. Die Alieninvasion, die das Syndikat einst vorbereiten helfen sollte, ist zwischenzeitlich abgeblasen: Die Aliens haben kein Interesse mehr daran, die wärmer werdende, ihrer Ressourcen bereits geplünderten Erde zu übernehmen.

Der Krebskandidat hingegen hat sich an Skinner gewandt und bietet ihm Immunisierung gegen seinen Virus – wenn er ihm William bringt.

Dabei enthüllt der Krebskandidat, dass nicht Mulder der Vater von William ist, sondern er selbst – eine Enthüllung, die bei Fans in den USA nicht gut ankam. Die Folge spielt eine Szene aus eben der Episode „Cobra“ ein, in der Scully sich mit dem Krebskandidaten auf einen Roadtrip begeben hatte – in dessen Rahmen Scully zwischenzeitlich vermutete, dass der Krebskandidat sie betäubt habe. Nun, sie hat wohl recht gehabt, denn dabei wurde sie von ihm geschwängert – „mit Wissenschaft“, wie der Krebskandidat es ausdrückt (also eine künstliche Befruchtung, laut Chris Carter wohl auch ohne das Erbgut des Krebskandidaten). Dabei kam zudem außerirdische Technologie zum Einsatz, so dass William nun das „erste übermenschliche Kind“ sei. Nebenbei hämmert die Folge nochmal fest, dass Fox Mulder ebenfalls der Sohn des Krebskandidaten ist.

Aus ihren Visionen hat Scully zudem die Erkenntnis gezogen, dass der Krebskandidat ihr und William nichts antun werde, da er ihn für etwas brauche, und auch Scully hat dazu keine weitere Erklärung parat, sie wisse es einfach. Weiterhin erklärt sie, dass sich William der aktuellen Vorgänge bewusst sei und das nicht sie ihn, sondern er sie suchen werde, und dass die beiden so lange Geduld haben müssten.

Auch zu der Enthüllung, wer Wiliams Vater ist, bestätigte Chris Carter, dass dies von Anfang an so geplant gewesen sei. In der Staffel wird damit gespielt, dass Mulder und Scully bezüglich der Vaterschaft von William weiter im Dunkeln tappen, während die Zuschauer die Wahrheit kennen.

Folgender Tweet fasst die Reaktion vieler Fans online vermutlich am besten zusammen:

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Hallo "Franzose von Dienst",

    mein Französisch-Unterricht ist zwar schon einige Jahrzehnte her, aber ich bin mir trotzdem ziemlich sicher, dass es "un ami", also ohne e, heißen muss. Oder halt "une amie" als "eine Freundin".
    Wenn wir hier schon klugscheißen..... ;-)

    MfG Woodstock
    • (geb. 1983) am

      "En Amie" heißt NICHT "Ein Freund", sondern ergibt so überhaupt keinen Sinn; wenn schon, dann entweder "UN Amie" - oder aber "Entre Amis" (= "Unter Freunden").

      Besser in der Schule aufpassen und weniger auf die bescheuerte "Übersetzungs-APP" setzen!

      MfG, der Franzose vom Dienst
      • (geb. 1967) am

        Scheisse!! Gestern wurde noch bei den Serienjunkies gesagt, das Chris Carter noch viele Geschichten zu Erzählen haette....und nun, ja praktisch fast in einem Atemzug die Rolle Rueckwaerts: ohne "Scully" geht es definitiv NICHT weiter....

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