Der Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland hat es ins allgemeine Bewusstsein der Bevölkerung gebracht: ohne ehrenamtliche Arbeit geht nichts mehr. Man mag sich nicht ausdenken, was ohne das Engagement Zehntausender ehrenamtlicher Helfer, die sich um Flüchtlinge kümmern, geschehen würde. Aber nicht nur bei der Flüchtlingshilfe sind Ehrenamtliche im Einsatz. Sie engagieren sich für Obdachlose, sind in Altenheimen aktiv, arbeiten in Bahnhofsmissionen und Tafeln, im Umweltschutz, bei der freiwilligen Feuerwehr, in Sportvereinen und vielen anderen Bereichen. Beeindruckend allein die Zahlen: In Schleswig-Holstein sind 40 Prozent der über 14-Jährigen ehrenamtlich tätig, in Niedersachsen 41 Prozent und in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern immerhin noch 29 Prozent. In der Dokumentation werden
ehrenamtliche Flüchtlingshelfer in Schwerin begleitet. Das Filmteam besucht eine Tafel in der Gemeinde Sörup bei Flensburg und eine Fußballtrainerin in einem Hamburger Sportverein, die sich freiwillig engagieren. Dabei wird in der Dokumentation aber auch die Frage gestellt, ob es nicht Bereiche gibt, in denen es sich der Staat zu leicht macht. In einigen davon verlässt er sich auf das ehrenamtliche Engagement der Bürger und zieht sich zu sehr zurück. Ist es denn tatsächlich die Aufgabe von ehrenamtlichen Helfern, die Betreuung von Flüchtlingen zu koordinieren oder dafür zu sorgen, dass Menschen in Deutschland genug zu essen haben? Und wie ist das für die Betroffenen, wenn eine staatliche Aufgabe in private Hände gelegt wird, wenn aus einem Rechtsanspruch ein Almosen wird? (Text: NDR)