Natural World

Normalerweise sind Bären Raubtiere, Pinguine leben im Eis und Papageien können fliegen. Bei Pandabär, Dickschnabelpinguin und dem neuseeländischen Laufpapagei – dem Kakapo – ist aber alles anders. Mit ihrer Lebensweise fallen sie völlig aus den Gewohnheiten ihrer Verwandten. Die schwarzweißen Bären fressen lieber Bambus als Fleisch. Die kleinen Pinguine leben mitten im tropischen Regenwald und die einzigartigen Kakapos gehen zu Fuß oder klettern mühsam die Bäume hoch. Fliegen brauchten sie nie, da es Jahrtausende lang auf Neuseeland keine Bodenräuber gab. Trotz oder gerade wegen ihrer Spezialisierung überleben manche Exoten auf unserem Planeten schon lange Zeiträume. Die Nautilus-Muschel ist das beste Beispiel. Die lebenden Fossilien gibt es schon

über 400 Millionen Jahre.
Und das, obwohl sie mit ihrem Rückwärtsantrieb ständig überall anecken. Das „Aye Aye“ auf Madagaskar sowie südamerikanische Faultiere gehören wegen ihrer Spezialernährung zu den seltsamsten Dschungel-Tieren. Die kauzigen Lemuren sind die einzigen ihrer Art, die mit ihrem extra langen Mittelfinger nachts Jagd auf Käferlarven unter Baumrinde machen. Faultiere sind bei der Wahl der härtesten und giftigsten Blätter zwar außer Konkurrenz, brauchen aber bis zu zwei Wochen für die Verdauung einer einzigen Mahlzeit – dem wahren Grund für ihre Trägheit. Der Sinn der seltsamen Anpassungen erschließt sich für uns nicht immer auf den ersten Blick, aber ihr Überleben gibt den Sonderlingen im Tierreich Recht. (Text: GEO Television)