2025
Das Wesen der KI
Folge 1 (60 Min.)Bild: ZDF und Wielandt GmbHKünstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben. Und sie wird uns verändern: unser Zusammenleben, unsere Entscheidungen und unsere Vorstellung vom Sein werden nicht mehr dieselben sein. So erlebt die Arbeitswelt gerade ihren vielleicht größten Umbruch nach der industriellen Revolution. Selbst partnerschaftliche Beziehungen zu KI sind keine Utopie, sondern werden längst gelebt. Menschen legen ihr Schicksal in die Hände der Computer. Alena Buyx spricht mit dem KI-Forscher Björn Ommer über die Grundlagen und die Möglichkeiten generativer KI: Was können die großen Sprachmodelle wie GPT oder Bildgeneratoren wie Stable Diffusion schon heute, und wohin werden sie sich noch entwickeln? Ihre gesellschaftliche Sprengkraft ist unbestritten enorm.
Doch wir haben auch Einflussmöglichkeiten – durch Trainingsdaten, mit denen wir die KI füttern. Wir können KI also steuern, aber genauso gut missbrauchen. Im Anschluss wird das Gästepanel erweitert um die Technikethikerin Anita Klingel und den Psychosomatiker Peter Henningsen. Die Runde diskutiert über KI als politisches und ökonomisches Machtinstrument: Welche Regulierung braucht es? Wie verteilen sich globale Machtverhältnisse? Und welche Verantwortung trägt Europa? Schließlich steht die Frage im Zentrum, wie KI unsere sozialen Beziehungen verändert – als Chatpartnerin, als Therapeut, als scheinbar „menschliches“ Gegenüber.
Was macht das mit unserem Menschenbild? Darüber diskutiert Alena Buyx mit ihren Gästen im „NANO Talk: Das Wesen der KI“. Redaktionshinweis: Ab Donnerstag, 28. August, 21:00 Uhr, übernehmen zwei Frauen das interdisziplinäre Gespräch in der Wissenschaftsprimetime bei 3sat: Im Wechsel werden Alena Buyx und Stephanie Rohde im „NANO Talk“ mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen ein Thema ausführlich diskutieren. Die zuvor laufende Wissenschaftsdokumentation „NANO Doku“ legt den thematischen Grundstein zu diesem Gespräch. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 28.08.2025 3sat Kooperation statt Konkurrenz
Folge 2 (60 Min.)Logo „Nano Talk“Bild: 3satKooperation ist essenziell für gesellschaftlichen Fortschritt. Eine Studie des Max-Planck-Instituts zeigt, dass natürliche Wachstumsunterschiede entscheidend für stabile Kooperation sind. Während Konkurrenz kurzfristige Effizienz steigert, ermöglicht Kooperation nachhaltige Innovation und soziale Stabilität. Unternehmen mit kooperativen Strukturen sind laut Studien um 25 Prozent innovativer und widerstandsfähiger gegenüber Krisen. Kooperation setzte sich evolutionär durch Gruppenwettbewerb und wiederholte Interaktionen durch.
Forschungen belegen, dass Zusammenarbeit nicht nur durch wiederholte Interaktionen entsteht, sondern auch durch Gruppenwettbewerb. Pflanzen zeigen sogar Entscheidungsspielraum in Konkurrenzsituationen, indem sie zwischen verschiedenen Strategien wählen. Kooperation und Konkurrenz sind zwei Seiten derselben Medaille: Konkurrenz kann Innovation antreiben, aber auch soziale Spannungen erzeugen. Kooperation hingegen stärkt soziale Bindungen und ermöglicht kollektive Problemlösungen.
Studien zeigen, dass kooperative Netzwerke resilienter gegenüber Krisen sind. Wie beeinflusst Kooperation langfristige gesellschaftliche Stabilität? Welches Verhältnis zwischen Konkurrenz und Kooperation ist optimal? Welche Mechanismen begünstigen natürliche Kooperation? Über diese und andere Fragen diskutiert Stephanie Rohde mit ihren Gästen. Emilia Roig ist Politologin, Autorin und Aktivistin mit Fokus auf Intersektionalität sowie systemische Ungleichheiten. Sie gründete das Center for Intersectional Justice in Berlin.
