J 1999–2000
- Anime
Alternativtitel: Infinite Ryvius
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Fast jeder Internatsschüler verbringt ein übers andere Mal einige Ferientage in seinem Wohnheim, vielleicht, weil er nicht nach Hause fahren will oder kann, in jedem Falle freut er sich, ein paar ruhige Tage ohne Unterrichtsstreß zusammen mit seinen Freunden verbringen zu können.
Solche Vorstellungen treiben auch den 16jährigen, eher unauffälligen Raumkadetten Kouji Aiba und seine Klassenkameraden um, als sie sich entschließen, ihre kurzen Ferien über auf ihrer Schulstation, dem Orbiter „Liebe Delta“ zu bleiben, und nicht auf die Erde oder ihre Heimatkolonien im Sonnensystem zurückzukehren.
Sie ahnen nicht, daß sie eine Entscheidung getroffen haben, deren Konsequenzen ihr Leben völlig und radikal umkrempeln werden.
Wir befinden uns in der Zukunft: Durch ein kosmisches Phänomen ist ein Teil des Sonnensystems zur Gefahrenzone geworden. Andererseits könne irdische Raumschiffe nun dank veränderter physikalischer Bedingungen die äußeren Planeten unseres Systems schneller erreichen: Die Menschheit hat dort Kolonien angelegt, zumal ein Teil der Erde durch das Phänomen unbewohnbar geworden ist.
Im Erdorbit, direkt an der Grenze zu der Gefahrenzone, werden auf einer gewaltigen Raumstation Oberschüler zu Piloten, Navigatoren und Flugbegleitern ausgebildet, damit sie die nicht ungefährlichen Bedingungen des Raumfluges in der Gefahrenzone unmittelbar kennenlernen: Dringt ein Schiff zu tief in die Zone ein, wird es von geheimnisvollen Scherkräften zerrieben.
Wahrscheinlich aus diesem Grund bezeichnet man die Eindringtiefe mit der physikalischen Einheit „Sere“, was aber wie „Schere“ ausgesprochen wird. Wie so oft im japanischen Anime gibt es auch hier viele Bezüge zu deutscher Kultur und Sprache. Es bereitet Vergnügen, danach zu suchen. Einige fallen ins Auge: So essen die Raumkadetten im „Speisehaus“, der Wegweiser zur Brücke lautet „Zentrale“, und einer der Hauptakteure heißt Stein Heigar, eine klare Referenz zum Steinhäger-Wacholderschnaps. Das potenziell tödliche Raumphänomen wird „Geduld“ genannt, ein Schiff trägt den Namen „Gespenst“.
Bei einem Routinemanöver zur Entsorgung von Weltraumschrott zu Anfang der Schulferien läuft die Situation aus dem Ruder: Die „Liebe Delta“ droht, in den Tiefen der „Geduld“ zerstört zu werden. Offenbar handelt es sich nicht um einen Unfall, denn die Offiziere der Stations- Zentrale, und damit fast alle Lehrer und Techniker, wurden umgebracht und die Besatzung eines geheimnisvollen Raumschiffes versucht, in die Station einzudringen, während einige Schüler verzweifelt versuchen, ein Übungsschiff als Rettungsfahrzeug flottzumachen.
Dies mißlingt, und bei einem Rettungsversuch kommen die restlichen Lehrer um, aber auch der Angriff der unheimlichen Eindringlinge scheitert. Über 400 Schüler retten sich in ein Experimentalschiff, das im Innern der Station verborgen gehalten wurde. Staunend begreifen sie, daß zwar ihr Überleben fürs erste gesichert scheint, aber angesichts einer ihnen völlig unbekannten Technologie, auf der das Schiff basiert, und der ungeklärten Macht- und Unterstellungsverhältnisse in Abwesenheit jeglicher Erwachsener wird ihnen schnell klar, daß ihre Probleme gerade erst angefangen haben.
Und tatsächlich, obwohl sie anfänglich die Lage einigermaßen im Griff zu haben scheinen, kommt es bald zu Aggressionen und Chaos, weil vollkommen unklar ist, wohin sie eigentlich fliehen könnten -- zumal sich die Geschehnisse überstürzen, als die geheimnisvollen Angreifer der Station sich als Sicherheitskräfte von der Erde herausstellen, die aus unerfindlichen Gründen darangehen, mit modernsten Waffensystemen das Schiff der Jugendlichen anzugreifen.
Die Schüler entdecken zwar, daß auch sie über eine mächtige Bewaffnung verfügen, aber sie müssen erst lernen, mit ihrer Ausrüstung und vor allem untereinander zurechtzukommen. Immer klarer zeichnet sich eine Entwicklung ab, die dahin führt, daß wohl längst nicht alle von ihnen diese Reise ins Ungewisse lebend überstehen werden.
Für die Jugendlichen beginnt ein Albtraum von Einsamkeit, Schrecken, Wahn und Krieg.
