Folge 9

  • Folge 9 (2018/​2019)

    Folge 9
    Eine moderne norddeutsche Heimatautorin: Julia Westlake trifft Dörte Hansen
    In ihrem Sensationserfolg „Altes Land“ fand Dörte Hansen einen Ton, den es so in der Literatur über das ländliche Leben in Norddeutschland noch nicht gegeben hatte: mal rasend komisch, mal melancholisch und dabei immer liebevoll mit den Figuren. Kein Wunder, dass der Roman Jahresbestseller 2015 wurde. Jetzt erscheint endlich ihr neues Buch „Mittagsstunde“. Und es ist mindestens so gut wie der Vorgänger. Schauplatz ist diesmal der fiktive friesische Ort Brinkebüll, der wie viele norddeutsche Dörfer tiefgreifende Veränderungen erleben musste: die Felder wurden begradigt, die Straßen geteert, der Tante-Emma-Laden und Bauernhöfe geschlossen.
    Im Mittelpunkt steht der Dorfkrug, der noch von einem alten Paar betrieben wird. Ihr Enkel wollte den Gasthof nicht übernehmen, aber nun muss er sich doch um die Großeltern und deren Familiengeschichte kümmern. „Mittagsstunde“ (Penguin Verlag) ist das „NDR Buch des Monats“. Und „Kulturjournal“-Moderatorin Julia Westlake hat mit Dörte Hansen ein nordfriesisches Dorf besucht, das auch Brinkebüll sein könnte.
    Mit Schönheit die Welt retten: faszinierende Naturfotos
    Zwei Fotografen, eine Mission: mit Bildern Alarm schlagen gegen die Zerstörung der Natur. Cristina Mittermeier und Paul Nicklen. Beide gehören zu den Gründern von SeaLegacy, einer gemeinnützigen Umweltorganisation, die auf die fragile Schönheit und die massive Bedrohung des Planeten Erde aufmerksam machen will. Und sie engagieren sich seit Jahren in der International League of Conservation Photographers (iLCP), mit der sie die Umweltfotografie als eigene Disziplin etabliert haben. Während die Meeresbiologin Cristina Mittermeier unser Verhältnis zum Meer erforscht, bannt Paul Nicklen die arktische Tierwelt in spektakuläre Bilder. Jetzt sind bei teNeues Media zwei faszinierende Bände erschienen: „Amaze“ von Cristina Mittermeier und „Born to Ice“ von Paul Nicklen.
    Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg: Zeichnungen von Soldaten im Kunsthaus Stade und Museum Schwedenspeicher
    Es sind naive Bilder, die an Kinderzeichnungen erinnern, bunt und unbeholfen. Doch sie zeugen von den Grausamkeiten des Ersten Weltkriegs. Es sind Bilder und Zeichnungen von ganz normalen Soldaten, Laien, die ihre Erlebnisse mit Stift auf Papier festgehalten haben. Persönliche Hinterlassenschaften, die ein unverfälschtes, fast naives Bild des Krieges zeichnen. Entstanden aus den schlimmen Erfahrungen der Betroffenen. Das Grauen ist am ehesten dann zu erfassen, wenn es ein menschliches Gesicht erhält. Jetzt ist diese so erschütternde Laienkunst in Stade im Rahmen einer Doppelausstellung zu sehen, in Kombination mit einer Auswahl von kunsthandwerklichen Gegenständen aus der Zeit, die sich mit dem Krieg beschäftigen, sowie Objekten von Kriegsgefangenen. Das „Kulturjournal“ ist beim Aufbau der Ausstellungen dabei. (Museum Schwedenspeicher und Kunsthaus Stade, ab 13. Oktober.)