Konkurrenz betrachtet sie als Teil struktureller Ungleichheit. Dennis J. Snower ist Gründer und Präsident des Thinks Tank Netzwerks „Global Solutions Initiative“, das unter anderem internationale Organisationen wie die G7, G20, die OECD berät und politische sowie forschungsbasierte Empfehlungen gibt. Der international renommierte Volkswirt ist Experte für Arbeitsmarktpolitik, Gestaltung von Wohlfahrtssystemen, Geld- und Fiskalpolitik sowie die Rolle von psychologischen Motivationssystemen für ökonomische Entscheidungen.
Stephan Lessenich ist Soziologe und Direktor des Frankfurter Instituts für Sozialforschung und hat eine Professur für Gesellschaftstheorie und Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Theorie des Wohlfahrtstaats, vergleichende Makrosoziologie und die politische Soziologie sozialer Ungleichheit. Er hat sich mit gesellschaftlichen Strukturen und Dynamiken beschäftigt, unter anderem auch Konkurrenzverhältnisse. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 11.09.2025 3sat Essen mit Risiko
Folge 3 (60 Min.)Schnell, billig, einfach – hoch verarbeitete Fertiggerichte, Snacks und Softdrinks sparen Zeit im hektischen Alltag. Doch der Verzehr hat Folgen für unsere Gesundheit. Neue wissenschaftliche Studien bestätigen, dass der regelmäßige Konsum hoch verarbeiteter Lebensmittel nicht nur zu Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt, sondern auch das zentrale Nervensystem und das Gehirn beeinträchtigen und schädigt. Hochprozessierte Lebensmittel sind rund um die Uhr verfügbar – in Fast-Food-Restaurants, in Supermärkten, beim Imbiss um die Ecke oder als Lieferung nach Hause.
Mittlerweile sind mehr als 50 Prozent der Lebensmittel, die wir regelmäßig essen, hoch verarbeitet. Convenience-Food – bequemes Essen – enthält aber meistens ungesunde Zusätze. Die Kombination aus Transfetten, Emulgatoren, Konservierungs- und Farbstoffen, hat erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Studien aus den letzten Jahren legen nahe, dass Menschen, die häufig stark verarbeitete Produkte konsumieren, ein höheres Risiko für Depressionen, Angststörungen und sogar Demenz haben.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutieren dabei insbesondere den Einfluss von künstlichen Zusatzstoffen, überhöhten Mengen an Zucker, Fett und Salz sowie fehlenden Ballaststoffen und Mikronährstoffen. Diese ungesunde Kombination kann die Hirnstruktur verändern und wichtige Signalwege stören, die für Gedächtnis, Impulskontrolle, Stimmung und Lernfähigkeit entscheidend sind. Trotz dieser besorgniserregenden Erkenntnisse bleibt der Konsum hoch verarbeiteter Lebensmittel weltweit auf Rekordniveau – Tendenz steigend.
Expertinnen und Experten fordern daher mehr Aufklärung, eine verbesserte Kennzeichnungspflicht und gezielte Präventionsmaßnahmen, um die Bevölkerung zu einem bewussteren Umgang mit Fertigprodukten zu bewegen. Denn klar ist: Eine ausgewogene Ernährung mit frischen, möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln schützt nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn. Wie diese wichtige Investition in unsere Gesundheit zukünftig gelingen kann – darüber spricht Alena Buyxs mit ihren Gästen im „NANO Talk“. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 25.09.2025 3sat Umgeben von Aliens?
Folge 4 (60 Min.)Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass es außerirdisches Leben gibt. Also höchste Zeit, sich damit zu beschäftigen! Denn sobald wir Gewissheit haben, ändert sich alles für uns. Unsere Vorstellungskraft reicht vermutlich nicht aus, um uns ein gutes Bild von Außerirdischen zu machen. Das macht es nahezu unmöglich, die richtigen Methoden für eine Sichtung zu entwickeln. Das heißt aber nicht, dass es keine Außerirdischen gibt. Die Frage nach außerirdischem Leben ist eine der ältesten Fragen der Menschheit. Sie lässt sich schriftlich bis ins antike Griechenland zurückverfolgen und beflügelt die menschliche Fantasie bis heute.
