Miniserie in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1 (92 Min.)
    Maréchal Joachim Murat (Claudio Amendola) and Caroline Bonaparte (Marie Bäumer) – Bild: AXN White
    Maréchal Joachim Murat (Claudio Amendola) and Caroline Bonaparte (Marie Bäumer)
    Im Jahre 1816 ist Napoleon Bonaparte 47 Jahre alt. Einst Herrscher über Europa, lebt er nun auf der kleinen Atlantikinsel Sankt Helena als Gefangener der Engländer. Hier, in der Verbannung, hat Napoleon mehr Zeit als jemals zuvor in seinem Leben. Zeit genug, um auf seinen Schwindel erregenden Aufstieg und seinen abgrundtiefen Fall zurückzublicken. Seine aufmerksame Zuhörerin ist die reizende junge Engländerin Betzy Balcombe …
    Als 1796 Frankreich, die einzige Republik Europas, noch immer im Krieg gegen die von England und Österreich geführte Koalition der europäischen Monarchien steht, sammelt Napoleon Bonaparte seine geschwächten, aber ihm bedingungslos treu ergebenen Truppen in Nizza und zieht mit diesen in den Krieg. Wie durch ein Wunder gewinnen die Franzosen. In Paris wird Napoleon bei seiner Rückkehr wie ein Held gefeiert. Der gerissene Talleyrand, Außenminister der französischen Direktoriumsregierung, erkennt in ihm den kommenden Mann und bietet ihm jede Unterstützung an. Doch Napleon ist vorsichtig: Er muss fürchten, einem Anschlag zum Opfer zu fallen.
    Seine von ihm angebetete Ehefrau Joséphine wünscht sich den prächtigen Landsitz Malmaison, den er sich von seinem eher bescheidenen Sold allerdings nicht leisten kann. Deshalb setzt Napoleon auf Ägypten: Mit der Eroberung dieses reichen Landes hofft er, nicht nur die Interessen der Engländer im Orient empfindlich zu treffen, sondern auch sich selbst wirtschaftlich zu sanieren. Doch der Ägyptenfeldzug droht zum Debakel zu werden: Niederlagen gegen Engländer und Türken, Hitze, Durst und Hunger und dann auch noch die Pest machen Napoleons Heer zu schaffen. Ihn selbst drängt es zur Heimkehr nach Frankreich, da Joséphine seine lange Abwesenheit für Abenteuer mit anderen Männern nutzt. Ohne seine Truppen kehrt Napoleon nach Paris zurück, wo er von der Bevölkerung begeistert empfangen wird. Obwohl er sich zunächst von Joséphine scheiden lassen will, erliegt er wieder ihrem Charme und verzeiht ihr.
    Dank Napoleons extrem ausgeprägtem Familiensinn gewinnen seine Brüder an Wohlstand und öffentlichem Einfluss. Er selbst strebt weiter nach der absoluten politischen Macht. Er droht der Nationalversammlung mit einem Militärputsch unter der Führung des ihm treu ergebenen Marschall Murat, dem Verlobten seiner Schwester Caroline. Das Ergebnis: Napoleon wird für zehn Jahre zum Ersten Konsul gewählt, er hat die Spitze des Staates erreicht.
    Mit Joséphine und deren Kindern aus erster Ehe, Eugène und Hortense, bezieht Napoleon die Tuilerien, das königliche Schloss von Paris. Joséphine spürt, dass er sich innerlich immer weiter von ihr entfernt, da sie ihm keine Kinder mehr schenken kann. Doch zunächst hat er noch andere Sorgen: Sein durchtriebener Polizeiminister Fouché warnt vor Anschlägen der royalistischen Opposition, die, vom Ausland unterstützt, Napoleons Herrschaft ein gewaltsames Ende bereiten will. Und wirklich: Als Napoleon am Weihnachtsabend auf dem Weg in die Oper ist, explodiert in der belebten Straße eine Bombe. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.01.2003ZDF
  • Folge 2 (88 Min.)
    Talleyrand kann Napoleon einen Verdächtigen für das Attentat nennen: den jungen Herzog von Enghien, der im Exil im Herzogtum Baden lebt. Enghien wird von Marquis des Caulaincourt in seinem badischen Schloss überfallen und als Gefangener nach Frankreich verschleppt. Der hübsche junge Prinz beteuert glaubwürdig seine Unschuld. Napoleon bleibt aber hart. Trotz der flehenden Bitten von Joséphine, den Prinzen zu verschonen, lässt er Enghien von einem Militärgericht zum Tode verurteilen. Gleichzeitig bringt ihm das Jahr 1804 seinen größten Triumph: Napoleon krönt sich am 2. Dezember zum erblichen Kaiser der Franzosen.
