NDR Kultur – Das Journal Folge 32: Folge 32 (2021/2022)
Folge 32
Folge 32 (2021/2022)
Folge 32 (30 Min.)
Rückkehr der Dorfläden? Der Dokumentarfilm „Alles, was man braucht“: Früher hatte fast jedes Dorf einen kleinen Laden, in denen die Bewohner*innen für den täglichen Bedarf einkaufen konnten. Doch die meisten Geschäfte sind längst verschwunden. Wer auf dem Land lebt, ist oft auf ein Auto angewiesen, um sich zu versorgen. Gerade für ältere Menschen ist das oft ein riesiges Problem. Der Dokumentarfilm „Alles was man braucht“ von Antje Hubert stellt Menschen vor, die mit viel Einsatz und Idealismus neue Dorfläden eröffnet haben oder betreiben. Der Film, eine Co-Produktion mit dem NDR, stellt auch die Frage, wie viel Auswahl und wieviel Konsum man wirklich braucht. (Kinostart: 28. April) Wie Monchi 60 Kilo abnahm: das persönliche Buch des Sängers der Band Feine Sahne Fischfilet: Jan Gorkow, bekannt als Punksänger Monchi, wog über 180 Kilogramm. Dann veränderte er sein Leben radikal: IntervallFasten, Sport, Verzicht auf Süßes und Alkohol. Ein harter Kampf gegen Gelüste und Gewohnheiten. Wie er es schaffte, 60 Kilo abzunehmen, beschreibt er in „Niemals satt“ (Kiepenheuer & Witsch). Sein Buch ist aber kein Diätratgeber, vielmehr eine schonungslose Selbsterkundung: Offen und auch drastisch erzählt er, wie er unter seinem Übergewicht gelitten hat, wie er erkennt, dass er eine Essstörung hat und die Ursachen dafür erkundet. Ein persönliches Buch, das den Blick auf adipöse Menschen verändert. Spektakuläre Lichtskulptur in Hamburg: Wie das Künstlerduo DRIFT Natur und Technik verbindet: Ein Kunstwerk, das den Außenraum der Elbphilharmonie in neuem Licht erstrahlen lässt. Eine Installation, die auf die Umgebung der Elbphilharmonie und ihr Inneres Bezug nimmt: Wasser und Musik. Eine Skulptur, in der die Wechselwirkungen zwischen den Bewegungen des Flusswassers und jenen im Inneren des Hauses wirken: Das ist das neueste Werk von DRIFT. Die Künstler des niederländischen Studio Drift in Amsterdam arbeiten an der Schnittstelle von Natur und Technik. Besonders faszinieren die filigranen Lichtskulpturen aus
LED-Lämpchen und Pusteblumen. Zum fünften Geburtstag der Hamburger Elbphilharmonie illuminieren sie das Konzerthaus auf spektakuläre Weise: mit schwebenden LeuchtDrohnen. Das „Kulturjournal“ besucht das Künstlerduo in seinem Atelier. Genial und kompromisslos: Design von Luigi Colani in Bremen: 90% Natur + 10% Colani = BioDesign: Das war die Formel des Designers Luigi Colani. Und sie ist immer noch hochaktuell: Er orientierte sich in seiner Formenfindung an Insekten, Vögeln und Meeressäugetieren. Grenzen kannte er nicht und wollte auch keine akzeptieren, vielmehr die ganze Welt gestalten. Seine Computer, Waschbecken, Babywannen und Kameras sind im Alltagsbewusstsein gelandet. Und ihr schriller Schöpfer ebenfalls. In Bremen untersucht jetzt eine Ausstellung Colanis Verbindung zum Jugendstil, eine überraschende Kombination (Museen Böttcherstraße bis zum 19. Juni 2022). Dabei gibt es viele Übereinstimmungen: die Auflösung der Grenzen zwischen Kunst und Design und die Überzeugung, dass die gestalterische Antwort auf den technischen und industriellen Fortschritt nur in der Natur liegen kann. ARTE widmet dem Designer zudem ein zweiteiliges Porträt (ARTE, 1. und 8. Mai). Das „Kulturjournal“ taucht ein in das überborderdende Leben und Werk des genialen und kompromisslosen Designers. Gefeiertes Multitalent: die Schauspielerin, Comedienne und Sängerin Meltem Kaptan: Sie war die große Entdeckung der diesjährigen Berlinale: Meltem Kaptan. Gleich mit ihrer ersten Hauptrolle hat sie den Silbernen Bären als beste Schauspielerin gewonnen. Zu Recht! Sie spielt die Mutter des zu Unrecht in Guantanamo inhaftierten Bremer Murat Kurnaz mit überwältigender Präsenz und großer Herzenswärme. In dem Film „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ erzählt der Regisseur Andreas Dresen den Fall des Deutschtürken Kurnaz ganz aus der Perspektive von Murats Mutter, die alles daransetzt, ihren Sohn aus der Gefangenschaft zu retten. Der Film, eine Co-Produktion des NDR, kommt jetzt in die Kinos (Filmstart 28. April). Anlass für das „Kulturjournal“, die vielseitige Künstlerin in Köln zu treffen. (Text: NDR)
Deutsche TV-PremiereMo. 25.04.2022NDRDeutsche Streaming-PremiereSa. 23.04.2022ARD Mediathek