Können sie einen sicheren Hafen erreichen, bevor die Reserven zur Neige gehen? Werden sie sich eines überlegenen, routinierten Gegners erwehren können? Wer steckt hinter dem Angriff? Sind diese Kräfte zu bremsen? Wie wird sich die Kameradschaft der Jugendlichen, die sich teilweise kaum kennen, entwickeln? Wessen Regeln werden gelten? Welche Effekte zeitigt der Gruppendruck? Werden Freundschaften und Liebe, die man sich unter normalen Verhältnissen schwor, die Feuerprobe bestehen?
Wie werden sich die Hauptpersonen verändern? Wohin führt sie ihr Handeln? Wird am Ende die Vernunft siegen -- oder wird sie untergehen?
Wir verfolgen die Antworten auf diese Fragen, indem wir die für eine Fernsehseie ungewöhnlich hohe Zahl von über zwanzig Hauptakteuren begleiten, die sich in fünf sich teilweise überschneidende Gruppen gliedern, welche sich dabei stetig verändern. Bei aller Dramatik wird man sich dem Charme einzelner Figuren nur schwer entziehen können, und wer sich emotional in ihre Triumphe oder ihr Leid verwickeln lassen will, wird hier sicher gut bedient. Anders als bei vielen Animeserien läuft man hier jedoch nicht Gefahr, sich in einem Gewirr zu verirren, denn trotz der großen Zahl gelingt es der Produktion, die Charaktere, ihr Aussehen, ihre Motive und ihre Geschichte klar voneinander abgehoben aufzuzeigen. Von einigen wenigen Übertreibungen oder minderen Unklarheiten abgesehen bleiben am Ende keine losen Enden: Man erfährt lückenlos, was aus jedem geworden ist, und versteht alle Beweggründe, Entwicklungslinien und Funktionen der Protagonisten.
Auf realer oder erfundener Physik oder Technik reitet die Produktion nur insoweit herum, wie es nötig ist, die Handlung verständlich zu halten oder voranzutreiben. Schließlich verlangt der Weltraum nach Technik -- er ist keine Tropeninsel, an die sich jeder erinnert, wenn er an William Goldings Roman „Lord of the Flies“ (Der Herr der Fliegen) denkt, dem ein ähnliches Szenario zugrundeliegt wie Mugen no Ryvius. Und so ist „Ryvius“ auch keine einfache Adaption des Stoffes, sondern eine eigenständige Interpretation menschlicher Schwächen und Stärken in verzweifelten und scheinbar ausweglosen Lagen. (Text: Text/Copyright: Michael J. Faßbender)
Solche Vorstellungen treiben auch den 16jährigen, eher unauffälligen Raumkadetten Kouji Aiba und seine Klassenkameraden um, als sie sich entschließen, ihre kurzen Ferien über auf ihrer Schulstation, dem Orbiter „Liebe Delta“ zu bleiben, und nicht auf die Erde oder ihre Heimatkolonien im Sonnensystem zurückzukehren.
Sie ahnen nicht, daß sie eine Entscheidung getroffen haben, deren Konsequenzen ihr Leben völlig und radikal umkrempeln werden.
Wir befinden uns in der Zukunft: Durch ein kosmisches Phänomen ist ein Teil des Sonnensystems zur Gefahrenzone geworden. Andererseits könne irdische Raumschiffe nun dank veränderter physikalischer Bedingungen die äußeren Planeten unseres Systems schneller erreichen: Die Menschheit hat dort Kolonien angelegt, zumal ein Teil der Erde durch das Phänomen unbewohnbar geworden ist.
Im Erdorbit, direkt an der Grenze zu der Gefahrenzone, werden auf einer gewaltigen Raumstation Oberschüler zu Piloten, Navigatoren und Flugbegleitern ausgebildet, damit sie die nicht ungefährlichen Bedingungen des Raumfluges in der Gefahrenzone unmittelbar kennenlernen: Dringt ein Schiff zu tief in die Zone ein, wird es von geheimnisvollen Scherkräften zerrieben.
Wahrscheinlich aus diesem Grund bezeichnet man die Eindringtiefe mit der physikalischen Einheit „Sere“, was aber wie „Schere“ ausgesprochen wird. Wie so oft im japanischen Anime gibt es auch hier viele Bezüge zu deutscher Kultur und Sprache. Es bereitet Vergnügen, danach zu suchen. Einige fallen ins Auge: So essen die Raumkadetten im „Speisehaus“, der Wegweiser zur Brücke lautet „Zentrale“, und einer der Hauptakteure heißt Stein Heigar, eine klare Referenz zum Steinhäger-Wacholderschnaps. Das potenziell tödliche Raumphänomen wird „Geduld“ genannt, ein Schiff trägt den Namen „Gespenst“.