    Mit einer aufwändig inszenierten Kaiserkrönung in der Pariser Kathedrale Notre Dame setzt er ein in ganz Europa sichtbares Zeichen seiner Macht. Befehlsgemäß reist auch Papst Pius VII., der Napoleon wegen des neu geschlossenen Konkordats verpflichtet ist, aus Rom an. Den Akt der Kaiserkrönung, der traditionell vom Papst vollzogen wird, nimmt Napoleon symbolhaft in die eigene Hand: Er setzt sich und Joséphine die Krone selbst auf die Häupter und degradiert Pius VII. damit zum Statisten.
    Obwohl Joséphine ihm keine Kinder mehr schenken kann, hält Napoleon an seiner Ehe fest. Die Bonapartes steigen zu den ersten Familien Europas auf, doch herrschen Eifersucht und Zwietracht unter den Geschwistern, die nicht genug an gesellschaftlichem Ansehen und Reichtum bekommen können. Napoleons Vorherrschaft in Europa ist indes noch nicht gefestigt.
    Bevor sich die antinapoleonische Koalition formiert, marschiert Napoleon mit seiner Grande Armée in das Herz des Kontinents. Bei Austerlitz gelingt ihm nach einer grausamen Schlacht der entscheidende Sieg über die vereinigten Heere von Österreich und Russland. Nun ist er in der Lage, den Frieden nach seinen Vorstellungen zu diktieren. Da erfährt Napoleon von Caulaincourt, dass sich im bisher neutralen Preußen Widerstand regt. Napoleon überzieht Preußen mit blutigen Schlachten und festigt somit den Mythos des unbezwingbaren Feldherrn. Einen persönlichen Triumph bringt eine Nachricht aus Paris: Eleonore, eine seiner jungen Geliebten, hat ihm einen Sohn geboren.
    Napoleon zieht weiter nach Osten, obwohl der Winter naht. In Polen wird er als Befreier willkommen geheißen, denn die polnischen Patrioten erhoffen sich von ihm die Rückkehr zur Selbstständigkeit. Diese Bitte trägt Gräfin Maria Walewska dem Kaiser vor, deren Schönheit ihn auf den ersten Blick verzaubert. In einer gemeinsamen Nacht verspricht der Kaiser, sich für die Einigung ihres Landes einzusetzen. Doch am nächsten Morgen zieht er bereits wieder in die Schlacht bei Eylau. Joséphine ahnt Napoleons Untreue und empfängt ihn bei seiner Heimkehr mit einer Eifersuchtsszene. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.01.2003ZDF
  • Folge 3 (90 Min.)
    Nach der Beendigung des Krieges mit Russland treffen sich Napoleon und Zar Alexander III. in Tilsit. Der gewandte junge Zar will die Einigung Polens nicht zulassen. Da ihn Napoleon als Verbündeten gegen England braucht, gibt er dem Zar nach, auch auf die Gefahr hin, Maria Walewska zu düpieren. Als sich Napoleon und Maria bei einem Maskenball in Paris wieder sehen, verzeiht sie ihm. Eine schwere Enttäuschung erlebt die junge Eleonore, als er sich weigert, den gemeinsamen Sohn anzuerkennen, dem er nur eine großzügige Rente aussetzt.
    Die Außenpolitik fordert Napoleons ganze Aufmerksamkeit. Zwistigkeiten in Spanien gefährden die französischen Pläne, Spanien als Aufmarschgebiet für eine Strafexpedition gegen Portugal vorzusehen, das mit seinen Schiffen Napoleons Kontinentalsperre gegen England durchbricht. Er zwingt den spanischen König Karl zur Abdankung und setzt seinen Bruder Joseph Bonaparte als neuen König ein. Dieser wird jedoch bald wieder von den Spaniern verjagt. Indes trifft sich Napoleon, begleitet von Caulaincourt, Talleyrand und Fouché, mit Zar Alexander in Erfurt, um ihn für ein Bündnis gegen Österreich zu gewinnen. Doch der Zar lehnt ab. Napoleon sieht sich gezwungen, selbst gegen die spanischen Aufständischen in den Krieg zu ziehen. Er nimmt Madrid ein, doch in Paris rechnet keiner mehr mit seiner Rückkehr: Fouché und Talleyrand haben sich bereits auf Murat als Nachfolger für Napoleon geeinigt. Doch Napoleon kehrt zurück.