    Von Facebook auf die Bühne: der „Chor des Hasses“ in Hamburg
    In Hamburg erklingt der „Chor des Hasses“. So wie im alten Griechenland der Chor auf der Bühne die zentralen
    Themen eines antiken Dramas kommentierte, Fragen stellte und stellvertretend für die Meinung eines großen Teils des Volkes stand, kommt heute die sogenannte „Volkes Stimme“ in den sozialen Medien zu Wort. Das zumindest ist der Kerngedanke des Projektes „Chor des Hasses“: In Zeiten des Internets und der sozialen Medien fühlen sich viele berufen, direkt am Drama der Politik teilzunehmen. Sie sprechen die Beteiligten persönlich an, oft mit starken Emotionen, mit Hass.
    Prominente Schauspieler geben diesem neuen Chor eine Stimme und verlesen echte Hasspostings und -briefe an Politiker. Anschließend stehen die Adressaten der Wut-Mails Rede und Antwort. Das „Kulturjournal“ ist bei der Premiere in Hamburg mit dabei und diskutiert, welche Macht der „Chor des Hasses“ hat. (Premiere am 7. Oktober im Rahmen des Hamburger Theaterfestivals. Ausstrahlung einer gekürzten Fassung im NDR Fernsehen am 14. Oktober um 11:30 Uhr: „Außer Kontrolle – Hass im Netz“)
    Mein Opa Erich Honecker: die Autobiografie von Enkel Roberto Yáñez
    Wie fühlt es sich an, wenn die geliebten und allseits geachteten Großeltern plötzlich als Verbrecher gejagt werden? Roberto Yáñez, Sohn der Honeckertochter Sonja, hat jetzt über sein Leben als „Lieblingsenkel“ des wichtigsten Paares der DDR geschrieben und auch über die Zeit nach dem Sturz des Großvaters: Roberto Yáñez wuchs mit den Privilegien der Macht auf. Wenn er an Wochenenden zu Besuch in die Waldsiedlung Wandlitz fuhr, wurde er mit einem Auto des Personenschutzes abgeholt. Dort spielte er gern im Wald, manchmal nahm ihn der Opa auch mit zur Jagd.
    Als die Mauer dann fiel, war er 15 Jahre alt, und die geliebten Großeltern mussten das Land verlassen. Er selbst fühlte sich verfolgt, auch nachdem seine Familie nach Chile, in das Land seines Vaters, ausgereist war. Sein Buch, gemeinsam verfasst mit dem Filmemacher Thomas Grimm, zeichnet ein privates, anderes Bild der Honeckers. Die politischen Verantwortlichkeiten des SED-Chefs Erich Honecker und der Volksbildungsministerin Margot Honecker bleiben jedoch ausgespart: „Ich war der letzte Bürger der DDR. Mein Leben als Enkel der Honeckers“ (Insel Verlag).
    Der Roman des Jahres: Sieger des Deutschen Buchpreises
    And the winner is …: Sechs Autorinnen und Autoren stehen auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis: María Cecilia Barbetta, Maxim Biller, Nino Haratischwili, Inger-Maria Mahlke, Susanne Röckel und Stephan Thome. Der Preis, der mit 25.000 Euro für den Sieger und je 2.500 Euro für die anderen fünf Autoren der Shortlist dotiert ist, gehört zu den wichtigsten literarischen Auszeichnungen in Deutschland. Die bisherigen Gewinner haben es fast alle durch den Preis mit ihren Büchern auf die Bestsellerliste geschafft. Am Montag, 8. Oktober, wird in Frankfurt der Deutsche Buchpreis verliehen. Das „Kulturjournal“ stellt das prämierte Buch vor.
    Wahr. Schön. Gut: Julia Westlake kommentiert die Kulturwoche
    Julia Westlake kämpft sich durch die High- und Lowlights der Kulturwoche. Wer hat besonders aufgeregt? Was hat amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Mini-Verrisse über skurrile Abgründe der menschlichen Schaffenskraft: Julia Westlake sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.10.2018NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Fr 12.10.2018
02:00–02:30
02:00–
Mo 08.10.2018
22:45–23:15
22:45–
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