Bei einem Routinemanöver zur Entsorgung von Weltraumschrott zu Anfang der Schulferien läuft die Situation aus dem Ruder: Die „Liebe Delta“ droht, in den Tiefen der „Geduld“ zerstört zu werden. Offenbar handelt es sich nicht um einen Unfall, denn die Offiziere der Stations- Zentrale, und damit fast alle Lehrer und Techniker, wurden umgebracht und die Besatzung eines geheimnisvollen Raumschiffes versucht, in die Station einzudringen, während einige Schüler verzweifelt versuchen, ein Übungsschiff als Rettungsfahrzeug flottzumachen.
Dies mißlingt, und bei einem Rettungsversuch kommen die restlichen Lehrer um, aber auch der Angriff der unheimlichen Eindringlinge scheitert. Über 400 Schüler retten sich in ein Experimentalschiff, das im Innern der Station verborgen gehalten wurde. Staunend begreifen sie, daß zwar ihr Überleben fürs erste gesichert scheint, aber angesichts einer ihnen völlig unbekannten Technologie, auf der das Schiff basiert, und der ungeklärten Macht- und Unterstellungsverhältnisse in Abwesenheit jeglicher Erwachsener wird ihnen schnell klar, daß ihre Probleme gerade erst angefangen haben.
Und tatsächlich, obwohl sie anfänglich die Lage einigermaßen im Griff zu haben scheinen, kommt es bald zu Aggressionen und Chaos, weil vollkommen unklar ist, wohin sie eigentlich fliehen könnten -- zumal sich die Geschehnisse überstürzen, als die geheimnisvollen Angreifer der Station sich als Sicherheitskräfte von der Erde herausstellen, die aus unerfindlichen Gründen darangehen, mit modernsten Waffensystemen das Schiff der Jugendlichen anzugreifen.
Die Schüler entdecken zwar, daß auch sie über eine mächtige Bewaffnung verfügen, aber sie müssen erst lernen, mit ihrer Ausrüstung und vor allem untereinander zurechtzukommen. Immer klarer zeichnet sich eine Entwicklung ab, die dahin führt, daß wohl längst nicht alle von ihnen diese Reise ins Ungewisse lebend überstehen werden.
Für die Jugendlichen beginnt ein Albtraum von Einsamkeit, Schrecken, Wahn und Krieg.
Können sie einen sicheren Hafen erreichen, bevor die Reserven zur Neige gehen? Werden sie sich eines überlegenen, routinierten Gegners erwehren können? Wer steckt hinter dem Angriff? Sind diese Kräfte zu bremsen? Wie wird sich die Kameradschaft der Jugendlichen, die sich teilweise kaum kennen, entwickeln? Wessen Regeln werden gelten? Welche Effekte zeitigt der Gruppendruck? Werden Freundschaften und Liebe, die man sich unter normalen Verhältnissen schwor, die Feuerprobe bestehen?
Wie werden sich die Hauptpersonen verändern? Wohin führt sie ihr Handeln? Wird am Ende die Vernunft siegen -- oder wird sie untergehen?
Wir verfolgen die Antworten auf diese Fragen, indem wir die für eine Fernsehseie ungewöhnlich hohe Zahl von über zwanzig Hauptakteuren begleiten, die sich in fünf sich teilweise überschneidende Gruppen gliedern, welche sich dabei stetig verändern. Bei aller Dramatik wird man sich dem Charme einzelner Figuren nur schwer entziehen können, und wer sich emotional in ihre Triumphe oder ihr Leid verwickeln lassen will, wird hier sicher gut bedient. Anders als bei vielen Animeserien läuft man hier jedoch nicht Gefahr, sich in einem Gewirr zu verirren, denn trotz der großen Zahl gelingt es der Produktion, die Charaktere, ihr Aussehen, ihre Motive und ihre Geschichte klar voneinander abgehoben aufzuzeigen. Von einigen wenigen Übertreibungen oder minderen Unklarheiten abgesehen bleiben am Ende keine losen Enden: Man erfährt lückenlos, was aus jedem geworden ist, und versteht alle Beweggründe, Entwicklungslinien und Funktionen der Protagonisten.
Auf realer oder erfundener Physik oder Technik reitet die Produktion nur insoweit herum, wie es nötig ist, die Handlung verständlich zu halten oder voranzutreiben. Schließlich verlangt der Weltraum nach Technik -- er ist keine Tropeninsel, an die sich jeder erinnert, wenn er an William Goldings Roman „Lord of the Flies“ (Der Herr der Fliegen) denkt, dem ein ähnliches Szenario zugrundeliegt wie Mugen no Ryvius. Und so ist „Ryvius“ auch keine einfache Adaption des Stoffes, sondern eine eigenständige Interpretation menschlicher Schwächen und Stärken in verzweifelten und scheinbar ausweglosen Lagen. (Text: Text/Copyright: Michael J. Faßbender)
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De Baer (geb. 1982) am
Mugen no Ryvius zählt zu den besten Sci-Fi Animes überhaupt und bietet eine sehr tiefe Storyline sowie Charaktere und unglaubliche authentische Tragik. Es ist schade das solche Perlen von den deutschen Sendern übersehen werden.
Cast & Crew
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