    Seine Ahnungen, dass Österreich wieder zum Kampf rüstet, bestätigen sich. In Eilmärschen treibt er seine Armée nach Osten – und erleidet bei Aspern die erste Niederlage seines Lebens. In Wagram lässt der treue Lannes auf dem Feld sein Leben. Napoleon schließt Frieden mit Österreich, den er durch die Ehe mit der Kaisertochter Marie-Louise besiegeln will. Sie wird ihm bald seinen ersten legitimen Sohn schenken.
    Als Gräfin Maria Walewska aus Polen anreist und Napoleon ebenfalls einen kleinen gemeinsamen Sohn präsentiert, ist Napoleon nicht bereit, ihrer Bitte zu entsprechen und Polen vor russischen Übergriffen zu schützen. Später jedoch sieht er sich zum Krieg gezwungen, da der Zar die geschlossenen Verträge bricht und England unterstützt. Mit der größten Armee aller Zeiten marschiert der Kaiser, begleitet von Caulaincourt und Murat, in Russland ein. Aber die russischen Truppen stellen sich keiner Schlacht, sondern hinterlassen bei ihrem Rückzug ins Innere des riesigen Reiches nur verbrannte Erde.
    Die Grande Armée hungert. Außerdem scheint Napoleon erstmals in seinem Leben zu zaudern. Sein Körper ist geschwächt, doch ein Bildnis seines kleinen Sohnes, das aus Paris eintrifft, gibt ihm neuen Mut: Er will die Entscheidung in Moskau suchen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.01.2003ZDF
  • Folge 4 (87 Min.)
    Die Russen haben ihre Hauptstadt Moskau verlassen und auch der Kreml ist menschenleer, als Napoleon im September 1812 Quartier bezieht. Doch in der Nacht wird Moskau von russischen Saboteuren in Brand gesteckt, um die Franzosen zu vertreiben. Napoleon unterbreitet dem Zaren ein Friedensangebot, Alexander lässt sich Zeit – Zeit, die der französische Kaiser nicht hat. Denn die Vorräte werden knapp, und der Winter steht vor der Tür.
    Auf ihrem Rückzug ist das französische Heer in den endlosen Weiten des verschneiten Russlands verloren. Hunger und Kälte entkräften die Männer, die sich nur mühsam voranschleppen. Angreifende Kosakeneinheiten verbreiten zusätzlich Angst und Schrecken. Täglich sterben unzählige Soldaten. Napoleon beschließt, Murat den Oberbefehl über den spärlichen Rest der Grande Armée zu übergeben und heimlich mit Caulaincourt nach Paris zurückzukehren.
    Die Träume des Kaisers, seine Niederlage in Russland durch einen überwältigenden Sieg auszugleichen und Europa seinen Frieden zu diktieren, werden nicht wahr. Europa will zwar den Frieden, aber nicht zu Napoleons Bedingungen. So zieht er mit blutjungen, schlecht ausgebildeten Rekruten gegen Preußen in die Schlacht von Lützen und verliert. Paris kapituliert vor den alliierten Truppen. Napoleon verschanzt sich in Schloss Fontainebleau, wo ihm Caulaincourt das Angebot der Sieger unterbreitet: Abdankung und Verbannung auf die Insel Elba, die er jedoch als souveränen Staat regieren darf. Zutiefst gedemütigt will sich Napoleon vergiften, wird aber von Caulaincourt gerettet.
    Auf Elba hat Napoleon nur ein Ziel: die Rückkehr nach Frankreich und die Wiederherstellung seines Reiches. Am 1. März 1815 betritt er wieder französischen Boden und wird von seinem Volk begeistert empfangen. Mit 200000 Mann stellt er dann sich bei Waterloo den alliierten Truppen, die insgesamt 700000 Mann zählen. Napoleons letzte Armee wird vernichtet.
    Napoleon dankt ab und wird als Gefangener der Engländer auf die kleine Süd-Atlantikinsel Sankt Helena gebracht. Abwechslung im gleichförmigen Leben auf der Insel bringen die Ausritte mit der jungen Betzy Balcombe sowie die Gespräche mit den wenigen Franzosen, die ihm auf die Insel gefolgt sind. Doch Napoleon spürt, dass er nicht mehr lange zu leben hat: Als sein Freund Cipriani nach dem Genuss von Napoleons Wein stirbt, bestätigt sich der Verdacht, dass Napoleon an einer schleichenden Arsenvergiftung leidet. Am 5. Mai 1821 stirbt er auf Sankt Helena, wo er auch bestattet wird.
    Erst fast 20 Jahre später geben die Engländer die sterblichen Überreste des Kaisers frei, die erstaunlich gut erhalten sind – ganz so, wie mit Arsen behandelte Leichen, die lange der Verwesung widerstehen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.01.2003ZDF

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