Sie führte zu Mythen, Verschwörungstheorien, zahlreichen Hollywoodproduktionen und einer Unmenge von Science-Fiction-Romanen. Auch die Wissenschaft beschäftigt sich seit Jahrzehnten intensiv mit dieser Frage und versucht, Antworten zu finden. Immer wieder gab es Erklärungsversuche wie der des Physikers Enrico Fermi, der als „Fermi-Paradoxon“ in die Geschichte einging. Er hatte postuliert, dass sich eine intelligente Zivilisation sehr schnell in der gesamten Galaxie hätte ausbreiten müssen.
Diesen Befund geben wissenschaftliche Beobachtungen allerdings nicht her. Suchen wir etwa mit den falschen Methoden? Gibt es vielleicht im Universum eine Art „großen Filter“ auf dem Weg zu einer bestimmten Zivilisationsstufe? Avi Loeb, renommierter Professor für Astrophysik an der Harvard University, fasst die Situation so zusammen: Wenn das Unmögliche ausgeschlossen ist, muss das, was übrig bleibt, egal, wie unwahrscheinlich es ist, die Wirklichkeit sein.
So sei es auch an der Zeit, sich eine weitere existenzielle Frage zu stellen: Sind wir hier auf der Erde überhaupt bereit für einen Kontakt mit einer außerirdischen Zivilisation? Sind wir bereit für eine evidenzgesicherte Hypothese, dass das Leben auf der Erde nicht einzigartig ist? Was würde das für die Menschheit bedeuten? Für unsere Identität und Kultur, für die urzeitliche Angst unserer Spezies vor allem Fremden, für Religion und Ethik? Über diese und weitere Fragen diskutiert Stephanie Rohde mit ihren Gästen am 09. Oktober 2025 um 21.00Uhr im 3sat-Programm. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 09.10.2025 3sat Die Reizflut
Folge 5 (60 Min.)Bilder, Geräusche, Gerüche, Berührungen und andere Reize: Das menschliche Gehirn ist einem Dauerfeuer von Informationen ausgesetzt. Ein gesundes Gehirn ist darauf vorbereitet, hat Filter entwickelt, mit denen es das weniger Wichtige vom extrem Unwichtigen unterscheiden kann. Aber es gibt auch ein Zuviel an Informationen, und eine dauerhafte Reizüberflutung macht krank. Angefangen bei Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zu Depressionen. Die Zeitspanne, in der sich Menschen auf eine Sache konzentrieren können, wird immer kürzer. Schuld daran sind die vermehrte Nutzung digitaler Medien und das immer kürzer getaktete Nutzungsverhalten, bei dem Inhalte nur noch überflogen werden.
Was macht das mit uns? Und wie können wir gegensteuern? Die Gäste der Sendung: Maren Urner ist Neurowissenschaftlerin und seit September 2024 Professorin für Nachhaltige Transformation an der FH Münster. Sie beschäftigt sich intensiv mit äußeren Reizen und menschlichen Gewohnheiten. Außerdem beschreibt sie Strategien für gelingende Transformationsprozesse. Malek Bajbouj leitet die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Mitte der Charité Berlin. Der Professor für Psychiatrie und Affektive Neurowissenschaften untersucht, wie Emotionen, emotionales Gedächtnis und emotionale Kompetenzen im menschlichen Gehirn repräsentiert werden und wie man diese Fähigkeiten zu therapeutischen Zwecken beeinflussen kann.
Michael Hampe ist Professor für Philosophie an der ETH Zürich und forscht unter anderem zu Pragmatismus, Wissenschaft und Öffentlichkeit, Techniken der Selbsterkenntnis. In seiner Arbeit setzt er sich mit den Auswirkungen moderner Lebensumstände auf das menschliche Denken und Fühlen auseinander. Er übt Kritik am Zweckdenken, untersucht Sprache als Reizverstärker und plädiert fürs Innehalten. Darüber diskutiert Moderatorin Alena Buyx mit ihren Gästen in der Sendung „NANO TALK – Die Reizflut“. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 16.10.2025 3sat Stromhunger vs. Klimakrise – Das Energiedilemma
Folge 6 (60 Min.)Klimaschutz trotz steigenden Strombedarfs? Stephanie Rohde diskutiert mit ihren Gästen, wie uns ein neues Verständnis für Energie dabei helfen kann, unseren Energiehunger zu stillen. Denn wir verbrauchen immer mehr Strom für Wärmepumpen, Elektroautos oder Anwendungen der künstlichen Intelligenz. Wir müssen aber auch den Klimawandel eindämmen. Ein Dilemma, das sich lösen lässt, wenn man grundsätzliche Eigenschaften von Energie berücksichtigt. Stattdessen erleben wir einen globalen Backlash in der Energiepolitik. Wir diskutieren wieder über Öl, Gas und Atom.
Wind und Sonne sind von Zukunftstechnologien zu Wohlstands-Gefährdern herabgestuft worden. Und das macht die ohnehin nur dürftigen Erfolge der Klimapolitik der vergangenen Jahre zunichte. Im Spannungsfeld von Klimakrise, Ressourcenknappheit und technischer Innovation ist Energie das zentrale Thema unserer Zeit. Was wissen wir über Energie, ihren Ursprung, ihre physikalischen Eigenschaften und ihre Wirkung? Nur über die richtigen Antworten auf diese Fragen ist eine verantwortungsvolle und nachhaltige Nutzung möglich. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 06.11.2025 3sat Die Revolution der Daten-Medizin
Folge 7 (60 Min.)Data Medicine revolutioniert die Medizin: Aus Daten werden Diagnosen, aus Algorithmen Therapien. Alena Buyx diskutiert mit ihren Gästen über eine neue Ära der Gesundheitsversorgung. In der Data Medicine fließen alle verfügbaren Gesundheitsdaten zusammen. So sollen Krankheiten besser verstanden und präziser behandelt werden können. Krankheitsverläufe können modelliert, Risiken früh erkannt und Behandlungen auf den Einzelnen zugeschnitten werden. Von genetischen Informationen über Laborwerte bis hin zu Verhaltensdaten aus Wearables: Alle möglichen Gesundheitsdaten werden mit Künstlicher Intelligenz und statistischen Methoden ausgewertet.
Dabei werden die gigantischen Datenmengen auf wiederkehrende Muster bei unterschiedlichen Patienten durchforstet. So lassen sich zum Beispiel Tumortypen genauer klassifizieren oder genetische Risikoprofile für Alzheimer früher erkennen – lange bevor erste Symptome auftreten. Der medizinische Blick wird so nicht nur schärfer, sondern auch vorausschauender.
Ein weiteres Versprechen der Data Medicine ist die personalisierte Medizin. Statt standardisierter Therapien rücken maßgeschneiderte Behandlungspläne in den Fokus – abgestimmt auf den genetischen Fingerabdruck, den Lebensstil und sogar das Mikrobiom eines Menschen. In klinischen Studien zeigt sich bereits, dass solche Ansätze die Wirksamkeit von Therapien verbessern und Nebenwirkungen reduzieren können. Doch die datenbasierte Medizin stellt auch neue ethische, rechtliche und gesellschaftliche Fragen: Wem gehören die Gesundheitsdaten? Wie transparent sind die Algorithmen? Und was bedeutet es für die Arzt-Patienten-Beziehung, wenn Maschinen mitentscheiden? Der Weg zur intelligenten Medizin von morgen erfordert nicht nur technische Innovationen, sondern auch ein neues Vertrauen in den verantwortungsvollen Umgang mit Daten.
Alena Buyx spricht mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über Vor- und Nachteile von Data Medicine, die bereits heute in Forschungslaboren, Krankenhäusern und Start-ups weltweit stattfindet. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 20.11.2025 3sat
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